Last stop: Auckland

Leider fiel mein Plan, eine Dreitagestour durch den Norden der Coromandel Peninsula zu machen, buchstäblich ins Wasser: Am Montag hatte es so viel geregnet, dass am Dienstag nicht an Zelten zu denken war, weil zu viel Wasser überall stand, und im Norden gibt es nur Campingplätze. Also blieb ich schweren Herzens in Coromandel und radelte wenigstens in der näheren Umgebung umher – trotz ziemlich heftigem Wind, aber wenigstens bei Sonnenschein. Hier ein paar Eindrücke:

Am Mittwoch wollte ich wenigstens eine Tagestour durch den Norden machen, aber nachdem ich gerade mal 5km geradelt war, fing es wieder zu regnen an. Ich beschloss, eine halbe Stunde im Trockenen zu warten und zu hoffen, dass der Regen aufhört – aber leider regnete es sich so richtig ein… 🙄.

Warten auf besseres Wetter🌧🙄

Also fuhr ich wieder zurück zum Hostel und hing den Rest des Tages rum – mal wieder! Coromandel meinte es wirklich nicht gut mit mir…

Deswegen war ich ziemlich froh, als ich am Donnerstag bei strahlendem Sonnenschein meine letzten Radlkilometer zur Fähre zurücklegte, die mich nach Auckland brachte. Ich war schon ziemlich wehmütig – 4 Monate auf dem Rad durch Neuseeland waren jetzt zu Ende…

Aussicht auf der Fahrt zur Fähre.

Mein zum letzten Mal vollbepacktes Rad – waiting for the ferry.

Der Fährsteg der Hannafords Wharf.

Die Minifähre.

Selfie kurz bevors losging Richtung Auckland.

Dann ging es los per Fähre durch den Hauraki Gulf nach Auckland.

Skyline und erster Eindruck von Auckland.

In Auckland angekommen, radelte ich nur noch quer durch die Stadt zum Hostel, kaufte unterwegs mein Abendessen ein und ging relativ früh ins Bett.

Der nächste Tag war ganz dem Sightseeing gewidmet – Auckland war die erste richtige Großstadt seit meiner Abreise aus München im Dezember, und obwohl ich im Urlaub Großstädte eigentlich nicht so mag, fühlte es sich gut an, mal wieder in einer zu sein. Hier ein paar Eindrücke:

Nachbarschaft des Hostels ca 5-10min von der Innenstadt entfernt.

Messages against hate nach dem Terroranschlag in Christchurch.

Das ist eine Schule!

Das Wahrzeichen von Auckland ist der Skytower, und ich wollte unbedingt hinauf, um tolle Ausblicke über die Stadt und den Hauraki Gulf zu haben. Es war zwar nicht ganz billig, aber das Geld auf alle Fälle wert!

Danach ging es weiter zum Hafen und zur Waterfront:

Dann hatte ich erstmal genug von Stadtfeeling und wollte in die „Natur“, auf den Vulkan Mount Eden (der mitten in der Stadt ist😜). Nach eineinhalbstündiger Wanderung Kreuz und quer durch die Stadt (maps.me machte es wirklich ziemlich kompliziert), erreichte ich den Park und machte mich an den Aufstieg. Der Ausblick vom Mount Eden über die Stadt war atemberaubend:

Der nächste Tag war mal wieder verregnet, ich nutzte ihn zum Rumhängen (mal wieder… 🙄) und Shoppen, da ich noch ein paar Sachen für Französisch Polynesien brauchte. Abends ging es mit Côme, einem Franzosen, den ich im Hostel kennen gelernt hatte, ins Eden Park Stadium zum Super League Rugby-Spiel zwischen der Heimmannschaft aus Auckland und einer Mannschaft aus Südafrika, mein erstes Rugbyspiel!

Auch der Sonntag war wieder nur mäßig schön, so dass ich die meiste Zeit im Hostel verbrachte, und nur zu einem kurzen Spaziergang und Einkaufen raus ging.

Meine letzten Tage in Neuseeland verbrachte ich etwas außerhalb von Auckland (genauer gesagt am gegenüberliegenden Ufer) in Devonport, einem netten, vergleichsweise kleinen Ort mit ruhiger Urlaubsatmosphäre und hübschen Häusern, nur 15 Fährminuten von Auckland entfernt. Und endlich hatte ich auch mal wieder Glück mit dem Wetter, so dass ich ausgiebig die Stadt und Umgebung erkunden und meine letzten Einkäufe für Französisch Polynesien erledigen konnte. Hier ein paar Eindrücke:

Nettes kleines Café in der Innenstadt.

Historisches Hotel direkt an der Uferpromenade.

Riesenbaum neben der Bibliothek. Wer findet mich? 😂

Schaufenster-Deko – würde mich jetzt auch nicht wirklich zum Putzen motivieren… 😜.

Ausblick vom Mount Victoria.

Für den kleinen Hunger zwischendurch – Seafood Platte! 😜😱

Blick auf die Skyline von Auckland by Night.

Inzwischen ist es Donnerstag, ich sitze am Flughafen in Auckland und warte auf meinen Flug nach Tahiti – ich freue mich nach den letzten zwei doch eher durchwachsenen Wochen riesig auf Sonne und Wärme!!

Jetzt heißt es nach 4 Monaten Abschied nehmen von Neuseeland, und vom Radeln, ab jetzt geht es wieder per Rucksack und öffentlichen Verkehrsmitteln weiter. Was für geniale 4 Monate das waren, was für ein wunderschönes Land! Das nächste Mal schreibe ich euch aus Tahiti 🌴☀️😊.

Viele Grüße vom Flughafen Auckland!

Rainy days in Coromandel Town 🌦☔️

Nach den supersonnigen, erholsamen Strandtagen in Hahei Beach ging es am Mittwoch bei bedecktem Himmel Richtung Nordwesten nach Coromandel Town. Als Radfahrer (bzw. Fußgänger) kann man hierfür nach Ferry Landing fahren und dann die Fähre nehmen, die einen in einer kurzen Fahrt nach Whitianga bringt, während Autofahrer doch ein ganzes Stück außen rum fahren müssen.

Auf dem Weg nach Ferry Landing.

Der Fährhafen in Ferry Landing.

Mein Radl auf der winzigen Fähre.

Von Whitianga ging es zuerst ein kleines Stück auf dem Highway 25 entlang, bevor ich dann auf die Road 309 abbog, eine kleine Schotterstraße, die sich über die Berge auf die andere Seite der Coromandel Peninsula nach Coromandel Town windet. Für einige Kilometer ging es stetig, aber nicht allzu steil bergauf, und ich genoss das viele Grün und die Stille – nur sehr wenige Autos fuhren an mir vorbei:

Unterwegs machte ich Halt an den Waiau Falls und gönnte mir eine kurze Pause:

Da die Strecke zwar bergig, aber nur knapp 50km lang war, erreichte ich Coromandel Town am frühen Nachmittag. Zwischendurch wurde ich ein paarmal kurz geduscht, aber wenigstens war der Regen relativ warm. In Coromandel checkte ich im Hostel ein und musste erstmal feststellen, dass auf meinem Laken noch die Haare meiner Vorgängerin waren😖. Auf Nachfrage bekam ich ein frisches Laken und eine Entschuldigung, war das erste Mal, dass mir das hier in Neuseeland passiert ist. Danach ging ich nur noch duschen, Abendessen einkaufen und zubereiten und machte mir einen gemütlichen Abend im Hostel.

Da der Donnerstag sehr verregnet war, verbrachte ich die meiste Zeit im Hostel mit Lesen und ein bisschen im Internet surfen. Am Nachmittag konnte ich dann diesen schönen Regenbogen von der Terrasse des Hostels aus bewundern:

Am Freitag schaute ich mir bei wechselhaftem Wetter den Ort und die Umgebung ein bisschen genauer an. Zuerst stieg ich auf dem Kauri Block Walk zu einem Aussichtspunkt hinauf, von dem aus man einen schönen Blick über die Bucht und Coromandel hat:

Danach schaute ich mir den hübschen kleinen Ort mit seinen vielen Cafés und Restaurants an:

Auch für Samstag war wechselhaftes Wetter mit Regen angesagt, aber nachdem ich schon am Donnerstag gefaulenzt hatte und für Sonntag und Montag sehr viel Regen angesagt war, beschloss ich, mein Glück zu wagen und auf einen Hike zu gehen. Ich wollte zum Kaipawa Trig Track und musste hierfür erstmal zwei andere Trails nehmen, um dort überhaupt hin zu kommen. Es ging auf ganz unterschiedlichen, aber immer menschenleeren Wegen den Berg hinauf:

Häufig war der Weg etwas zugewuchert, hier gehen wohl eher nicht viele Leute…

Kurze Zeit später fand ich jedoch einen Beweis, dass doch hin und wieder mal jemand vorbei kommt:

Sehr nett, die Idee mit der Tasse! Da können sich durstige Wanderer gleich am kleinen Wasserfall, der dort runter kam, bedienen 😊.

Zwischendurch boten sich immer mal wieder tolle Ausblicke über die Bucht, und von oben natürlich noch viel bessere. Nur das Wetter mochte für die Fotos nicht so mitspielen…

Gipfelkreuz in Neuseeland 😊.

Von dort ging es auf einem durch die Nässe sehr rutschigen Pfad zur Straße und zu einem anderen Aussichtspunkt:

Der Rückweg war dann eher eintönig, da ich die Straße entlang laufen musste. Trotzdem fand ich auch hier was, was ein Foto wert war:

Heute, am Sonntag, und leider wahrscheinlich auch morgen, bleib ich im Hostel und schau dem Regen zu… Immerhin bin ich im Trockenen und Warmen und muss nicht im Zelt schlafen…

Ab Dienstag soll das Wetter wieder besser werden, werde dann in den Norden der Coromandel Peninsula raufradeln und den Coastal Walkway machen. Freitag geht es für meine letzte Woche Neuseeland nach Auckland, die größte Stadt in diesem Land.

Viele Grüße aus Coromandel!

Summer holidays at Coromandel Peninsula 👙☀️

Nach all dem Schwefelgeruch, Dampf und Vulkangestein zog es mich jetzt wieder an die Küste, ich wollte Meer sehen, und so war mein Etappenziel am Mittwoch Mount Maunganui an der Ostküste der Nordinsel. Ich brach um 9.30 Uhr gemütlich in Rotorua auf, fuhr wann immer möglich auf Nebenstraßen und musste nur einen kleinen Teil auf Highway fahren. Die erste Hälfte der 85km langen Strecke hatte ein paar Hügel drin, unter anderem einen ziemlich steilen Berg aus der Mangorewa Gorge hinaus, aber danach ging es nur noch bergab bzw flach durch wunderschöne Landschaft auf leeren Nebenstraßen bis zum Meer. In Mount Maunganui angekommen, schlug ich erst mein Zelt auf und machte mich dann auf zu dem direkt neben dem Campingplatz liegenden Strand.

Am Strand wurde gerade aufgebaut für ein Bootsrennen am nächsten Tag.

Da mir das Wasser eh zu kalt war, beschloss ich, die angeblich einstündige Wanderung auf den Mount Maunganui hinauf zu machen und mir den Ort und die Küste von oben anzuschauen. Dummerweise hatten gefühlte Tausend Leute diese Idee, es ging zu wie auf dem Oktoberfest! Aber der Ausblick, den ich nach nur einer halben Stunde genießen konnte, war es wert:

Blick auf den Ort Mount Maunganui und seinen Strand.

Verschwitztes Selfie am Gipfel.

Danach gönnte ich mir eine Stunde in den Hot Pools neben dem Campingplatz – genau das richtige nach einem Radltag und anschließender Mini-Bergtour:

Der Ort selbst ist nicht sonderlich sehenswert, hier sind hauptsächlich reiche Neuseeländer in mehr oder weniger protzigen Häusern oder Touristen in großen Hotels zu finden.

Der Abend wartete dann noch mit einer Überraschung auf – einem atemberaubenden Vollmondaufgang:

Am Donnerstag morgen war ich früh wach, so dass ich mir auch den Sonnenaufgang über dem Meer anschauen konnte (siehe auch Titelbild):

Nach Frühstück und Packen ging es dann weiter die Ostküste hinauf zum ca 70km entfernten Waihi Beach. Das war ein grausamer Radltag: erst musste ich durch die Stadt Tauranga finden, und dann ging es bis auf die letzten 10 km auf dem vielbefahrenen Highway entlang, wo ein LKW nach dem anderen an mir vorbei raste – ganz schlimm! Ich war so froh, als ich endlich in Waihi Beach ankam! Ich genoss dann noch ein wenig den Strand (das Wasser war mir wie immer zu kalt, ich bin echt so ein Weichei!), bevor ich erschöpft in meinen Schlafsack kroch:

Der Freitag brachte dann ungemütliches Regenwetter, so dass ich die gesamte Strecke nach Tairua, sehr hügelige knapp 80km (knapp 900 Höhenmeter) im Regen verbringen musste, aber wenigstens war es halbwegs warm. Aber wenn man erstmal 6 Stunden durch Regen geradelt ist, ist einem dann doch ziemlich kalt… Die Strecke selbst war bestimmt sehr schön, aber viel gesehen hat man bei dem Wetter leider nicht.

Das gegenüber von Tairua liegende Pauanui.

Auch Tairua hat einen tollen Strand, aber selbst der schaut bei schlechtem Wetter nicht schön aus, weshalb ich ihn euch erspare 😉.

Am Samstag kam zum Glück die Sonne wieder heraus, so machte das Radeln nach Hahei Beach wieder richtig Spaß – zumal es schön kurvig und bergig an der Küste entlang ging, mit tollen Ausblicken und schnellen Downhills (Maximalgeschwindigkeit 68km/h – so cool!).

Da die heutige Strecke nur 30 km lang war, war ich schon früh in Hahei Beach und konnte mich daran machen, mein vom Vortag und der Nacht tropfnasses Zeug in der Sonne zu trocknen:

Danach ging es ab an den Strand, und der ist hier echt der Hammer!

Die berühmteste Sehenswürdigkeit hier ist die Cathedral Cove, die man nach knapp einstündiger Wanderung an der Küste entlang erreicht (oder für die fauleren Menschen per Wassertaxi). Dort ist es wunderschön, aber leider auch bumsvoll:

Ausblick von der Aussichtsplattform auf dem Weg zur Cathedral Cove.

Auf dem Weg zur Cathedral Cove.

Angekommen – mit gefühlten Millionensiebzehn anderen Menschen… 🙄

Cathedral Cove.

Blick in die Bucht – Südseefeeling…

Da es, wie man auf dem Bild oben sehen kann, langsam zuzog, und ich Menschenmassen eh nicht sonderlich mag, machte ich mich bald auf den Rückweg.

Blick auf Hahei Beach.

Eigentlich wollte ich nur eine Nacht in Hahei Beach verbringen, aber mir gefiel es so gut hier, dass daraus irgendwie drei Nächte wurden…. wahrscheinlich sogar vier, ich bin nämlich immer noch dort. Ich habe gerade Glück mit dem Wetter, die letzten drei Tage schien meist die Sonne und es war warm, so dass ich faul am Strand rumliegen konnte – ich mache quasi gerade Ferien vom Reisen 😊. Meine Hauptbeschäftigung gestern und vorgestern – faul am Strand liegen… 😊. Man beachte die dicken Radler-Oberschenkel 😜.

Abendstimmung am Strand.

Morgen werde ich nach Coromandel Town weiter radeln und wahrscheinlich mal wieder in einem Hostel schlafen, es ist Regen angesagt. Schade, ich liebe mein Zelt (auch wenn meine Luftmatratze leider den Geist aufgegeben hat und ständig platt wird…🙄), aber Zelten bei Regen macht nicht so viel Spaß…

Inzwischen läuft der Countdown für Neuseeland, ich hab jetzt nur noch etwas über zwei Wochen hier – Wahnsinn, fast schon wieder vier Monate rum!!!

Viele Grüße aus Hahei Beach!