Seit gestern bin ich nach dem lauten, wuseligen, vollen und nicht ganz ungefährlichen Rio auf der ruhigen und friedlichen Insel Ilha Grande angekommen und genieße das Inselleben und die Sicherheit.
Die Anreise an sich war schon ein bisschen abenteuerlich: gestartet um 6.30 Uhr von Urca zum Hauptbahnhof mit dem Bus, dann wollte ich die Tram nehmen, hätte mir dafür aber eine Riokarte kaufen und mit 50 Real beladen müssen (die ich nie verfahren hätte bei einem Fahrpreis von 4 Real), weil ich kein kleineres Geld mehr hatte. Dann dachte ich, ok, für die restlichen 3-4km nehm ich ein Taxi mit dem Riesenrucksack – Fehler! Der Fahrer brachte mich zwar sicher an den Busbahnhof, aber hat mich voll abgezockt und 40 Real verlangt. Für eine doppelt so lange Strecke hatte ich am Donnerstag 20 R gezahlt… naja, wieder ein Stück schlauer, das nächste Mal handle ich den Preis vorher aus.
Von dort ging’s problemlos mit dem online gekauften Ticket im mega-komfortablen Bus nach Angra dos Rios.
Riesiger Busbahnhof Rodoviaria Novo Rio, hier nur der Abfahrtsort meines Buses. 
Ich hatte einen Sitz in der letzten Reihe, ganz viel Beinfreiheit und hätte fast liegen können (aber ich wollte ja gucken). 😊
In Angra dos Rios ging’s zu Fuß erstmal eine halbe Stunde von der Haltestelle zur Fähre – da merkt man dann, wie schwer so ein Rucksack ist (18kg am Flughafen)…
Nach 45min Wartezeit ging es dann mit der Fähre nach Ilha Grande:

Sehr idyllisch durch die ganzen Inselchen und an der Küste entlang.

Vor uns schönstes Wetter und die Ilha Grande, an der wir ein ganzes Stück entlangfuhren…

… Während sich hinter uns über dem Festland schon wieder der nächste Regen formierte.


Ilha Grande mit dem auffälligen Berg Bico do Papagaio… woher der Name wohl kommt…?
Dort angekommen, wurde ich gleich von Thiago, meinem Vermieter, begrüßt, der an den Pier gekommen war, um mich abzuholen – nachdem die Insel autofrei ist, natürlich zu Fuß. Und das erwartete mich dann:

Mein Zimmer (ein Teil davon, nicht zu sehen ist die Küche und das Bad) 👌🏻👍🏻

Meine Terrasse mit einem Blick über die ganze Bucht.


Und so sah mein Ausblick heute morgen um 6.30 Uhr zum Sonnenaufgang aus – ein Traum!
Weil für Montag und Dienstag schon wieder Regen angekündigt ist, beschloss ich, heute meinen ersten richtigen Strandtag mit Baden zu machen. Dafür wanderte ich die Küste entlang an einigen kleinen Buchten vorbei bis zur Praia do Abraãhino, die ich morgens um 9.00 ganz für mich alleine hatte.
Hier ein paar Eindrücke vom Weg dorthin:




Der Strand Praia do Abraãhino


Ok, ich musste ihn mir doch teilen, mit zwei von diesen netten Zeitgenossen:

Nach ausgiebigem Baden und Sonnen (naja, zumindest immer, wenn die Sonne hinter den Wolken hervorkam), machte ich mich am Nachmittag wieder auf den Rückweg ins Dorf, wo ich unbedingt zu Sunrise Pioneers wollte, um mich für eine Nachtwanderung anzumelden. Die veranstalten nämlich Wanderungen auf den Bico do Papagaio, die nachts um 2 losgehen, damit man dann von oben den Sonnenaufgang beobachten kann. Schaut einfach mal auf Facebook unter Sunrise Pioneers, da findet ihr tolle Fotos und Videos dazu. Das will ich unbedingt machen! Im Büro war dann auch gleich der Chef selbst da, Martin, der überraschenderweise super Englisch kann, und wir haben erstmal ewig gequatscht, war echt nett. Er macht außerdem auch noch Kanutouren, da werd ich auch mal mitfahren. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen…
Ihr seht also, mir wird nicht langweilig! Nach der Großstadt genieße ich die Natur und die Ruhe hier sehr – auch wenn das gefühlte Millionensiebzehn andere Touristen auch tun. Aber sobald man das Dorf verlässt, sieht man die nicht mehr 😜.
Viele Grüße von meiner Terrasse in Abraão!
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