Nachtrag: Fotos Kanufahren + Night Hike

Hab gerade eben noch Fotos von den fünf Spaniern aus Barcelona geschickt kriegt von der Kanutour und dem Night Hike, die will ich euch natürlich nicht vorenthalten 😉

Kanufahren bei Sauwetter! Hat trotzdem Mega-Spaß gemacht!

Night Hike: die Spanier waren echt eine sehr nette Truppe 😊

Was für eine Aussicht!!!

Wie ihr euch vom Titel her schon denken könnt, hat es heute geklappt mit der Bergtour zum Pico do Papagaio, und das gleich in zweierlei Hinsicht: erstens war das Wetter traumhaft, und zweitens hab ich’s heut auch nach ganz oben geschafft, und zwar völlig problemlos! 😊💪🏻

So um 6.30/7.00 Uhr, kurz nachdem es hell wurde, bin ich los. Ich hatte ordentlich Respekt vor dieser Tour (wenn nicht sogar Angst davor, wieder zu versagen), mir war es am Mittwoch beintechnisch so schlecht gegangen, dass ich dachte die Tour muss superschwer sein, wenn’s bei mir so gar nicht geht. Und ich hatte inzwischen keine Ahnung mehr, ob das wirklich von dem Bergjogging am Vortag war oder ich einfach tatsächlich völlig unfit bin. Umso schöner war es dann, als ich sehr schnell merkte, dass die Tour völlig problemlos machbar war – es war, als hätte ich ein paar komplett neue Beine! Und so konnte ich die Tour durch den Wald, über jede Menge Wurzeln und Steine, über einen Fluss und mit einigen sehr steilen Passagen, an denen man die Hände zum Klettern mitbenutzen musste, richtig genießen! Schon der Weg an den Gipfel war traumhaft!

Der Einstieg zum Trail.

Oben hab ich erstmal nicht den Weg auf den Felsen rauf gefunden und war nur am Fuß des Papagaio. War zwar auch nett, aber ich wollte schon ganz hoch!

Mal wieder ein Selfie-Versuch 😜

Kakteen am Fuß des Papagaio.

Also bin ich wieder zurück und hab dann auch den Einstieg in den Weg auf den Gipfel, also den Papageienkopf, gefunden. Oben war es traumhaft! Die Sonne schien, es ging kaum Wind und deshalb war es auch schön warm, ich hatte eine beeindruckende Aussicht und ich hatte den Berg ganz für mich allein! Dieses Gefühl kenn ich von den Bergtouren daheim so gar nicht 😜

Yayy, noch ein Selfie von mir, wo ich auf dem Grad sitze. Da ging’s ganz schön tief runter – sieht man hier gar nicht so 😊

Links sieht man Abraão, rechts oben der schöne Strand ist Lopez Mendes, zu dem ich es jetzt leider gar nicht geschafft hab 😕

Hab bestimmt eine Stunde lang den Blick genossen, bevor ich mich an den Abstieg gemacht hab. Nachdem der Trail meist ziemlich steil verläuft, war auch der Rückweg bergab nicht ganz unanstrengend. Unterwegs kamen mir jetzt tatsächlich ein paar Leute entgegen, unter anderem 5 Brasilianer, die mit einer Schnappsflasche in der Hand auf dem Weg nach oben waren. Die Flasche war fast leer, die Jungs dafür umso voller. 😂🥃

Um 13.00 Uhr war ich dann zurück im Dorf, d.h. insgesamt bin ich wohl so 5 Std gewandert (ohne Pause oben), das war ein ganz sportliches Tempo, v.a. weil ich mich einmal noch verlaufen hab und erst nach einer Viertelstunde einsehen wollte, dass das jetzt nicht mehr der Trail ist – ich hasse umdrehen!

Bin nach Hause, hab mich schnell umgezogen und bin dann gleich weiter an den Strand – dachte ich zumindest. Aber Überraschung: der Strand war weg! Das Meer war bis an die Häuser hoch gestiegen, die ganzen Tische und Stühle der Strandbars standen im Wasser! Sah sehr lustig aus! Ich bin trotzdem noch nach Praia Julia gelaufen, wollte meine Muskulatur im Wasser entspannen (obwohls ihr überraschenderweise gar nicht schlecht ging).

Praia Julia: eigentlich ist das hier alles normal Strand. 😄

Nach dem Planschen hab ich auf dem Rückweg noch drei Argentinier und eine Deutsche (aus München!) getroffen und wir haben ein Stündchen gequatscht in drei verschiedenen Sprachen.

Da heute mein letzter Abend auf der Insel ist, hab ich mit Martin und Thomas ausgemacht, dass wir nachher noch zusammen weggehen. Die beiden sind echt coole Typen, hatte jede Menge Spaß mit ihnen diese Woche. Morgen gehts dann mit der Fähre wieder nach Angra dos Reis, von dort mit dem Bus nach Rio. Am Montag geht mein Flieger nach Santiago de Chile, wo ich mich mit Walter und Elli treffe. Dann gibts drei Wochen Berichte und Bilder aus Argentinien, freu mich schon sehr!

Viele Grüße ein letztes Mal von der Ilha Grande! Werde sie schon ein bisschen vermissen, war sehr schön hier…

Back to the cold weather :-(

Nach dem wunderschönen, warmen Tag gestern waren heute wieder 18-20 Grad bei dicker Bewölkung geboten, und irgendwie hab ich den ganzen Tag gefroren, außer wenn ich mich bewegt hab. Da morgen schon mein letzter Tag auf der Insel ist, ist morgen der zweite Versuch Pico de Papagaio angesagt, diesmal am Tag und alleine. Ich will da unbedingt oben stehen und den genialen Rundumblick haben! Drückt mal die Daumen, dass das klappt und der Berg nicht den ganzen Tag in Wolken gehüllt ist wie heute… dann bekommt ihr auch coole Fotos zu sehen, versprochen! 😃👍🏻

Heute wollte ich mich deshalb nicht groß verausgaben, zumal meine Beine immer noch etwas schwer sind von dem Doppelhike am Dienstag/Mittwoch Nacht. Also machte ich einen netten Spaziergang auf einem Rundweg direkt bei Abraão, und noch so ein bisschen kreuz und quer durch die Natur. Das beste war das Klettern über die Steine einen kleinen Fluss hoch! Hier ein paar Fotos davon:

Es ging auch mal hoch auf einen Felsblock, allerdings war die Aussicht nur grün:

Und der nächste Selfie-Versuch, zu meiner Verteidigung: mit Kamera, nicht mit Handy, und verschwitzt wie immer beim Sport 😜

Was man hier so alles im Wald findet… ein altes Aquädukt zum Beispiel:

Und wieder ein paar Bilder aus der Flora: sobald ein Baum(-Teil) stirbt, machen diese leuchtend-roten Pilze sich das zu Nutze:

Jackfruit trees gibts hier ganz viele:

Und ein trüber Ausblick aufs Meer darf natürlich auch nicht fehlen:

Heut hab ich mal „gekocht“ in meiner Outdoor-Veranda-Küche:

Da ich für morgen jede Menge Power brauchen kann, mussten es heute Nudeln sein. Dummerweise gibts die nur in 500gr-Packungen, und die krieg ich niemals aufgefuttert, also gabs Instantfutter – aber immerhin mit frischer Avocado 🥑 😜

Noch eine unangenehme Nebenwirkung des kühlen und feuchten Wetters: meine Klamotten brauchen eeeewig zum Trocknen! Ich hoffe sehr, dass es im Hostel in Rio am Sonntag eine Wasch- und Trockengelegenheit gibt, so langsam gehen mir die sauberen Klamotten aus… Sonst müssen mich Walter und Elli ab Montag stinkend ertragen 😝

Also morgen Daumendrücken für freie Sicht und schönes Wetter 👍🏻👍🏻👍🏻

Viele Grüße von der frierenden Susi

Juhuuuuu, Sonnenschein!!!

Endlich wieder ein sehr warmer und sonniger Tag! Und er fing auch gleich gut an: Thomas fragte mich per WhatsApp, ob ich Lust auf eine Kanutour hätte – klar, was für eine Frage! Also trafen wir uns um 9.00 Uhr an der Sunrise Pioneer agency, machten das kleine Boot fertig und los ging’s, überraschenderweise nur wir zwei, dachte eigentlich, es würden noch mehr mitkommen. Aber war sehr cool, so eine private Tour! So gabs ein bisschen Unterricht zur richtigen Technik, Tierbeobachtung an der Küste und im Wasser, einen Badestopp und jede Menge Spaß! Nach 2-3 Std ging’s dann wieder zurück, Thomas hatte Hunger – ich hätte noch ewig auf dem Wasser bleiben können. 😊

Leider gibts davon keine Fotos, meine Kamera ist nicht wasserfest. Nachdem das Boot wieder demontiert und verstaut war, bin ich noch mit Martin und Thomas was essen gegangen. Die beiden sind echt cool, und solltet ihr mal nach Ilha Grande kommen (was ich seeeehr empfehlen kann!) und Kanufahren oder Hiken gehen wollt, kann ich Sunrise Pioneers nur empfehlen. 👍🏻

Die beiden Argentinier Thomas und Martin.

Danach ging’s kurz heim, dann mit Badesachen „bewaffnet“ Richtung Praia Preta, schließlich musste ich ja das geniale Wetter ausnutzen! So sieht mein Ausblick übrigens bei schönem Wetter aus 😜

Zu oben genanntem Strand läuft man ein Stück durch ein Naturschutzgebiet, sehr schön. Neben Baden und Sonnen gabs auch noch zusätzlich eine kleine Klettertour über einige Felsen dort. Auf dem Rückweg habe ich mich der Natur und den Tieren gewidmet und ein paar Fotos gemacht:

Hier gibt es blaue Krabben!

Und natürlich auch andere 😊

Außerdem kleine knallrote Vögel – die sind leider ziemlich Kamerascheu, deshalb die miese Qualität…

Wohingegen die Geier kein Problem damit haben, für ein Foto zu posieren 😊

Das sind die Blüten von einem Busch, an dem sich die Kolibris gütlich tun.

So sehen hier die meisten Straßen aus – Sand. Nach Regen mit Riesenpfützen 💦

Die Bucht von Abraão: ganz viele Boote. Irgendwie müssen sich die Leute hier ja fortbewegen, auch ohne Autos. Und die Touristen wollen damit an sämtliche Strände geschippert werden.

Es wird Abend in Abraão, die Sonne verschwindet hinter den Bergen.

Morgen werde ich mir mal den berühmten Strand Lopez Mendes anschauen, das soll einer der schönsten Strände der Welt sein. Leider ist für morgen schon wieder kühler (20-22 Grad) und bedeckt angesagt. Egal, Baden geht trotzdem, das Wasser ist nicht sooo kalt (aber leider auch nicht so warm wie in Dominica). Nachmittags probier ich vielleicht mal Kayakfahren aus, wenn’s zeitlich noch hinhaut. Das macht übrigens auch ein Argentinier – man kriegt das Gefühl, dass hier fast nur Argentinier sind 😄

Viele Grüße aus der Sonne 🇧🇷

Schmähliche Niederlage… 😩

Wie ihr euch vielleicht vom Titel her schon gedacht habt, war der Sunrise Hike nicht sehr erfolgreich, und das gleich in zweierlei Hinsicht: erstens gabs nur Wolken, kein Sonnenaufgang oder Panoramablick zu sehen, und zweitens hab ich’s echt nicht rauf geschafft, meine Beine waren einfach zu fertig. Ihr könnt euch denken, dass mich das tierisch genervt hat (und immer noch nervt!) – das ist wirklich das erste Mal, dass ich nicht da hochgekommen bin, wo ich hin will. Voll peinlich! Und das Allerpeinlichste war, dass ich erstmal noch die Gruppe ordentlich aufgehalten hab… das gab letztendlich dann auch den Ausschlag, dass ich gesagt hab, ich warte an einem tiefer gelegenen Aussichtspunkt, bis sie vom Gipfel wiederkommen – wär gern allein in meinem Tempo noch nachgekommen, aber das war Martin zu gefährlich. Und wahrscheinlich wäre das auch keine gute Idee gewesen, meine Beinmuskulatur hat echt komplett zugemacht nach dem Jogging am Berg und dann der Bergtour. Aber ich werde diesen Berg auf alle Fälle noch erklimmen, bevor ich Ilha Grande verlasse, schon allein, um mein verletztes Ego wieder aufzubauen! Gar nicht gut fürs Selbstbewusstsein!

Hier trotzdem ein paar Eindrücke von meinem tiefer gelegenen Aussichtspunkt:

Da wars noch stockdunkelfinster, aber das Dorf war wenigstens zu sehen.

Das war dann der Ausblick bei (nach?) Sonnenaufgang.

Ganz schön creepy, so ein Regenwald im Nebel, mit all seinen fremden Geräuschen…

Runter ging’s dann bei mir wieder gut, aber hatte ja auch eine lange Pause, bis die anderen mich wieder aufsammelten. Abgesehen davon, dass runterwärts andere Muskelpartien vermehrt arbeiten müssen, und nachdem ich ja RAUF gejoggt war am Vortag, war runter jetzt kein Problem – bis auf mein angekratztes Selbstbewusstsein, das tat sehr weh. 😜

Naja, bin ja noch ein paar Tage hier! Martin war voll nett und hat gleich gesagt, dass ich auf der nächsten Tour gleich nochmal mit soll, mit erholter Muskulatur, dann vielleicht auch mit mehr Glück beim Sonnenaufgang. Aber ich glaub ich will das alleine machen (allerdings wenn’s hell ist), just to restore my self-confidence – and for the view of course. 🙃

Als Rehamaßnahme war ich heute Nachmittag dann ne Runde schwimmen und planschen, seitdem gehts meinen Beinen wieder deutlich besser. Meerwasser hilft halt gegen alles, hab ich in Dominica gelernt. 😊

Heute Abend werde ich mal eines der vielen Restaurants ausprobieren, die es im Dorf gibt. Bisher hab ich immer was eingekauft und daheim gegessen. Übrigens, das Wetter hier ist immer noch bescheiden und kühl… aber morgen sind angeblich 27 Grad angesagt – yayyy, Strand, ich komme!!

Viele Grüße von einer psychisch schwer angeschlagenen Susi! 😝

Im Gefängnis

Keine Sorge, ich hab nichts verbrochen, hab mir heute nur das alte Gefängnis in Dos Rios angeschaut 😊

Das Wetter war auch heute nicht der Hit, aber immerhin trocken. Also ab in die Wanderstiefel und los ging’s über den Bergrücken auf die andere Inselseite. Dorthin führt eine „Straße“, bei uns würde man es Forstweg nennen, aber reicht ja hier auch, weil sowieso keine Autos auf der Insel fahren dürfen – ausgenommen Krankenwagen (keine Ahnung, wo der hinfährt, hier gibt’s nämlich kein Krankenhaus 😜), Feuerwehr, Polizei und ein Bus, und der fuhr tatsächlich auf diesem Weg an mir vorbei! Der Weg selbst war ziemlich langweilig, war ja kein Trail, die Natur drumherum zum Glück nicht!

Die Straße…

Aussicht, im letzten Bild sieht man Vila do Abraão, quasi der Hauptort der Insel.

Der Weg war mit 2,5-3 Std ausgeschrieben, mit sehr steilen Anstiegen – auf dem Hinweg hab ich gemütlich mit etlichen Fotopausen 2 Std gebraucht, und steil war gar nichts, ging nur einfach lange bergauf. Dann kam ich in Dos Rios an. Das ist ein inzwischen fast unbewohntes Dorf, da es eigentlich nur wegen des Gefängnisses entstanden war, denn die Gefängniswärter und ihre Familien mussten ja auch irgendwo wohnen. Das Gefängnis selbst war ganz zu Anfang für politische Häftlinge gedacht, später wurde es zum Hochsicherheitsgefängnis, bis es wegen der schlimmen Zustände dort und vielen Protesten der Bevölkerung schließlich geschlossen wurde. 1994 wurden große Teile des Gefängnisses gesprengt, so dass man bis auf das Museumsgebäude nur noch Ruinen sieht. Hier ein paar Eindrücke:

Das Museum war nur ganz winzig und nichts besonderes, außerdem war fast alles nur in Portugiesisch erklärt. Der Strand war dafür umso schöner – schade, dass nicht wirklich Badewetter war…

Und eine ganz süße kleine Katze hab ich gesehen – für die Tierfreunde unter euch 😊

Schöne bzw. interessante Pflanzen gibts hier auch:

Für alle, die am Kauf eines Hauses hier interessiert sind: Großes Haus mitten in der Natur in Strandnähe mit Parkplatz vor der Haustüre in leicht renovierungsbedürftigem Zustand zu verkaufen 😂😂😂:

Nach 2 Std in Dos Rios machte ich mich wieder auf den Rückweg, und weil der Weg so langweilig war, kam ich auf die Idee, dass ich den Berg ja hochjoggen könnte, so als Workout, in Bergstiefeln! Grandiose Idee!!! 🤨

Als ich nämlich zurück in Abraão war (nach 80 Minuten und mit ziemlich schweren Beinen, die morgen sicher höllisch wehtun), textete mir Martin, der Argentinier von Sunrise Pioneers, dass es heute Nacht einen Hike auf den Bico do Papagaio geben wird und ob ich mit will. Yayyy, ja, eigentlich schon, aber…. egal, hab die 6-stündige Bergtour natürlich zugesagt, wer weiß wie das Wetter die Woche noch so wird. Da werde ich wohl ziemlich leiden müssen… Um 2.00 Uhr heute Nacht gehts los, freu mich riesig und hoffe, dass es morgen dann auch wirklich einen genialen Sonnenaufgang geben wird. Meine Beine werden das schon irgendwie packen – ich Held, ich!!

Viele Grüße aus Abraão!

Rain, rain and more rain 🌧🌧🌧

Hallo Leute, ich beneide euch heute ziemlich um das heiße, sonnige Wetter, das ihr gerade habt! Hier hat es heute geregnet, was nur runterging bei kalten 16 Grad!

Der Morgen war noch nicht so schlimm, es hat nur ein bisschen genieselt, und so konnte die Kanutour, die ich gestern gebucht hatte, stattfinden. Um 6.20 Uhr trafen sich eine 6-köpfige englische Reisegruppe (mit einer Deutschen), der Organisator Martin und ich am Office von Sunrise Pioneers, machten die zwei Viererkanus fertig (sie wurden einfach per Holzlatten und aufgeschnittenen Fahrradschläuchen aneinander gebunden wie bei einem polynesischen Kanu) und los gings! Zuerst war das Ganze noch ziemlich unkoordiniert, aber mit der Zeit fanden wir einen guten Rhythmus und kamen in Fahrt. Während Martin sich um das Steuern kümmerte, mussten wir lediglich für Vortrieb sorgen – und uns die Küste und die Vogelwelt anschauen. War echt schön, mir war es nur zu kurz und zu wenig anstrengend (wir waren doch ziemlich langsam). Während die anderen nach zwei Stunden genug hatten und über schmerzende Arme klagten, wäre ich gerne noch weiter gefahren. Aber das war kein Problem: Martin ließ mich einfach mit der nächsten Tour nochmal mitfahren, diesmal mit 5 Spaniern aus Barcelona und unter der Leitung von Thomas, dem anderen Teilhaber von Sunrise Pioneers, beides Argentinier. Da wir nun nur zu siebt waren und nur zwei Mädels, ging es jetzt wesentlich flotter zur Sache! Leider wurde jedoch das Wetter richtig schlecht, es schüttete in Strömen und der Wind wurde unserem Chef zu heftig, so dass wir nach nur 1 Stunde umkehren mussten. War aber trotzdem ein Erlebnis! Und das beste ist, ich kann die ganze Woche umsonst mit kanufahren, wenn ein paar Leute zusammen kommen! Das ist ein Deal – einmal zahlen, die ganze Woche fahren! Die beiden Argentinier sind echt cool, ihnen geht es mehr um den Spaß als ums Geldverdienen! 😊

Leider gibts davon keine Bilder, ich hatte Angst um meine Kamera. Das war aber auch schon der Höhepunkt des Tages. Ab 10.30 Uhr war ich dann daheim und hab mir die Zeit mit Lesen, Netflix, WhatsApp, Spanischlernen und Umgestaltung meines Blogs vertrieben. Und mit Comfy-Food! Was für ein Sauwetter!

Aber ich hab einen neuen Freund gefunden: eine von Thiagos Katzen 😊

Morgen ist nochmal Regen angesagt, allerdings nicht mehr so schlimm wie heute – denk da werde ich mal auf die andere Seite der Insel laufen, hab genug vom Drinnensitzen!

Ab Mittwoch wird’s dann wieder schön, dann sollte es auch mal mit Hiking klappen. Schickt doch mal ein bisschen Sonne und Hitze zu mir!

Viele Grüße aus der Nässe!

Ilha Grande

Seit gestern bin ich nach dem lauten, wuseligen, vollen und nicht ganz ungefährlichen Rio auf der ruhigen und friedlichen Insel Ilha Grande angekommen und genieße das Inselleben und die Sicherheit.

Die Anreise an sich war schon ein bisschen abenteuerlich: gestartet um 6.30 Uhr von Urca zum Hauptbahnhof mit dem Bus, dann wollte ich die Tram nehmen, hätte mir dafür aber eine Riokarte kaufen und mit 50 Real beladen müssen (die ich nie verfahren hätte bei einem Fahrpreis von 4 Real), weil ich kein kleineres Geld mehr hatte. Dann dachte ich, ok, für die restlichen 3-4km nehm ich ein Taxi mit dem Riesenrucksack – Fehler! Der Fahrer brachte mich zwar sicher an den Busbahnhof, aber hat mich voll abgezockt und 40 Real verlangt. Für eine doppelt so lange Strecke hatte ich am Donnerstag 20 R gezahlt… naja, wieder ein Stück schlauer, das nächste Mal handle ich den Preis vorher aus.

Von dort ging’s problemlos mit dem online gekauften Ticket im mega-komfortablen Bus nach Angra dos Rios.

Riesiger Busbahnhof Rodoviaria Novo Rio, hier nur der Abfahrtsort meines Buses.

Ich hatte einen Sitz in der letzten Reihe, ganz viel Beinfreiheit und hätte fast liegen können (aber ich wollte ja gucken). 😊

In Angra dos Rios ging’s zu Fuß erstmal eine halbe Stunde von der Haltestelle zur Fähre – da merkt man dann, wie schwer so ein Rucksack ist (18kg am Flughafen)…

Nach 45min Wartezeit ging es dann mit der Fähre nach Ilha Grande:

Sehr idyllisch durch die ganzen Inselchen und an der Küste entlang.

Vor uns schönstes Wetter und die Ilha Grande, an der wir ein ganzes Stück entlangfuhren…

… Während sich hinter uns über dem Festland schon wieder der nächste Regen formierte.

Ilha Grande mit dem auffälligen Berg Bico do Papagaio… woher der Name wohl kommt…?

Dort angekommen, wurde ich gleich von Thiago, meinem Vermieter, begrüßt, der an den Pier gekommen war, um mich abzuholen – nachdem die Insel autofrei ist, natürlich zu Fuß. Und das erwartete mich dann:

Mein Zimmer (ein Teil davon, nicht zu sehen ist die Küche und das Bad) 👌🏻👍🏻

Meine Terrasse mit einem Blick über die ganze Bucht.

Und so sah mein Ausblick heute morgen um 6.30 Uhr zum Sonnenaufgang aus – ein Traum!

Weil für Montag und Dienstag schon wieder Regen angekündigt ist, beschloss ich, heute meinen ersten richtigen Strandtag mit Baden zu machen. Dafür wanderte ich die Küste entlang an einigen kleinen Buchten vorbei bis zur Praia do Abraãhino, die ich morgens um 9.00 ganz für mich alleine hatte.

Hier ein paar Eindrücke vom Weg dorthin:

Der Strand Praia do Abraãhino

Ok, ich musste ihn mir doch teilen, mit zwei von diesen netten Zeitgenossen:

Nach ausgiebigem Baden und Sonnen (naja, zumindest immer, wenn die Sonne hinter den Wolken hervorkam), machte ich mich am Nachmittag wieder auf den Rückweg ins Dorf, wo ich unbedingt zu Sunrise Pioneers wollte, um mich für eine Nachtwanderung anzumelden. Die veranstalten nämlich Wanderungen auf den Bico do Papagaio, die nachts um 2 losgehen, damit man dann von oben den Sonnenaufgang beobachten kann. Schaut einfach mal auf Facebook unter Sunrise Pioneers, da findet ihr tolle Fotos und Videos dazu. Das will ich unbedingt machen! Im Büro war dann auch gleich der Chef selbst da, Martin, der überraschenderweise super Englisch kann, und wir haben erstmal ewig gequatscht, war echt nett. Er macht außerdem auch noch Kanutouren, da werd ich auch mal mitfahren. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen…

Ihr seht also, mir wird nicht langweilig! Nach der Großstadt genieße ich die Natur und die Ruhe hier sehr – auch wenn das gefühlte Millionensiebzehn andere Touristen auch tun. Aber sobald man das Dorf verlässt, sieht man die nicht mehr 😜.

Viele Grüße von meiner Terrasse in Abraão!

Letzter Tag in Rio

Kaum zu glauben, dass meine erste Sabbatjahr-Woche schon fast rum ist, und damit auch meine Zeit in Rio. Überraschenderweise schien heute morgen doch tatsächlich die Sonne, so dass ich mich schnurstracks nach Leme (neben Copacabana) aufmachte, um mir heute das Forte Duque de Caxias anzuschauen. Das hatte ich ja am Montag schonmal probiert, aber da war geschlossen. Auch heute war mir das Glück erstmal nicht hold: um 8.30 Uhr stand ich vor verschlossenem Tor – erst ab 9.30 Uhr geöffnet. Egal, bei dem Wetter war es supererholsam, einfach nur am Strand zu sitzen und Leute zu beobachten, v.a. die Surfer (die übrigens mit Zoom echt schwer zu fotografieren sind):

Um 9.30 Uhr ging’s dann doch endlich rauf aufs Fort:

Hier wachsen schlangenförmige Kakteen in der Felswand

Falls einem der Weg zu langweilig ist, kann man sich 15 Stationen der Kreuzigung Jesu anschauen – den Künstler dazu hab ich vergessen 😜

Nach ca 20 min Fußmarsch kommt man oben am Fort an:

Blick aus dem Tor des Forts auf Copacabana und Corcovado mit Jesusstatue:

Der Herr mit den ausgebreiteten Armen auf dem Bild unten hat sich wahrscheinlich heute über mich totgelacht – beste Sicht heute! 🤬😤

Ein paar Eindrücke vom Fort + Museum, die Kanonen sind übrigens echte deutsche Wertarbeit!

Auch hier oben gabs wieder interessante Tierbegegnungen. Mein Highlight war das süße Affenpärchen, das sich immer abwechselnd ganz liebevoll entflohte, ohne sich dabei von mir stören zu lassen – ich war keinen halben Meter entfernt!

Zum Schluss noch ein paar schöne Ausblicke:

Und so dicht liegen hier in Rio reich und arm beieinander: Die Reichen wohnen in den Hochhäusern direkt am Strand, die Armen in den chaotisch an die Berge gebauten Favelas dahinter.

Morgen geht es per Bus und Fähre zur Ilha Grande weiter – und ich freue mich riesig darauf! Rio ist zwar wirklich sehenswert, aber eine Woche Großstadt reicht mir jetzt auch erstmal! Ich hoffe, das Internet dort ist gut genug, um Bilder hochzuladen… wenn nicht, dann lest ihr jetzt erstmal eine Woche nichts von mir 😊 .

Viele Grüße zum letzten Mal aus Rio (wo es schon wieder regnet 🙄)!

Jesus – von Wolken verhüllt

Nachdem es seit gestern Nachmittag durchgeregnet und teilweise sogar richtig geschüttet hatte, war ich schon froh, als es am Morgen nur noch stark bewölkt war. Schon von der Bushaltestelle aus konnte ich sehen, dass heute wahrscheinlich nichts zu sehen sein würde von oben – der gesamte Berg samt Jesusstatue war in dicke schwarze Wolken gehüllt. Pech gehabt, hatte ich das Ticket für die Zahnradbahn doch schon online gekauft! Leider muss man das Ticket schon mindestens einen Tag vorher kaufen, egal ob vor Ort oder online, und der Wetterbericht hatte Donnerstag als den besseren Tag gezeigt… wohl verzockt. Ich machte mich also auf den Weg und hoffte, dass es vielleicht noch aufreißen würde. Unten sah es noch ganz gut aus:

Mit dieser Bahn ging’s dann nach oben, und die Sicht wurde zunehmend schlechter.

So sah es dann oben aus:

Ab und zu rissen die Wolken mal für ein paar Sekunden (literally!) auf, und man konnte erahnen, wie phänomenal die Aussicht bei klarem Wetter sein muss:

Auch Jesus macht ohne Wolken deutlich mehr her 😉

Wolkenspiele

Nach 1,5 Stunden auf Sicht warten, gab ich auf (es war auch ganz schön frisch da oben) und machte mich per Metro auf zum Fußballmekka Maracanã. Eigentlich hätte ich mir gerne ein Spiel dort angeschaut, und es wäre sogar eins gewesen heute um 21.45 Uhr, aber um diese Zeit war mir das dann zu gefährlich – es wird generell davon abgeraten, alleine ins Stadion zu gehen, und nachts sollte man in Rio eh nicht unterwegs sein…

Hier ein paar Eindrücke von dem Stadion, in dem „wir“ 2014 Weltmeister wurden:

Der heilige Rasen (und Ersatzbank und Spielertunnel)

Die Umkleide ist etwa so groß wie meine gesamte Wohnung

Einer der Medienräume für Pressekonferenzen

Und ein paar Eindrücke aus dem „Museum“ (sehr großzügige Auslegung😜)

Keine Ahnung, warum dieser Wimpel da hängt… 😂

Auf dem Weg zurück zur Metro fällt einem dann die benachbarte Favela Metro-Magueira ins Auge.

Den Bewohnern haben die WM und die olympischen Spiele sicher nichts gebracht… Ein wenig nachdenklich, aber trotzdem auch geflasht vom „Maracanã-Feeling“ machte ich mich durch den Regen auf den Heimweg.

Morgen ist schon mein letzter Tag in Rio, bevor es am Samstag weiter zur Ilha Grande geht. Freu mich schon riesig drauf, so langsam hab ich genug von der großen Stadt 😊.

Viele Grüße aus dem Regen von Rio!