Nachtrag Januar: Christchurch und Banks Track mit Claudi und Thorsten

Hallo liebe Leser, da es heute endlich mal regnet (ja, ihr lest richtig! Die letzten zwei Monate waren sehr trocken hier, alles ist im Moment braun und vertrocknet), nutze ich die „indoor-Zeit“, um wiedermal ein bisschen aufzuholen mit meinen Blogbeiträgen. Heute erfahrt ihr alles über meinen Kurzurlaub auf der Südinsel mit Claudi und Thorsten. Die beiden hatten mich eingeladen, mit ihnen den Banks Track zu wandern und ein paar Tage in Christchurch zu verbringen – da sage ich natürlich nicht nein! Leider musste Paddy den Campingplatz und Harvey hüten, aber Hiking ist eh nicht so sein Ding ;-).

Und so bestieg ich am Samstag, den 20.Januar, den Flieger von Napier nach Christchurch, nahm den Bus in die Innenstadt und traf mich bei meinem Hotel mit Claudi und Thorsten, die schon vor mir angekommen waren. Zur Feier unseres Wiedersehens, und weil es schön sommerlich heiß war, gab es erstmal ein real fruit ice cream, praktischerweise war der Eisstand direkt vor dem Hotel 🙂

Wiedersehen mit Claudi und Thorsten in Christchurch.
Yummy real fruit ice cream – passionfruit.

Nachdem ich eingecheckt hatte, verbrachten wir den Nachmittag mit einem Stadtbummel. Zufälligerweise war gerade das „Bread and Circus Festival“ in Christchurch, so dass wir in den Genuss einiger Aufführungen von Straßenkünstlern kamen. Hier ein paar Eindrücke von Christchurch:

Am Abend wanderten wir zur Regent Street und fanden ein nettes Lokal, das nicht nur lecker Dinner, sondern auch richtig gute Cocktails hatte – ich hatte schon ewig keinen Cocktail mehr gehabt, sowas gibt es in Waipawa nicht wirklich. Wir genossen unser Abendessen bei immer noch sommerlich warmen Temperaturen draußen sitzend, während wir richtig guter Live-Musik lauschten, eine tolle Stimmung!

Danach wanderten wir durch das nächtliche Christchurch zurück zum Hotel, um noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen – am nächsten Tag hieß es früh aufstehen, um den Bus nach Akaroa zu nehmen. Christchurch by night:

Am nächsten Morgen ging es mit dem Bus nach Akaroa, und das Wetter war ein Traum! Der Bus hielt kurz für ein paar Fotos am Aussichtspunkt hoch über Akaroa, und der Blick von dort ist einfach traumhaft!

Da wir bis 17.00 Uhr Zeit hatten, bis uns der nächste Bus zur ersten Hütte, dem Ausgangspunkt des Banks Tracks, bringen würde, nutzten wir den Tag, um uns Akaroa ein wenig näher anzuschauen. Ich war auf meinem Radtrip 2018 schonmal hier gewesen, aber damals hatte ich nicht so viel Glück mit dem Wetter, bei Sonnenschein sieht alles so viel besser aus!

Nach unserer Ankunft in Akaroa brauchten wir erstmal ein zweites Frühstück zur Stärkung!
Die Toilette in diesem Cafe zu finden, war gar nicht so einfach – gut getarnt!

Hier ein paar Bilder von Akaroa bei strahlendem Sonnenschein:

Der Höhepunkt unseres Tages war das „Giant House“, ein wunderschöner Garten mit riesigen Skulpturen und Figuren aus Fliesenstücken und allem möglichen anderen Porzellanzeug – das erinnert sehr an Barcelona und den Park Güell, aber seht selbst:

Pünktlich um 17.00 Uhr warteten wir zusammen mir 9 anderen Banks Track-Wanderern an der Bushaltestelle auf unseren Bus. Die Fahrerin brachte uns nicht nur zu unserer Starthütte und Unterkunft für die erste Nacht, sondern gab uns auch eine kurze Einweisung mit Tips für den Weg. Wir bekamen jeder eine Broschüre mit Karte, Wegbeschreibung und Sehenswürdigkeiten, die gleichzeitig unser „Banks Track Pass“ war, sollte uns jemand unterwegs danach fragen. Und so sieht der dreitägige Banks Track aus:

Nach der kurzen Einweisung ging es in einer 10-minütigen Busfahrt zu einer Hütte oberhalb Onukus, wo wir die Nacht verbringen würden. Die Hütte war mit mehreren Schlafzimmern mit Etagenbetten, Toilette, Küche und Essbereich ausgestattet, sehr sauber und in einem schönen, gepflegten Garten gelegen, mit herrlichem Ausblick über die Bucht:

Unsere erste Unterkunft auf dem Banks Track, oberhalb von Onuku.

Nachdem wir uns für die Nacht häuslich eingerichtet hatten, machten wir uns daran, unser Abendessen zuzubereiten. Bei dieser organisierten, selbstgeführten Wanderung muss jeder sein eigenes Essen für die gesamten drei Tage mitbringen, aber das (limitierte) Gepäck wird jeden Tag zur nächsten Hütte gefahren, so dass man nur mit einem leichten Tagesrucksack wandert – sehr bequem! Wir hatten uns mit Lebensmitteln für die drei Tage in Christchurch eingedeckt, für unser heutiges Dinner hatten wir Reis und geschnetzeltes Lammfleisch geplant. Natürlich kochte unser designierter Koch Thorsten (wie meistens):

Der Koch bei der Arbeit.

Tag 1: Onuku – Flea Bay

Den nächsten Morgen ließen wir, im Gegensatz zu den meisten anderen Teilnehmern, langsam angehen. Wir standen als letzte auf, gönnten uns ein stärkendes Frühstück bestehend aus frischem, leckeren Brot und/oder Porridge, packten unsere Sachen und brachten das Gepäck zur Sammelstelle für den Transport zur nächsten Hütte.

Als letzte brachen wir dann endlich auf zur ersten Etappe unserer Wanderung. Leider war das Wetter nicht mehr so schön und heiß wie die letzten Tage, sondern eher gemischt, mit dem ein oder anderen kurzen Schauer, Wind und deutlich kühler. Aber dafür mussten wir nicht so sehr schwitzen.

Der heutige Ausblick über die Bucht mit Wolken und Regenbogen.

Thorsten und Claudi packten ziemlich schnell ihre Regenjacken aus und mummelten sich ein, mir war zu warm dafür, ich blieb im T-Shirt. Verlieren konnte ich die beiden nun nicht mehr, sie waren schon von weitem gut zu sehen ;-). Hier ein paar Bilder vom ersten Teil der Wanderung, hinauf bis zum höchsten Punkt:

Was für ein Ausblick!
Nett schauen kann ja jeder! 😉

Vom höchsten Punkt der heutigen Etappe aus ging es dann auf der anderen Seite der Hügelkette bzw. des Vulkankraters hinunter bis zu unserem heutigen Ziel, der Flea Bay. Ein kurzes Stück ging es eine Schotterstraße entlang, danach weiter auf dem Hiking track, durch einen Wald und vorbei an einigen Wasserfällen bis hinunter zur Bucht – landschaftlich sehr reizvoll! Und je näher wir unserem Ziel kamen, desto schöner wurde das Wetter!

Unsere Unterkunft für die zweite Nacht lag malerisch am Rande der Flea Bay, wo es außer den paar Hütten der Unterkunft nur noch das Farmhaus und die Pinguin-Aufzuchtstation um die Ecke gibt, aber dazu nachher mehr. Unsere Hütte war basic, aber sauber und schön gelegen:

Wir richteten uns in unserem Zimmer ein, dann ging es den kurzen Weg zum Strand. Zum Baden war uns allerdings nicht zumute, das Wasser war ziemlich kalt, und so begnügten wir uns damit, nur unsere vom Wandern müden Füße ins Wasser zum tauchen, was erfreulich erfrischend war. Ein paar andere Wanderer waren nicht solche Weicheier und plantschten vergnügt im kühlen Nass.

Der kurze Weg zum Strand.
Blick über die Flea Bay.

Erfrischt und etwas ausgeruht schlenderten wir zurück zur Hütte, duschten und machten uns an die Vorbereitungen für das Abendessen – heute standen Würstchen mit Kartoffelbrei auf dem Programm. Danach wollten wir uns die Pinguine anschauen gehen, was ein kostenloser Teil des Banks Tracks war:

Nach unserem leckeren Abendessen machten wir uns in der Abenddämmerung auf den Weg zur Flea Homestead, wo die Pinguintour starten würde.

Thorsten und Claudi in Tarnklamotten, um die Pinguine nicht zu verschrecken.
Unser Guide beim Erläutern der Arbeit mit den Pinguinen.
Überall verteilt standen diese Brutboxen, in denen die Pinguinbabies geschützt wachsen können, bis sie alt genug sind, loszuziehen und ihr eigenes Futter zu fangen. Solange werden sie von den Eltern gefüttert.

Um die aufwändige Arbeit zu finanzieren (auch wenn sie teilweise durch Freiwillige gemacht wird), kamen die Initiatoren auf die Idee, Patenschaften gegen Spenden anzubieten. Gegen einen gewissen Betrag kann man einem Pinguinbaby einen Namen geben, weshalb man an allen Boxen Namen finden kann – ob sie wohl auf ihre Namen hören? 😉

Der zweite Teil der Pinguintour bestand darin, dass wir von einem sichtgeschützten Stand aus auf die Pinguin-Eltern warteten, die abends zum Füttern ihrer Jungen an Land kommen. Leider waren Thorsten, Claudi und ich nicht geduldig genug (bzw. zu müde), nach einer halben Stunde Starren ins Halbdunkel machten wir uns auf den Rückweg, ohne Pinguineltern gesehen zu haben. Ein paar Geduldige unserer Gruppe hatten Glück und bekamen zwei oder drei zu sehen. Wir jedoch sehnten uns danach, die müden Beine hochzulegen und zu schlafen, um für morgen fit zu sein!

Tag 2: Flea Bay – Stony Bay

Der nächste Morgen präsentierte sich grau, verregnet und windig, also sehr sehr ungemütlich! Außerdem war es mit 14 Grad echt kühl geworden, nichts mehr zu spüren von den 33 Grad zwei Tage vorher! Na das konnte ja heiter werden, bei dem Wind die Steilküste entlang!

Blick zurück in die Hügel, die nicht zu sehen waren an diesem Tag.
Claudi und Thorsten gut eingemummelt gegen Kälte, Wind und Regen (bis auf Claudi’s Shorts).
Diese beiden wolligen Tierchen waren gar nicht scheu!

Trotz des miesen Wetters war es eine tolle Wanderung entlang der Steilküste, und die tiefhängenden Wolken sorgten für eine düstere, mystische Stimmung:

Ungefähr auf halbem Wege machten wir Halt in einem kleinen Unterstand, der direkt an den Felsen gebaut war, um dem Wind und Regen für eine kurze Zeit zu entkommen und uns zu stärken:

Frisch gestärkt brachen wir auf zum zweiten Teil des heutigen Hikes, und das Wetter wurde nicht gerade besser…

Im Wald war es teilweise ganz schön rutschig in der Nässe! Aber wir wussten, dass es von hier nicht mehr weit war bis zu unserer Unterkunft in der Stony Bay – wir freuten uns riesig darauf, aus den nassen Klamotten zu kommen und uns aufzuwärmen!

Blick auf die Stony Bay – nicht mehr weit!
Nur noch ein paar Treppen hinunter…
… dann waren wir am steinigen Strand. Hier ein Seehund-Suchbild – wer findet sie alle?

Für diejenigen, die zu faul zum Suchen waren, hier einer in Nahaufnahme:

So sieht die Stony Bay von unten aus.
Nur noch ein paar hundert Meter…
… bis es über diesen kleinen Steg…
… zum Gelände unserer Unterkunft ging.

Und was für eine coole Unterkunft das war! Mit viel Liebe zum Detail hat der Besitzer hier ein wahres kleines Hobbington gebaut, very quirky! Es gab mehrere Hütten mit jeweils Schlafzimmern, kleiner Lounge und kleiner Küche, zwei Toilettenhäuschen, ein Duschhäuschen, ein Hüttchen mit Waschbecken, zwei Freiluft-Badewannen, ein kleines Museum, einen kleinen Selbstbedienungsladen und diverse Outdoor-Gimmicks. Hier eine kleine Führung durch dieses fantasievolle Paradies:

Unsere kleine Hütte, die wir mit drei Mädels aus Christchurch teilten.

Die Hütte hatte zwei Schlafzimmer und eine weitere Schlafmöglichkeit mit zwei Matratzen unterm Dach. Man beachte die Kerzen auf den Bettpfosten – es gab keinen Strom in den Hütten, und somit auch nur Kerzenlicht! So romantisch!

Das Wohnzimmer mit Kamin, den wir bei den Temperaturen auch tatsächlich brauchten! Schon allein, um unsere Sachen trocken zu kriegen!
Eingang, Küche und Essbereich – hier mit einem der Mädels, mit denen wir die Hütte teilten.
Coole, platzsparende Einrichtungsidee!
Besonders wichtig bei diesem Wetter: die Indoor-„Wäscheleine“, die von allen ausgiebig genutzt wurde.

Da es nur eine Dusche für uns 12 Wanderer gab (und zunächst keiner die Outdoor-Badewannen benutzen wollte bei dem Wetter), dauerte es ein Weilchen, bis ich dran war. Die Dusche war der Hammer! Aber seht selbst:

Das Dusch-Häuschen von außen, die Bilder unten zeigen es von innen.

Wer ein bisschen Zeit hatte, darauf zu warten, dass das Badewasser warm wird, konnte in der Wanne planschen:

Badewanne im Grünen.

Eines der Toilettenhäuschen und der Unterstand mit dem Waschbecken:

Nach der Dusche schaute ich mir das Gelände etwas genauer an. Es gab ein kleines, liebevoll eingerichtetes Museum:

Bei schönem Wetter wäre sicher folgendes interessant gewesen:

In diesen Tagen lernte ich, dass die Zikaden, die man hier überall hört, nach ihrem Larvenstadium in der Erde ins Nymphenstadium kommen und wenn sie zu erwachsenen Zikaden werden, ihre Nymphenhaut am Baum zurücklassen. Diese kleinen zerbrechlichen Panzer findet man hier überall, es schaut fast ein wenig spooky aus:

Da das Wetter nur unwesentlich besser geworden war, zog es mich nach drinnen ins hoffentlich bald Warme – wir heizten den Kamin ein! Natürlich waren unsere Schuhe tropfnass, und weil es nicht gerade eine tolles Gefühl ist, am nächsten Morgen in nasse Bergschuhe zu schlüpfen, breiteten wir sie am Feuer aus:

Und während die einen den Nachmittag mit Lesen am Kamin verbrachten, um wieder warm zu werden…
… wärmten sich andere beim Billardspielen im Garten auf…
… oder heizten das Badewasser für ein heißes Bad ein.

Am Abend kochte Claudi uns lecker Schinkennudeln, und wir verputzten die komplette Riesenportion in Null Komma Nichts. Wie schon erwähnt, gab es kein elektrisches Licht, so dass beides bei Kerzenschein stattfand. Zum Glück gab es in dem kleinen Selbstbedienungsladen auch Rotwein zu kaufen, den wir genüsslich (natürlich nur des Aufwärmens von innen wegen) zum Essen schlürften.

Danach fielen wir recht bald todmüde in unsere Betten und hofften, dass der nächste Tag besseres Wetter zu bieten haben würde.

Tag 3: Stony Bay – Akaroa

Der letzte Tag unseres Hikes begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und deutlich wärmeren (wenn auch nicht richtig warmen) Temperaturen. So macht das Wandern gleich viel mehr Spaß!

Aufbruch im Sonnenschein!

Die heutige Route führte uns von Stony Bay hinauf auf den Kraterrand und auf der anderen Seite wieder hinunter zurück nach Akaroa, es würde also einiges an Höhenmetern zu überwinden sein, was aber gleichzeitig tolle Ausblicke versprach! Hier ein paar Eindrücke von unserem Weg hinauf:

Oben am Kraterrand angekommen, bot sich uns noch einmal ein toller Blick über Stony Bay und den Pazifik:

Ein letzter Blick über den Pazifik…
… bevor es nach einem kurzen fast ebenen Stück…
… wieder auf die Seite der Bay von Akaroa ging und sich uns dieser atemberaubende Anblick bot!

An dieser Stelle hatten wir nach zwei Tagen Zwangspause auch wieder Telefon- und Internetempfang – zurück in der Zivilisation! Von hier aus schraubte bzw. zickzackte sich der Pfad zurück ins Tal, mit immer wieder wunderschönen Ausblicken:

Die beiden wackeren Wanderer schon fast wieder im Tal.

Und dann waren wir auch schon wieder zurück in Akaroa:

Da wir noch relativ viel Zeit bis zur Abfahrt des Busses zurück nach Christchurch hatten, genehmigten wir uns einen ausgiebigen Belohnungs-Lunch. Danach ging es zurück nach Christchurch, wo wir nur noch auf dem Heimweg Sachen für Brotzeit einkauften und es uns dann in unserem AirB&B gemütlich machten.

Yummy, lecker Brotzeit!

Wahrscheinlich könnt ihr euch denken, dass wir an diesem Abend, nach drei Tagen Wandern, nicht alt wurden… und schließlich wollten wir unseren letzten gemeinsamen Tag in Christchurch morgen noch genießen.

Gut ausgeschlafen machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zu den Riverside Markthallen, um uns dort etwas Leckeres zum Frühstück zu suchen. Unsere Beine waren zwar etwas müde vom Wandern, aber mit dem klaren Ziel „Frühstück“ vor Augen meisterten wir den 20-minütigen Fußweg. Hier ein paar Bilder von unterwegs:

Am Riverside Market hatten wir dann die Qual der Wahl – so viele gute Sachen zum Essen!!!

Riverside Market von oben.
Ich war glücklich – ein guter Bäcker!!
Frühstück in der Sonne 🙂

Da das Bread and Circus Festival immer noch lief, sahen wir uns eine Show an – „Punk, the Clown“:

Doch ein wenig müde von unserer Wanderung kamen wir auf die Idee, die City Tour Tram zu nehmen und so ein wenig Sightseeing im Sitzen zu machen. Der Zug ist echt cool, und man kann den ganzen Tag an den diversen Haltestellen in die Trams ein- und aussteigen, also Hopp on-hopp off.

Und so genossen wir die Innenstadt von Christchurch mit ihren interessanten Gebäuden und Wandmalereien gemütlich im Sitzen und schonten unsere Beine:

Einen kleinen Spaziergang durch den Hagley Park machten wir dann aber doch, das Wetter war einfach zu schön, um nur „drinnen“ zu sein, auch wenn es ziemlich windig war.

Auf dem Heimweg machten wir in einer Bar Halt und genehmigten uns einen Aperol Spritz, sehr lecker! Den Abend ließen wir gemütlich in unserem AirB&B ausklingen, zum Abendessen hatten wir noch genug Reste des Vortags, zusammen mit frischem Brot, das wir am Morgen in den Markthallen gekauft hatten.

Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied nehmen, aber nur für drei Wochen. Für mich ging es wieder zurück nach Hause nach Waipawa, wo mich Paddy und Harvey schon sehnlichst erwarteten (hoffte ich zumindest). Claudi und Thorsten hatten sich für drei Wochen einen Van gemietet, mit dem sie die Südinsel genauer erkunden wollten. Danach würden sie wieder nach Waipawa kommen und noch ein paar Tage mit uns verbringen. Und so machten wir uns nach unserem letzten gemeinsamen Frühstück auf unsere jeweiligen Wege. Was für eine tolle Woche das war!! Vielen Dank, Claudi und Thorsten, für die Einladung und die grandiose Zeit! Jederzeit wieder!

Claudi und Thorsten bei unserem letzten Frühstück vor der Abreise.

Das wars erstmal für heute, ich hoffe, ich komme bald wieder dazu, mehr in meinem Blog zu schreiben, es gibt noch immer einiges aufzuholen! Ich hoffe, es geht euch gut und ihr freut euch schon darauf, uns im Juli in Deutschland wiederzusehen – noch genau 10 Wochen bzw 70 Tage, der Countdown läuft! 🙂

Bis zum nächsten Blogbeitrag, und wie immer sind Kommentare in jeder Form (hier, als sms, WhatsApp, email, usw) willkommen. Danke fürs Mitverfolgen meiner „Abenteuer“!

Eure Susi

Nachtrag Januar: Tongariro Crossing mit Anne und Chris

Hallo liebe Leser, heute also der zweite (und bei weitem nicht letzte) Nachtrag zu all den Abenteuern der letzten Monate. Nachdem Paddy nach seiner Covid-Infektion wieder halbwegs fit war und auf dem Campingplatz übernehmen konnte, konnte ich mir eine dreitägige Auszeit nach unseren anstrengendsten zwei Wochen des Jahres nehmen und Anne und Chris auf dem Tongariro Crossing begleiten. Und so packte ich mein Wanderzeug, wir luden unser Rooftop tent auf das Dach des Pajero und los ging mein Abenteuer! Um sicher zu stellen, dass ich das Zelt auch alleine aufbauen kann, übte ich das vorher daheim – das Problem ist, dass ich zu klein für unser großes Auto bin, aber mit einigem Rauf- und Runterklettern klappt es dann doch. Das Wetter sah soweit gut aus, es war sommerlich warm und sonnig, und mein Abenteuer konnte beginnen. Ich würde Anne und Chris am Abend in Whakapapa Village treffen, für den nächsten Tag war der Hike geplant. Nach vier Stunden Fahrt durch traumhaft schöne Landschaft – ich hatte die scenic route über die „Gentle Annie“, den Napier-Taihape Highway, genommen – kam ich in Whakapapa Village an. Und welch ein Anblick bot sich mir da!

Das Chateau Tongariro, ehemals Luxushotel und dahinter Mount Ruapehu, etwas in Wolken gehüllt.
Unser Ziel für morgen: Links Mount Tongariro, in der Mitte Mount Ngauruhoe, der Schicksalsberg aus „Herr der Ringe“.

Meine Vorfreude war schon riesig! Ich hatte das Tongariro Crossing zwar 2019 schonmal gemacht, aber damals war die Sicht die meiste Zeit so schlecht, dass ich nicht viel gesehen habe. Heute sah es so aus, als könnten wir am nächsten Tag mehr Glück haben…

Ich checkte im Whakapapa Campground ein und machte mich daran, mein Zelt aufzubauen, was erstaunlich flott ging, trotz gefühlten hundertmal Rauf- und Runterklettern rund um das Auto, und so stand meine Schlafstätte für die nächsten zwei Nächte nach ca 15 Minuten. Ich liebe unser Rooftop tent! Die Aussicht ist super, so hoch über allen, und die Matratze ist sehr bequem, fast schon ein wenig wie Glamping 😉

Der Eingang und das Office des Whakapapa Holiday Parks.

Abends war ich mit Anne und Chris in ihrem Hotel zum Essen verabredet, und so machte ich mich um kurz vor sechs auf den kurzen Fußweg zum Skotel. Über unserem Essen erzählten mir Anne und Chris von ihrem Roadtrip, den sie nach der Silvesterparty bei uns begonnen hatten, und wir planten den nächsten Tag – wir würden mit dem Auto zum Parkplatz am Ende des Hiking Tracks fahren, dort parken und dann den Shuttle Bus zum Start nehmen, der schon gebucht war. Wir waren schon ganz aufgeregt! Der Abend endete nicht allzu spät, da wir morgen früh starten wollten. Nach einem kurzen Regenguss machte ich mich auf den Rückweg zum Campingplatz, kletterte in mein Zelt und schlief tief und fest bis zum nächsten Morgen.

Anne und ich auf dem Balkon des Restaurants, im Hintergrund das Ziel unseres morgigen Hikes.
Ein kurzer abendlicher Regenschauer – hoffentlich würde das Wetter morgen gut sein…

Leider sah der nächste Morgen so aus:

Nicht gerade gute Sicht…

Nicht gerade vielversprechend, aber das Wetter kann man nicht ändern. Wir hofften, dass es im Laufe des Vormittages aufklaren würde, wie es in der Vorhersage angekündigt war. Nach kurzer Autofahrt zum Parkplatz stiegen wir in den Shuttle Bus und ließen uns zum Start des Hikes bringen, zusammen mit tausenden (nicht übertrieben!) anderen Menschen. Hier ein Tip: Wenn ihr flexibel seid, macht diese Wanderung nicht im Dezember/Januar zur Hochsaison! Das erste Mal machte ich sie im März, da war deutlich weniger los. Es fühlte sich zwischendurch immer mal wieder an wie auf der Autobahn, vor allem an Anstiegen und oben auf dem Vulkan. Das nimmt etwas von der Magie, die dieser Ort, diese Vulkanlandschaft, ausstrahlt – aber wert ist es das trotzdem!

Chris, Anne und ich im Shuttle Bus, alle noch ein bisschen verschlafen.
Übersicht über die Route des Crossings.

Und so sah der Start aus – tief hängende Wolken, Wanderung durch graue Suppe, aber trotzdem schön, fast ein bisschen mystisch…

Wären wir diesem Rat gefolgt, wären wir nicht sehr weit gekommen :-)))

Zum Glück klarte es im Laufe des Vormittages und mit gewonnener Höhe auf, so dass wir mit tollen Ausblicken belohnt wurden, auch wenn es nicht perfekt war. Die Landschaft ist einfach atemberaubend, ganz karge, wilde Vulkanlandschaft überwiegend in den Farben braun, grau und rot.

Fast oben am Plateau des South Craters angekommen, und es klarte etwas auf.
Hin und wieder gab es einen Fetzen blauen Himmel und die Sonne kam heraus.
Ausblick vom South Crater, bevor es hinauf zum Red Crater ging.

Der letzte große Anstieg hinauf zum Red Crater.
Der Red Crater – an irgendetwas erinnert mich das… 😉
Die Sonne kam heraus!
Und endlich konnte man auch den Schicksalsberg im Hintergrund sehen!
Fast wie eine Mondlandschaft!

Vom Rand des Red Crater ging es, anfangs relativ steil und im Kies rutschig, hinab zu den Kraterseen. Es war das erste Mal, dass ich diese auch sehen konnte, 2019 war alles in Wolken gehüllt, man konnte die Seen nicht einmal erahnen. Umso besser konnte man sie heute bewundern! Nach dem steilen Abstieg gönnten wir uns eine Pause, um uns an unserem mitgebrachten Lunch zu stärken und die Aussicht zu genießen. In der Sonne und etwas windgeschützt wurde es auch ein bisschen wärmer, oben auf dem Vulkan war es ziemlich kühl gewesen.

Die Kraterseen von oben auf einen Blick – links der Blue Lake, rechts die Emerald Lakes.
Die Emerald Lakes – was für eine krasse Farbe in dem sonst ziemlich eintönigen Braun.
So steil ging es vom Vulkan hinunter zu den Seen.
Hier nochmal aus einer etwas anderen Perspektive.
Unser „Pausensee“, der größte der Emerald Lakes.
Die drei hiking buddies – wir sehen aus wie eine Rockband auf einem Albumcover 😉

Frisch gestärkt nach unserer Mittagspause ging es hinunter durch den Central Crater zum Blue Lake und North Crater und von da aus entlang der Berge langsam nach unten zurück ins Tal. Nach dem Blue Lake zieht es sich dann schon etwas, vor allem weil die Landschaft sich nicht mehr groß ändert, und man alles Spektakuläre schon gesehen hat. Aber schön ist es trotzdem:

Gruppenbild vor toller Aussicht, auch wenn die Wolken tief über Lake Rotoaira hingen.

Je weiter man nach unten kommt, desto mehr Pflanzen gibt es wieder. Zunächst läuft man durch immer höher werdende Büsche…

… bis es auf den letzten paar Kilometern durch den Wald geht:

Dann war die Wanderung geschafft, 20km durch eine unglaubliche, fast magisch anmutende Vulkanlandschaft! Und natürlich mussten wir, wie alle erfolgreichen Hiker, ein „Siegesbild“ machen (lassen):

Endlich geschafft! Heil und happy am Ende des Tracks angekommen!

Wir waren alle drei ziemlich k.o., aber zutiefst beeindruckt von der Wanderung und all den Eindrücken, die wir mitgenommen hatten. Jetzt freuten wir uns auf eine Dusche und in Anne’s und Chris‘ Fall auf Sauna. Am Abend trafen wir uns wieder im Hotel-Restaurant zum Dinner, das wir uns heute redlich verdient hatten:

Yummy Burger mit Pommes für mich – die Nudeln waren leider aus.

Danach fiel ich todmüde in mein Bett bzw. auf die Matratze meines Zelts und schlief wie ein Stein. Anne und Chris hatten geplant, am nächsten Tag noch einen Abstecher nach Napier zu machen, während ich direkt heimfahren würde, die Arbeit auf dem Campingplatz wartete…

Am nächsten Morgen packte ich mein Zelt zusammen (so langsam war ich Experte) und hielt kurz am Coffee cart für Kaffee und Frühstück an, und um die Aussicht auf die Vulkane ein letztes Mal zu genießen. Natürlich war heute ein superschöner sonniger klarer Tag, war ja klar! 😉

Yayyy, Kaffee vor der Heimfahrt!
Yummy breakfast – Kaffee und Krapfen 🙂
Heute morgen kein Wölkchen am Himmel!
Sogar Mount Ruapehu zeigte sich in seiner ganzen Pracht!
Zum Abschied dann nochmal alle drei auf einen Blick!

Was für ein cooles Abenteuer! Vielen Dank, Anne und Chris, dass ihr mich mitgenommen habt, es war echt toll mit euch!

Im nächsten Nachtrag erfahrt ihr alles über meine Erlebnisse mit Claudi und Thorsten auf dem Banks Track. Also bleibt dran und meldet euch gerne mit Reaktionen! Ach ja, und der Countdown für meinen Heimaturlaub läuft – noch 81 Tage, dann geht unser Flieger nach Deutschland!!! Liebe Grüße aus Neuseeland!

Eure Susi

Nachtrag Dezember / Januar: Besuch aus Deutschland und eine coole Silvesterparty!

Hallo, liebe Leser! Auch wenn es nun schon ein Vierteljahr her ist, möchte ich euch dennoch die Geschehnisse vom Dezember und Januar nicht vorenthalten. Ende November bis Weihnachten war vor allem eines: stressig! Wir wollten unbedingt alle Renovierungsmaßnahmen fertig kriegen vor der Hochsaison, damit wir endlich wieder im Normalbetrieb laufen konnten, und das hieß laaaange Arbeitstage und kaum Zeit für irgendetwas anderes… Aber – wir schafften es! Pünktlich zu Weihnachten waren unsere Bäder und die Gemeinschaftsküche so weit fertig, dass sie benutzt werden konnten, wenn auch immer noch ein paar Kleinigkeiten fehlten. Zuerst stellten wir die Bäder fertig, zum Glück kann Paddy handwerklich (fast) alles, so dass er nicht nur die Toiletten und Waschbecken einbaute, sondern auch die Klempnerarbeiten verrichten konnte:

Dann war die Küche dran: Die Arbeitsflächen und Kochplatten waren schon eingebaut, was noch fehlte waren die Dunstabzugshauben…

… und eine neue Schicht Farbe für den Küchenfußboden. Wie schon berichtet hatte das Streichen nicht geklappt, die Farbe wollte einfach nicht trocknen. Da der Boden aber so nicht benutzbar war, mussten wir irgendwie die klebrige Schicht wieder abkriegen, und das war leichter gesagt als getan! Zuerst arbeitete Roy zwei Tage daran, das klebrige Zeug zu entfernen, leider nur mit mäßigem Erfolg. Danach schrubbten und kratzen Paddy und ich mit Hilfe von Susan und Les, zwei unserer permanents, die so nett waren, uns zu helfen, zwei weitere Tage die oberste Schicht ab, so dass man die Küche wenigstens benutzen konnte, ohne kleben zu bleiben… was für ein Mist! Das war echt ärgerlich, zumal wir noch so viele andere Dinge zu tun hatten! Aber Ende gut, alles gut, der neue Anstrich muss jetzt wohl bis nach der Saison warten.

Am 19. Dezember stand das letzte Radrennen für diese Saison an mit abschließender Weihnachtsfeier. Das letzte Rennen ist jedes Jahr eine sogenannte Italian Pursuit, bei der 6er Teams gegeneinander antreten. Jedes Team hat je einen Radler aus jedem grade, so dass es ungefähr gleich starke Teams gibt. Es werden 7km lange Runden gefahren, die erste Runde wird vom Radler des untersten Levels angeführt, nach einer Runde hört er auf, die anderen fahren weiter, und der Radler des nächsten Levels bestimmt das Tempo, so lange bis der letzte und schnellste Radler seine einsame Runde beendet hat und im Ziel ist. Das Team mit der besten Zeit gewinnt am Ende. Was für ein Spaß! Und 7km können ganz schön lang sein, wenn man sie so schnell wie möglich bewältigen will!!

Mein Team beim Start: Heather vorneweg, dahinter ich, dann folgten Wayne,Robbie, Des und Toby.
Zweite Runde: ich vorneweg, gefolgt von meinem Team.
Sandy, meine Trainingspartnerin und Coach, am Start ihrer Runde mit ihrem Team.

Coole Bilder von meinem Team, wie es langsam kleiner und kleiner wird:

Bei so einem spannenden Event dürfen natürlich die Zuschauer nicht fehlen, und da das Wetter mitspielte, hatten wir einige Fans dort:

Die abschließende Weihnachtsfeier fand direkt danach im Ongaonga Golf Club statt, wo es neben lecker Essen auch die Siegerehrung für die Gewinner dieser Saison und die Bekanntgabe des Siegerteams von der Italian Pursuit gab – mein Team gewann, yayyy! Hier ein paar Eindrücke von der Feier:

Am Tag vor Weihnachten schüttete es was nur runterging, und leider stellte sich heraus, dass die Dichtungen für die Öffnungen im Dach für die Dunstabzugshauben nicht dicht waren, so dass drei kleine Wasserfälle in der Küche zu bewundern waren 😦

Sintflutartiger Regen am 24.12.
Eimer für die Wassermassen unter den Löchern der Dunstabzüge.

Für den Moment konnten wir nicht viel anderes tun als Eimer drunter zu stellen und darauf zu hoffen, dass der Regen bald aufhört. Da das Dach eh neu gemacht werden musste, würden wir uns dann um eine Lösung kümmern. Zum Glück war es das dann mit Regen.

Am Weihnachtstag kamen Paddy’s Schwester Aileen und ihr Partner Andrew und Paddy’s Tochter Liv zum Weihnachtslunch zu uns, so dass wir auch ein bisschen Weihnachtsfeeling hatten – obwohl das auf mich nicht so zutrifft, es ist einfach zu ungewohnt, Weihnachten im Sommer zu haben!

Weihnachtslunch mit der Familie.

Die zwei Wochen nach Weihnachten sind für uns Hauptsaison, und diese Saison war besonders spannend: Würden unsere Gäste wiederkommen, nachdem wir nach dem Cyclone so lange offiziell geschlossen waren? Ja, sie kamen! Wir waren richtig busy, und es machte so viel Spaß, wieder normalen Campingplatz-Alltag zu haben! Endlich ging es nicht mehr um Renovierungs- und Wiederaufbauarbeiten, sondern wir konnten Gäste empfangen und stolz unseren wiederauferstandenen Holiday Park präsentieren. Wir bekamen ganz viel positives Feedback, das tat nach den harten 10 Monaten post cyclone echt gut!

Zeitgleich zu unserer geschäftigsten Zeit des Jahres erwarteten wir Besuch aus Deutschland: Am 27.12. kamen Anne und Chris aus Berlin an, was für ein Wiedersehen nach 2,5 Jahren!

Anne und Chris mit mir beim Hundespaziergang am Fluss.
Harvey und Chris – nein, meine Chucky geb ich nicht her!!!

Anne und Chris hatten für ab Anfang Januar einen Roadtrip auf der Nordinsel geplant. Aber bevor es mit unserem kleinen grünen Mazda losgehen konnte, musste Anne ein wenig Autofahren mit Gangschaltung und auf der linken Seite üben, so dass sich eine Fahrt an den Strand von Porangahau zur „Beach Bach“ von Sandy, meiner Radlkollegin, anbot. Und sie machte ihre Sache gut (mit der ein oder anderen Erinnerung von Beifahrer Chris, auf der linken Seite zu fahren), wir kamen heil am Strand und danach wieder zu Hause an. Well done, Anne!

Anne und die erste Fahrt auf neuseeländischen Straßen in diesem Urlaub.
Sandy mit Anne und Chris in ihrem Strandhaus.
Sandy’s Balkon mit toller Aussicht bis zum Meer.

Nach einem Begrüßungsdrink ging es hinunter an den Strand. Das Wetter war perfekt, die Sonne schien und es war angenehm warm – gebadet hat aber trotzdem keiner von uns.

Um Weihnachten herum blühen in Neuseeland die Pohutukawa trees, das sieht wunderschön aus!

Nur zwei Tage nach Anne und Chris kamen Claudi und Thorsten hier an. Bei ihnen haben Paddy und ich 5 Monate gewohnt, als Paddy 2021 nach Deutschland kam, damit es für mich endlich mit dem Visum klappt – lang lang ist’s her! Und nun konnten wir uns für deren Gastfreundschaft damals endlich revanchieren!

Thorsten, ich, Paddy und Claudi – unser Quartet nach fast drei Jahren wiedervereint, nur am anderen Ende der Welt!

Und sobald die beiden hier waren, übernahm Thorsten das Kommando in der Küche – von da an gab es immer lecker Abendessen, zum Beispiel Paella, yummy!!

Die ganze Bande um den Tisch versammelt – 5 Deutsche und ein Kiwi 🙂

Da Paddy und ich tagsüber auf dem Campingplatz ziemlich beschäftigt waren, waren wir mehr als dankbar für alles, was unsere Gäste uns abnahmen wie Einkaufen, Kochen und Saft pressen – wir wurden wirklich von hinten bis vorne verwöhnt!

Lecker selbstgemachter Grapefruit-Saft von Grapefruits von unserem eigenen Baum, eine Spezialität von Anne und Chris. Vielen Dank! 🙂

Schön war auch, dass niemand sauer war, weil wir so wenig Zeit hatten, unsere Freunde waren sehr gut darin, sich selbst zu beschäftigen – nicht nur mit Uns-Verwöhnen, sondern auch mit Tagesausflügen zu Zielen rund um Waipawa.

Am 31.12. fand wie jedes Jahr unsere große Silvesterparty statt, dieses Mal mit so vielen Musikern wie noch nie vorher! Neben Paddy’s Band „The MonotoneNZ“ spielten Roy, Tohu, die „Underbellies“ aus Palmerston North und Danika Bryant and band zum Tanz bzw. Zuhören auf. Das sorgte für gute Laune und Abwechslung, es war echt super! Leider war ich zu beschäftigt mit Feiern, so dass ich nicht von allen Bands/Sängern ein Bild gemacht habe, sorry!!

Steve am Mischpult – der Sound war dieses Jahr klasse!
Roy mit Paddy und Tohu als musikalische Begleitung.
Danika Bryant and Band.
The MonotoneNZ zu fortgeschrittener Stunde.

Auch fürs leibliche Wohl war gesorgt, es gab Pizza aus dem Steinofen und was auch immer die Gäste selbst mitgebracht hatten:

Und wer es nicht so mit Musik hatte, der konnte sich am Kickertisch vergnügen, was vor allem bei den Kids gut ankam, hier unter Thorsten’s „Aufsicht“:

Es war ein richtig cooles Fest mit tollen Gästen, super Musik und guter Stimmung! So lässt sich das alte Jahr gut verabschieden und das neue willkommen heißen! Und zumindest Paddy und ich waren mehr als happy, 2023 enden zu sehen! Es war ein hartes Jahr mit so einigen Herausforderungen – wir wären jetzt dann mal bereit für ein „normales“ Jahr, vielleicht ja 2024? 🙂

Hier noch ein paar Eindrücke von der Party:

Am nächsten Morgen herrschte dann Katerstimmung, mehr bei den einen…

…weniger bei anderen:

Da musste erstmal ein ordentliches Frühstück her – Eier mit Speck auf Toast! Das hilft beim größten Kater 😉

Paula beim Spiegeleier-Braten…
…während Shawn sich um das Grillen des Specks kümmerte.

Und wem dieses Frühstück noch nicht über den Alkoholkonsum des Vortages hinweggeholfen hatte (also mir), holte sich später ein real fruit ice cream an der Tankstelle – yummy!!

So sehen glückliche Urlauber aus – mit dem Eis in der Hand 🙂

Abends gab es dann Resteessen, was in Neuseeland Pies bedeutet, die mit sämtlichen Resten des Vortages gefüllt werden. Hier Pie-Spezialist Paddy bei der Zubereitung, selbstverständlich unter den interessierten Augen seiner Zuschauer:

Claudi, Thorsten und Anne beobachten genau, wie der Maestro seine pies zubereitet.

Zwei Tage später gab es leider noch ein negatives Nachspiel: Einige Bandmitglieder hatten sich auf der Silvesterparty Covid eingefangen, unter ihnen auch Paddy! Und so zog ich zu Anne, Chris, Thorsten und Claudi in die Lodge, damit wenigstens einer von uns gesund blieb und den Campingplatz führen konnte – und das in der stressigsten Zeit des Jahres! Dem armen Paddy ging es gar nicht gut, er hatte ein paar Tage ziemlich hohes Fieber und auch danach brauchte es eine Weile, bis er wieder ganz der Alte war! Und so hielten wir eine Woche brav Abstand voneinander:

Während die Gesunden am Tisch zusammensaßen (hier Claudi, Thorsten und Pete, die noch zu unserem Haufen aus der Heimat dazu gestoßen war)….
…. musste der Aussätzige an seinem eigenen Tisch in einiger Entfernung alleine sitzen – aber immerhin war er so zumindest irgendwie dabei.

So, das war es erstmal für heute mit dem ersten Nachtrag. Im nächsten Blog erfahrt ihr, was wir so mit unseren Besuchern gemacht haben bzw. sie mit uns. Es wird wohl noch ein paar „Nachträge“ brauchen, bis ich (und ihr) wieder ganz up-to-date bin, es war einfach echt viel los in den letzten Monaten. Also freut euch schonmal auf mehr tolle Bilder und Berichte, und das hoffentlich in ganz nachher Zukunft! Bis dahin wünsche ich euch frohe Ostern und tolle Osterferien! Und denkt daran: nur noch etwas mehr als drei Monate und ich bin auf Heimaturlaub in Deutschland, yayyyy!!!

Eure Susi

Ereignisreiche letzte drei Monate!

Hallo liebe Leser,

kaum zu glauben, dass seit meinem letzten Blogbeitrag drei Monate vergangen sind! Die Zeit ist wie im Flug vergangen, es war einfach immer was los! Der Dezember war zuerst super busy mit Renovierungsarbeiten, um für die Hauptsaison fertig zu sein, dann Weihnachten, Silvesterparty und Hauptsaison. Außerdem hatten wir Freunde aus Deutschland zu Besuch, mit denen wir einiges unternahmen. Danach kamen die Vorbereitungen für die Erntesaison, damit 32 RSEs („Registered seasonal employees“) bei uns für mehrere Monate einziehen können, und inzwischen sind sie da. Außerdem gab es natürlich noch einiges an Radrenn-Trainings und -Rennen und das alltägliche Leben auf dem Campingplatz. So viel schonmal im Schnelldurchlauf, aber keine Sorge, ich erzähle euch natürlich wie immer im Detail und mit vielen Bildern von meinen „Abenteuern“ 😉

Aber bevor ich damit starte, fange ich erstmal im Hier und Jetzt an. Inzwischen herbstelt es ganz ordentlich, die Nächte sind schon ziemlich kalt und auch die Tage sind deutlich kühler und oft sehr windig (obwohl es auch im Sommer häufig windig war, oder eigentlich immer). Der Sommer war dieses Jahr tatsächlich ein Sommer (wenn auch etwas kurz), mit vielen sonnigen und warmen Tagen (jedoch nicht sehr vielen Tagen über 30 Grad), und in den letzten Wochen hat es kaum geregnet, weshalb alles im Moment ziemlich gelb und braun aussieht. Und dann kam letzte Woche plötzlich der Herbst – von einem Tag auf den anderen wurde es deutlich kälter! Heute Abend haben wir zum ersten Mal den Kamin angeschürt, vor dem ich gerade sitze und euch schreibe. Heute Nacht soll es bis auf 4 Grad runtergehen, das heißt in unserem Haus wird es wahrscheinlich 5 oder 6 Grad sein – brrrrrrr!!! Ich bin echt noch nicht bereit für Winter!

Aber der Lichtblick am Horizont ist, dass wir dem Winter hier wenigstens für zwei Monate entkommen! So langsam läuft der Countdown für unseren Heimatbesuch in Deutschland und Roadtrip in Europa… noch ca 3,5 Monate, yayyy!!! Natürlich müssen wir bis dahin noch einiges organisieren, damit in unserer Abwesenheit alles reibungslos funktioniert, aber das kriegen wir schon hin. Gestern habe ich angefangen, schonmal ein bisschen unseren Norwegen-Trip zu planen, Fähre ist gebucht! Ich kann es kaum noch erwarten! Ich freue mich sooooo arg darauf, euch alle wieder zu sehen! Und mal richtig Urlaub zu haben und wirklich weg zu sein von unserem Campingplatz! Das letzte Jahr war schon krass mit dem Wiederaufbau nach der Überschwemmung, so langsam holt uns das alles etwas ein, wir sind beide definitiv urlaubsreif!

Trotzdem sind wir natürlich stolz darauf, was wir in diesem Jahr erreicht haben. Wir haben unseren Campingplatz nicht nur renoviert, sondern deutlich verschönert und verbessert, und unsere Gäste sind ziemlich beeindruckt von den erneuerten Gemeinschaftsräumen und cabins. Wir bekommen jede Menge positives Feedback und sind seit unserer Wiedereröffnung im Dezember ziemlich busy, auch dank der Mund-zu-Mund-Propaganda unserer Gäste. Im Moment laufen noch die letzten Verhandlungen mit unserer Versicherung für das finale cash settlement, danach ist dieses Kapitel dann hoffentlich abgeschlossen. So sehr uns unsere Versicherung auch geholfen hat, es war doch auch ziemlich mühsam und zeitaufwändig – die genaue Buchführung und das Sammeln und Scannen von Rechnungen hat uns Tage (wenn nicht Wochen) unseres Lebens gekostet. Aber das sollte in den nächsten Tagen abgeschlossen sein, 13 Monate nach der Überschwemmung – wer hätte gedacht, das das so lange dauern würde?!?

In den nächsten Blogbeiträgen werde ich euch detailliert von den Ereignissen des letzten Vierteljahres berichten und euch außerdem zeigen, wie unser Campingplatz jetzt aussieht – vielleicht kommt ihr uns ja dann bald besuchen 🙂

Für heute wars das aber erstmal, ich melde mich die Tage wieder! Ich hoffe, euch geht es gut und ihr genießt den Frühling (Neid!!).

Eure Susi

Paddy’s Geburtstag, Brent’s Geburtstag und noch eine Woche bis Weihnachten…

Hallo liebe Leser, schon wieder ist eine Woche um, und wie immer haben wir nicht so viel geschafft wie wir gehofft hatten… Nichtsdestotrotz sind wir auf einem guten Weg, diese Woche wird nochmal richtig hart, aber wir sollten alles soweit fertig kriegen, dass wir für den (hoffentlich) großen Ansturm an Campern nach Weihnachten gerüstet sind. Natürlich werden immer noch ein paar Kleinigkeiten zu tun sein, aber das meiste sollte bis dahin da sein und funktionieren…

Unser Campingplatz sieht inzwischen wieder richtig schön aus, von den Folgen der Überschwemmung ist (fast) nichts mehr zu sehen. Dank Tracy, unserer Gärtnerin, ist der Holiday Park so ordentlich und schön wie nie zuvor, ich mähe fleißig Rasen und jetzt haben wir auch einen neuen driveway durch den Park und eine asphaltierte Einfahrt in unser Grundstück! So sah unsere Auffahrt vorher aus:

Dann begannen die Arbeiten, bei denen zuerst die oberste Schicht abgetragen und dann aufgefüllt und begradigt wurde, bevor der Asphalt darüber kam:

Und so sieht es jetzt aus, wo alles fertig ist (und Paddy noch nicht wieder zig Autos drauf geparkt hat):

Harvey gefällt der neue Belag auch 😉
Unser Hof von der anderen Seite, rechts Paddy’s Workshop, links unser Haus.

Auch die Zufahrtswege in unserm Holiday Park wurden teilweise asphaltiert, teilweise mit Schotter befestigt:

Die Bäder haben jetzt wieder eine Decke mit neuen Deckenstrahlern, die Decke muss nur noch gestrichen werden. Auf den Fotos seht ihr, wie die Platten gesetzt wurden und dann wie es jetzt aussieht:

Das fertige Endprodukt: Decke und Deckenstrahler sind drin.

Heute haben wir die Waschbecken abgeholt, die Paddy diese Woche einbaut, dann sind die Bäder fertig (bis auf ein paar Kleinigkeiten wie Spiegel, Toilettenpapier-Halter, usw).

Die Küche bereitet uns die meisten Kopfschmerzen, denn dort muss noch einiges getan werden. Nach unserem Fußboden-Desaster mit der nicht trocknenden Farbe muss die Farbe diese Woche entfernt werden, was ordentlich Arbeit ist – mit einem speziellen Farbentferner muss sie mühevoll manuell abgeschrubbt und dann abgewaschen werden. Über unsere Hauptsaison lassen wir den Boden erstmal wie er ist und streichen ihn dann im Januar/Februar, dann hoffentlich erfolgreicher! Die Küchenzeile wurde fertig installiert und poliert und Paddy hat die Spülbecken und Wasserhähne angeschlossen. Außerdem hat er die Gaskochplatten eingebaut, die werden diese Woche angeschlossen.

Die fertige Küchenzeile, alles schön auf Hochglanz poliert.
Die neuen Gaskochplatten sind eingebaut, darüber hat Paddy schon die Löcher für den Dunstabzug in die Decke gesägt.

Davie, unser Elektriker, hat die Duschtimer angeschlossen und neue Steckdosen in der Küche gesetzt:

Der neue Sicherungskasten und die neuen Steckdosen für die Kühlschränke.
Paddy’s Klempnerarbeiten für das heiße Wasser in der Küche.

Morgen hole ich die Dunstabzugshauben in Napier ab, bevor Paddy sie dann einbaut. Sobald der Boden wieder begehbar ist, kommen die Kühlschränke und die neuen Tische und Stühle in die Küche, und dann kann sie endlich benutzt werden, auch wenn sie noch nicht komplett fertig ist.

Da Paddy von uns beiden der Handyman ist, der alles kann, verbringt er gerade die meiste Zeit mit Bau- und Renovierungsarbeiten, während ich mich um den täglichen Betrieb unseres Campingplatzes kümmere, also Putzen, Rasenmähen, E-mails beantworten, Wäsche, Rezeption, Einkaufen… Irgendwie gehen die Tage gerade viel zu schnell um, Weihnachten und damit unsere Hauptsaison nähert sich mit schnellen Schritten…

Am Mittwoch nahmen wir uns einen halben Tag frei, denn es war Paddy’s Geburtstag. Wir fuhren nach Napier und verbrachten den Nachmittag mit Christmas shopping (dafür hatten wir bisher noch keine Zeit).

Lunchbreak im Tennyson Café– kleine Stärkung, bevor es ans Einkaufen ging.

Neben den Weihnachtsgeschenken shoppte Paddy auch eine neue Autobatterie – zwangsweise, denn unser Pajero weigerte sich hartnäckig anzuspringen. Nachdem wir die elektrischen Fensterheber während des Parkens bei ausgeschaltetem Motor benutzt hatten, war die altersschwache Batterie leer! Zum Glück hat Paddy Freunde in Napier, und Steve kam als rettender Engel mit Jump Starter und brachte unser Auto wieder zum Laufen, so dass wir zum Batterie-Shop fahren konnten.

Steve und Paddy mit dem Jump Starter – das war eigentlich nicht geplant für seinen Geburtstag!

Für den Abend hatte ich uns fürs Geburtstagsdinner einen Tisch im Central Fire Station Bistro gebucht, einem sehr guten Restaurant in cooler Location im alten Feuerwehrgebäude von Napier. Die Atmosphäre war toll und das Essen sensationell, ein richtig schöner Abend!

Sportmäßig war diese Woche nicht sehr erfolgreich. Ich trat zwar zum Dienstäglichen Rennen an, aber beendete es nicht. Das Wetter war, wie jeden Dienstag, echt besch… sehr windig mit Böen bis zu 60km/h und mittendrin fing es auch noch an zu schütten. Nach ca 15km verlor ich den Anschluss an die Gruppe im Gegenwind, und die Aussicht auf eine weitere Runde (wir fuhren zwei Runden) allein in Sturm und Regen ohne Aussicht, die Gruppe einzuholen, war nicht sehr verlockend, es machte so überhaupt keinen Spaß, in diesem Wetter zu radeln! Und so war ich ein echtes Weichei und beendete das Rennen vorzeitig nach einer Runde. Das nächste Rennen wird wieder besser 😉

War das Wetter am Dienstag noch echt bescheiden, wurde es doch von Tag zu Tag besser, und seit Samstag ist der Sommer da, juhuuuu!!! Hier der Beweis:

In Shorts und T-Shirt bei strahlendem Sonnenschein macht der Spaziergang am Fluss mit Harvey gleich viel mehr Spaß!

Am Samstag waren wir zu Brent’s 70. Geburtstag in Napier eingeladen. Praktischerweise haben Freunde von Paddy, Baz und Jane, ein großes Haus, dessen Erdgeschoss sie zu einem AirB&B ausgebaut haben, so dass wir uns dort für eine Nacht einquartierten. Auch Bryn und Heather, ein anderes befreundetes Pärchen, übernachtete dort. Bevor wir zur Party aufbrachen, saßen wir dort schon ein wenig bei einem Glas Wein zusammen und die langjährigen Freunde schwelgten in Erinnerungen an gemeinsame Zeiten in London.

Jane, Bryn und Heather.
Baz und Paddy.

Dann ging es zum East Pier, der Location der Party, wo Brent mit 150-200 Leuten seinen 70. Geburtstag ausgiebig feierte. Es gab natürlich jede Menge Alkohol, Essen und sogar Live Musik, die Band „Hattrick“ spielte bis Mitternacht und heizte die Stimmung ordentlich an! Doch bevor es ans Tanzen ging, gab es einige Reden zu Ehren des Geburtstagskindes und sogar einen Haka, der echt für Gänsehaut sorgte! Es war eine richtig coole Party!

Brent, das Geburtstagskind, bei seiner Rede.
Die Band „Hattrick“.

Nach jeder Menge Alkohol, guten Gesprächen und Tanzen ging es per Uber zurück zu unserer Unterkunft für die Nacht, wo wir todmüde in unser Bett fielen. Am nächsten Morgen wachten wir zu dieser Aussicht und diesem Wetter auf:

Blick aus unserem Schlafzimmer über Napier.

Baz‘ und Jane’s Haus sitzt auf einem Hügel über Napier und bietet eine tolle Aussicht, vor allem bei diesem genialen Wetter! Es ist quasi an den Berg gebaut und geht über drei Stockwerke, wobei der Eingang oben im dritten Stock ist und man dann hinunter in die Wohnung geht. Sehr cool!

Paddy auf der Veranda im untersten Stock, wo das AirB&B ist, und Baz ein Stockwerk darüber, wo sich ihre Wohnung befindet.
Jane und Baz, unsere Gastgeber und langjährige Freunde von Paddy.
Mit dem Blick von der Terrasse kann man schon leben, oder?!
Jane und Heather mit dem ersten Kaffee des Tages, der nach der Party auch dringend nötig war.
Bryn, Baz und Paddy in der Küche beim Kaffeekochen.

Paddy und ich gönnten uns noch ein leckeres Frühstück in einem Café in Napier, bevor wir nach Hause in unseren Campingplatz-Alltag fuhren, wo das Putzen schon auf uns wartete – aber natürlich auch unser Hund Harvey, der uns begrüßte, als wären wir drei Wochen weg gewesen. Nach dem Putzen nutzte ich das Sommerwetter für ein Sonnenbad auf der Veranda, das erste diesen Sommer – sooooo schön! Am Nachmittag kamen Paddy’s Schwester Aileen mit ihrem Partner Andrew and seinem Sohn Matt auf ein Pläuschchen vorbei, und abends hatten wir Pietro zu Gast, ein Freund aus Palmerston North, der dort in einer Band spielt. Den Abend verbrachten wir mit Gesprächen über Musik bei leckerem indischen Take Away Food.

So, das wars mal wieder von mir, ich melde mich nächstes Wochenende wieder – hoffentlich mit der guten Neuigkeit, dass wir so gut wie fertig sind mit den Renovierungsarbeiten und bereit für den Ansturm von Campern 🙂

Euch noch eine schöne Vorweihnachtswoche, haltet durch, bald sind Ferien / Urlaub!

Eure Susi

Der Countdown bis Weihnachten läuft… und noch so viel zu tun!

Hallo liebe Leser, diese Woche bin ich zur Abwechslung mal pünktlich mit meinem Blog. Hier ist es jetzt Sonntag Abend, und während Paddy unser Abendessen kocht, schreibe ich euch von meiner Woche.

Diese Woche hieß es „back to racing“ – Dienstag Abend war race night, und wie (fast) jeden Dienstag Abend war es kalt, windig und regnerisch. Der Wettergott ist dieses Jahr wahrlich kein Radrenn-Fan… Zum Aufwärmen radelte ich die knapp 10km zum Start nach Otane, meine Beine fühlten sich gar nicht gut an, und ich dachte, das wird kein gutes Rennen werden… Heute musste ich ohne Sandy ran, sie hatte leider keine Zeit.

Warten auf das race briefing, noch sind nicht alle da. Wie schon erwähnt war das Wetter nicht das beste, so dass sich die Teilnehmerzahl leider in Grenzen hielt.

Diese Woche stand Kermesse auf dem Programm, d.h. 4 Runden á 8,5km auf einem flachen Kurs – es würde mit Sicherheit ein schnelles Rennen werden! Es war erst mein drittes Rennen in C grade, und so war mein Ziel, so lange wie möglich mit der Gruppe zu fahren ohne den Anschluss zu verlieren. Schon in der ersten Runde merkte ich, wie meine Beine plötzlich besser wurden, und ich fühlte mich richtig gut, so gut, dass ich tatsächlich relativ viel Arbeit an der Spitze machte. Wie eigentlich immer wurde das Rennen in C grade im Zielsprint entschieden, und ich war dabei! Ich landete auf dem dritten Platz, 2 Sekunden hinter dem Sieger, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 35 km/h – mein schnellstes Rennen bis jetzt. Was für ein cooles Rennen!

Das Ergebnis dieses Rennens – A und B grade mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 41km/h!!

Vor der Weihnachtspause ist jetzt nur noch ein Rennen, und am 19.12. ein Mannschaftsrennen (davon erzähle ich euch dann mehr, wenn es soweit ist), dann ist erstmal Pause für zwei Wochen, bevor es im Januar in die zweite Hälfte der Saison geht. Aber genug vom Sport!

Auf unserem Campingplatz gehen die Renovierungsarbeiten weiter voran, allerdings leider langsamer als uns lieb ist – so langsam geht uns die Zeit aus bis Weihnachten… Paddy war in den letzten Tagen hauptsächlich mit Klempnerarbeiten in den beiden Bädern beschäftigt:

Die Leitungen für die Waschbecken sind gelegt, jetzt fehlen nur noch die Waschbecken…
Noch mehr Rohre… hier zu den Duschen.
Das sind unsere Dusch-Timer, damit unsere Gäste es mit der Dusch-Länge nicht übertreiben…

Außerdem hat Paddy die Bäder sauber gemacht, jetzt fehlen nur noch die Waschbecken und die Decke, beides sollten wir in der kommenden Woche schaffen…

Die Maler haben diese Woche angefangen, die Waschküche zu streichen, so sah sie vorher aus (wir haben die Waschmaschinen in die Mitte gerückt, um Platz zum Streichen zu schaffen):

Das „Nachher-Bild“ gibt es dann, wenn sie fertig gestrichen ist und eine neue Decke hat. Auch dem Küchenfußboden haben sich die Maler angenommen, leider bisher mit nur mäßigem Erfolg, denn die Farbe will und will nicht trocknen (siehe Video, unbedingt mit Ton anschauen!):

Zuerst wurde der Boden geschliffen…
… dann gemalert – die ganze Küche ist jetzt frisch gestrichen und würde eigentlich echt gut aussehen, wäre da nicht…
… dieses „sticky noise“ 😦

Irgendwie müssen wir dieses Problem in der kommenden Woche lösen, wie auch immer… In dieser Woche kommen die Edelstahl-Arbeitsplatten hinein, und in den Bädern werden die Decken installiert. Paddy will die Waschbecken in den Bädern einbauen und die Spülbecken in der Küche anschließen. Für das Einsetzen und den Anschluss der Gaskochplatten brauchen wir jedoch einen Fachmann, der das hoffentlich auch nächste Woche machen kann. Und sobald das Fußboden-Problem in der Küche gelöst ist, können wir sie wieder einräumen und sie kann benutzt werden. Ich bin froh, wenn es soweit ist, denn zur Zeit benutzen alle die Küche unserer Lodge, die eigentlich nicht für so viel Publikumsverkehr gedacht ist… Es ist also noch jede Menge zu tun vor unserer Hauptsaison, und natürlich auch noch jede Menge „Kleinkram“, den ich gar nicht erwähnt habe. Drückt uns die Daumen, dass wir alles (oder wenigstens so viel wie möglich) rechtzeitig hin kriegen 🙂

Neben der Arbeit brauchen wir natürlich etwas zum Ausgleich, ich habe mein Radfahren und Paddy hat seine Musik. Gestern hatte Paddy’s Band einen Gig im Copperpot (wie im letzten Blog angekündigt), der so gut lief, dass der Kneipenbesitzer sie gerne fest für einen Gig im Monat buchen würde. Ich war leider zu müde, um die Nacht durchzutanzen und blieb zu Hause. Am nächsten Morgen gab es die übliche Nachbesprechung beim Frühstück im „Goat Horn Café“, mit einem Teil der Band und ein paar Gästen:

Glyn, Paddy, Andy, Bob und Steve beim Frühstück.

Der nächste Termin am heutigen Sonntag war die Alpaka-Schur, die wir wegen Regens schon zweimal verschieben mussten. Heute sollte es endlich klappen, denn der Regen wartete bis wir fertig waren 🙂

Zuerst lockte Paddy Felix (das weiße Alpaka) und Radar (der schwarze Bruder) in unser provisorisches Gehege, was erfreulich einfach war dank eines Asts mit leckeren Blättern:

Noch sind die beiden ganz wollig und schauen aus wie Alpakas.

„Ich sag dir, irgendetwas ist faul hier!“
„Oh Gott, das ist der Mann mit dem Foltergerät!!!“

In den folgenden Videos (unbedingt mit Ton anschauen) werdet ihr Zeuge, wie sich Felix beim Scheren anstellt…

Zuerst der Kampf, Felix auf den Tisch zu kriegen…
… dann der Kampf beim Scheren.

Felix schreit und spuckt die ganze Zeit, als ginge es um sein Leben, so dass alle nach dem Scheren mit grüner Spucke bekleckert sind. Zum Glück ist Radar das Gegenteil und lässt die Schur relativ geduldig über sich ergehen. Nach ihrem Friseurtermin schauen die Alpakas echt lustig aus, denn irgendwie bleibt nicht viel von ihnen übrig, wenn man die Wolle wegnimmt:

Jetzt sind die beiden bereit für sommerliche Temperaturen, es muss nur noch das Wetter mitspielen 😉

Dem ganzen Regenwetter zum Trotz produziert unser Grapefruit-Baum jede Menge Früchte, aber vielleicht mag er es auch gerne feucht. Jedenfalls ernten wir eimerweise Grapefruits, die sehr saftig und fast süß schmecken. Heute habe ich ein bisschen Saft gepresst – sehr lecker, sogar unverdünnt und ohne Zucker!

So, das wars mal wieder für heute, Dinner ist fertig, wir werden es uns jetzt schmecken lassen. Ich hoffe, euch geht es gut und ihr seid weiter mit euren Weihnachtsvorbereitungen als wir es sind… Lasst gerne mal wieder von euch hören! Euch noch eine schöne, weiße Vorweihnachtszeit! Bis nächste Woche!

Eure Susi

Recovery week radfahrtechnisch – ansonsten aber ziemlich busy

Hallo liebe Leser, nach dem großen Rennen letztes Wochenende starteten Paddy und ich ziemlich müde in die neue Woche. Mein Körper brauchte erstmal eine Pause, und so ließ ich das wöchentliche Dienstagsrennen ausfallen und stieg erst am Mittwoch für eine lockere Runde wieder aufs Rad. Insgesamt bin ich nur an 3 Tagen geradelt, nur 160km bzw. 6 Stunden diese Woche, was verglichen mit den letzten Monaten, wo ich um die 300km jede Woche geradelt bin, nichts ist. Aber mein Körper brauchte die Pause, nächste Woche gehts wieder weiter mit dem Training.

Dafür waren wir bei den Renovierungsarbeiten auf unserem Campingplatz umso geschäftiger! Letzte Woche haben wir die Gemeinschaftsküche herausgerissen, das sah dann so aus:

Unter den Spülbecken fand sich noch jede Menge Schlamm von der Überschwemmung, und ein Loch im Betonboden:

Nicht sehr lecker…

Paddy versteckte alle Leitungen und Rohre hinter Holzpaneelen, so dass alles ordentlich aussieht:

Dann konnten die Maler ans Werk gehen und Roy und seine Jungs machten die Wände weiß, jetzt schaut es schon viel besser aus!

Kommende Woche wird der Fußboden gestrichen (nachdem wir komplett ausgeräumt und sauber gemacht haben), dann kommen die Küchenzeilen und Kochplatten rein.

Auch in den Bädern hat sich einiges getan, seit wir sie herausgerissen haben: Die Wände wurden gestrichen, die Duschwände und der Fußboden geschliffen, poliert und versiegelt, Paddy hat die Toiletten und zwei der vier Duschen eingebaut, die Türen wurden installiert und die Türgriffe und Schlösser montiert. Kommende Woche will Paddy die Rohre verlegen und die Waschbecken einbauen.

Die neuen Türen im toilet block…
… mit frisch montierten Schlössern und Türgriffen.
Niegelnagelneue Toiletten.

Und während die Duschen im Damenbereich schon so aussehen…

Die Wasserwaage gehört da natürlich nicht rein, und der Duschkopf und die Mixer-Halterung fehlen noch, aber sonst sieht es schon ganz gut aus!

… ist im Herrenbereich noch ein bisschen mehr zu tun:

Auch die Decke muss noch gemacht werden, zusammen mit eingebauten down lights:

Neue Balken sind schon da, aber die Decke fehlt noch.

Unsere cabins sind (bis auf Bilder an den Wänden) fertig, letzte und diese Woche wurden die Wände außen und das Dach neu gestrichen, jetzt schauen sie fast aus wie neu:

Auch der Barbecue Bereich schaut dank Tracy wieder echt schmuck aus:

Bis Weihnachten wollen wir alles fertig haben, das wird ganz schön knapp… Krass, dass alles soooo lange dauert, immerhin ist die Überschwemmung nun schon fast 10 Monate her! Aber wir sind auf der Zielgeraden, ein Ende ist in Sicht 🙂

Während ich von euch solche Bilder von Weihnachtsmarkt und Winter geschickt bekomme (danke an Bettina und Claudi) …

… sieht Weihnachtsmarkt (bzw. Farmers‘ Market) und Dezember bei uns so aus (siehe auch Titelbild):

Ich werde mich wahrscheinlich nie daran gewöhnen, dass Weihnachten hier im Sommer ist… es fühlt sich einfach falsch an, Weihnachten in Shorts und T-Shirt am Strand, ohne Kälte, (richtige) Weihnachtsmärkte und Glühwein.

Neben allen möglichen Ständen mit Essen und Trinken, frischem Obst und Gemüse und allem möglichen Weihnachtszeug war auch für Unterhaltung gesorgt: verschiedene Musiker spielten von 10 Uhr morgens bis 4 Uhr nachmittags, unter anderem Paddy’s Band „The MonotoneNZ“ und zwei Neulinge in der Musikszene, die Paddy auf der Gitarre begleitete:

„The MonotoneNZ“ auf der Bühne des Farmers Market Waipukurau.
Ihr erster Auftritt: Phoebe mit Tohu, der für den Rhythmus sorgte, und Paddy an der Gitarre.
Musik-Neuling Tohu mit Paddy.

Nächsten Samstag spielen die „MonotoneNZ“ im Copperpot in Waipukurau, da werde ich mal wieder die Nacht (oder wenigstens den Abend) durchtanzen, wie in alten Zeiten im Kunstpark in München (ich sag nur „Willenlos“) – damals, als ich noch jung war 😉

Während bei euch das Schneechaos eingezogen ist, ist hier heute ein grauer, regnerischer Tag. Irgendwie hat der Sommer noch nicht richtig hergefunden, es ist und bleibt wechselhaft. Aber der Sommer ist ja auch erst 3 Tage alt, ich geb ihm noch eine Chance, dieses Jahr nach zwei Jahren Pause auch wirklich zu kommen… Diese Fotos hab ich heute beim Spaziergang mit Harvey gemacht:

Harvey kümmert das wenig, solange er im Fluss rumtoben kann, und das macht er bei jedem Wetter und allen Temperaturen!

So, das wars mal wieder von mir. Genießt den Schnee (nicht so sehr das Verkehrschaos) und trinkt einen Glühwein oder zwei auf dem Weihnachtsmarkt für mich mit! Wie immer freue ich mich darauf, von euch zu hören!

Eure Susi

Lake Taupo Cycle Challenge – das große Rennen!

Hallo liebe Leser, es ist geschafft, I did it!!! 160 Kilometer um den Lake Taupo herum!!! Yayyyyy!!! Was für ein Erlebnis! Was für ein cooles Wochenende mit coolen Leuten! Drei Tage später spüre ich immer noch meine Beine und bin immer noch müde, aber das war es so was von wert! Aber von vorne:

Am Freitag Vormittag gleich nach dem Putzen machten Paddy und ich uns auf den Weg nach Taupo, unseren Campingplatz wußten wir bei Tracy in guten Händen. Unser Hund Harvey lag schmollend auf seinem Bett und kam nicht einmal raus, um auf Wiedersehen zu sagen… er wusste gleich, als wir packten, dass wir für ein paar Tage weg sein würden. Das Wetter war nicht gut, es war kühl und regnete, aber die Aussichten für Samstag, den Renntag, waren etwas besser, wenn auch nicht toll…

Auf dem Weg nach Taupo im Regen.

Wir hatten ein AirBnB gemietet, das wir mit Sandy, Craige, Cheryl und Shane teilen würden. Da wir dort erst um 15.00 Uhr einchecken konnten, gingen wir zuerst in die Stadt und warteten bei einem Kaffee auf Sandy und Craige, Cheryl und Shane würden erst am Abend kommen.

Stärkung nach der regnerischen Fahrt.

Kurz darauf kamen Sandy und Craige an und wir machten uns auf den Weg zur Anmeldung fürs Rennen ins Great Lake Center. Schnell noch die Startgruppe gewechselt auf eine schnellere Gruppe, dann waren wir „fertig“ fürs Rennen am nächsten Tag:

Sandy und ich bei der Anmeldung für das „Round the Lake“-Rennen.
All set to go 🙂
Die Expo mit diversen Verkaufsständen mit allem rund ums Radeln.

Wir wanderten noch über die Expo in der anschließenden Halle, wo ich drei paar Socken und das diesjährige Taupo-Trikot erstand, dann machten wir uns auf zu unserem AirBnB. Es lag etwas außerhalb des Stadtzentrums in Hilltop, sehr ruhig in einer Nebenstraße, war super gemütlich und gut ausgestattet:

Ich war schon krass nervös und wollte unbedingt nochmal den Kurs mit dem Auto abfahren, um ihn mir nochmal anzuschauen. Gesagt getan – wir vier hüpften ins Auto und erkundeten ein letztes Mal die Strecke. Während Sandy fuhr und sie und ich uns versuchten, die kritischen Stellen einzuprägen (v.a. die Berge), genossen Craige und Paddy die Fahrt auf andere Weise:

Hydrieren ist wichtig vor einem Rennen!!

Nach der Erkundungsrunde besorgten wir uns im Supermarkt Zeug fürs Abendessen (Pasta natürlich) und saßen noch ein wenig mit Cheryl und Shane, die inzwischen eingetroffen waren, zusammen, bevor’s ins Bett ging. Wer mich kennt, weiß, dass ich vor Wettkämpfen/Rennen/Spielen immer schlecht schlafe, und auch diese Nacht war nicht sonderlich ergiebig, so dass ich froh war, als ich um 6 Uhr endlich aufstehen konnte. Das Wetter war zwar besser als am Vortag, der Regen hatte aufgehört und es war bewölkt, aber ziemlich frisch mit 8 Grad am Morgen (und 14 Grad Höchsttemperaturen am Nachmittag) und sehr windig! Unser Zeug hatten wir am vorigen Abend schon hergerichtet, so dass wir nur noch frühstücken und uns auf die Räder schwingen mussten. Craige und Paddy würden uns zum Start begleiten und dann am Kuratau Hill auf uns mit Getränken warten. Shane war bei einem der Mountainbike-Rennen angemeldet und Cheryl wollte bei allen Starts und Finishs der Clubmitglieder sein, zur moralischen Unterstützung und um Fotos zu machen. Dafür war sie schon in der Nacht um 1 Uhr aufgestanden, um Delwin beim Enduro-Start (320km!!! 2 Runden um den See!!!) zu unterstützen:

39 Radler waren am Start für das Enduro-Rennen, unter ihnen Delwin.

Auch der Rest des Tages würde für Cheryl ziemlich stressig werden, immerhin waren 11 Mitglieder des CHB Cycling Bats hier zu verschiedenen Rennen angemeldet:

Janette, Julie and Liz für eines der Mountainbike-Rennen.
Shane, ebenfalls Mountainbike.
Die Hulenas – Hamish, Ryan and Stephenfür das Straßenrennen.
Doug, ebenfalls Straßenrennen, hier schon nach dem Rennen. Er ist hier in Taupo schon über 20 Mal gestartet!
Und schließlich Sandy und ich, direkt am Start.

Nach dem Frühstück schwangen wir uns also auf unsere Räder und wollten den Hinweg zur Startlinie als Aufwärmen nutzen, was aber nur bedingt klappte, den erstens war die halbe Strecke bergab und zweitens hatte ich nach 4 Minuten einen Platten!! Ich bin wohl durch eine Glasscherbe gefahren. Das war gar nicht gut für meine Nerven! Wir riefen Craige und Paddy zu Hilfe, die schnell den Schlauch wechselten und fuhren dann direkt zum Start – Aufwärmen ist ja sowas von überbewertet! 😉

Um 7:50 Uhr startete unser Rennen, und gleich den Berg hinauf! Wir erwischten eine gute Gruppe, mit der wir die ersten Kilometer gut mitgehen konnten, so dass der Start richtig gut lief. Danach ließen wir abreißen und fanden kurz bevor es in den krassen Gegenwind ging, eine Gruppe, die ein für uns gutes Tempo hatte, was es sooo viel leichter machte! Der Wind war nicht schön! Trotzdem lief alles hervorragend bis Kilometer 85, als ich Krämpfe bekam, die ich leider auch bis zur Ziellinie nicht mehr los wurde. Wir stoppten für ein paar Minuten auf dem Kuratau Hill, wo Paddy und Craige uns mit vollen Fahrradflaschen versorgten und ich versuchte, meine krampfenden Beine zu dehnen. Danach stürzten wir uns den Berg hinab Richtung Turangi, mit der Aussicht, endlich bald aus dem Gegenwind rauszukommen. Kurz nach Turangi hatten wir dann endlich Rückenwind, nach 120km! Das war schön, und jetzt warf Sandy den Motor richtig an und wir sausten Richtung Taupo. Leider kamen meine Krämpfe zwischendurch immer wieder, aber in diesem Rennen habe ich gelernt, dass man auch mit Krämpfen radeln kann und die irgendwann aufhören (und auch wieder kommen). Sandy war der Hammer, sie machte die ganze Arbeit und ließ mich im Windschatten fahren, und schaffte es dann noch, mich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 36km/h auf den letzten 22km zum Ziel zu bringen – zugegebenermaßen mit viel downhill und etwas Rückenwind – aber in Anbetracht der Tatsache, dass ich immer noch unter Krämpfen litt, nicht schlecht, oder? Hier ein paar Eindrücke vom Rennen:

Sandy in front, ich hinterher – so sah das das ganze Rennen aus.
Ich auf den letzten 500m.
Kurz vor dem Ziel…
Ziellinie überquert! Geschafft! Yayyyyy!!!
Und hier das offizielle Ergebnis: 5:59:15h für die 160km, das brachte mir den 9.Platz in meiner Altersklasse (von 45), Platz 43 unter den Frauen (von 184) und Platz 659 im gesamten Starterfeld (ca 1500 Starter).

Im Ziel war ich total happy, dass ich es erstens geschafft hatte und zweitens unter den Bedingungen (fieser Wind, Krämpfe) unter 6 Stunden geblieben war! Das ist ziemlich in Ordnung für das erste Mal glaube ich. Und das ist die Zeit, die ich nächstes Jahr unterbieten will 🙂

Im Ziel und Event Village angekommen, gab es frische Orangen, die Finisher-Medaille und Getränke – Craige brachte uns gleich eine eiskalte Cola, das war das beste Getränk in meinem Leben ;-). Hier trafen wir auf einen Teil der anderen, die auf uns gewartet hatten, und tauschten erstmal unsere Renngeschichten aus.

Shane, Sandy, Cheryl, Liz, ich, Paddy, Janette und Julie nach unseren Rennen.

Da es schnell kühl wurde, so völlig verschwitzt nach dem Rennen, fuhren wir zurück in unser AirBnB, duschten und aßen eine Kleinigkeit – Hunger hatte ich wirklich nicht, nach dem ganzen Süßkram während des Rennens (Gels, Jetplanes usw), aber laut meiner Garmin hatte ich 3500kcal verbraucht, die mussten wieder aufgefüllt werden. Zu dieser Zeit war Delwin immer noch in ihrem Enduro Rennen unterwegs, deshalb beschlossen wir, zum Hatepe Hill zu fahren und sie für ihre letzten 20km nochmal kräftig anzufeuern.

Warten auf Delwin – Paddy vor unserem Pajero, der uns alle sechs hergebracht hatte.
Auch Bronnie und Winnie, die extra zum Anfeuern nach Taupo gekommen waren, gesellten sich zu uns.
Drei Blondinen am See -Sandy, ich und Cheryl.
Auch Lee stieß hier zu uns – er war zusammen mit Jo und Neill die erste Runde (also 160km!) mit Delwin mitgeradelt, zur Unterstützung – echt krass!

Nachdem Delwin durch war, und sie sah noch richtig gut aus dafür, dass sie schon 300km in den Beinen hatte, fuhren wir zum Price Giving zurück zum Event Village. Inzwischen war die Sonne richtig rausgekommen und es war sehr angenehm, wenn auch nicht sommerlich.

Price giving im Event Village.

Hier trafen wir uns auch wieder mit all den anderen Radlern unseres Clubs, tauschten unsere Geschichten aus und warteten auf Delwin, die nach über 16 Stunden glücklich und erleichtert die Ziellinie überfuhr – was für eine grandiose Leistung!!!

Die strahlende Heldin des Tages – man sieht ihr die 320km gar nicht an!

Für den Abend war Feiern angesagt – ich wollte Cocktails. Und so zogen wir von der Siegerehrung zum Lonestar, und es gab Bier für die Jungs und Cocktails für die Mädels, yummy!!

Nach kurzem Zwischenstop beim Liquor store kamen wir wieder in unserer Unterkunft an. Cheryl hatte lecker Chicken pasta für uns vorbereitet, die wir uns heute alle redlich verdient hatten und uns jetzt schmecken ließen.

Gute Stimmung im Auto 🙂

Wir ließen uns noch 1-2 Weinchen / Bierchen schmecken, dann fielen wir todmüde in unsere Betten – was für ein Tag!

Der nächste Morgen begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein bei so gut wie keinem Wind – natürlich! War ja klar! Wir packten unsere Autos, räumten die Unterkunft auf und brachen auf zum Frühstück mit Winnie und Bronnie im Bodyfuel in Taupo. Ich nutzte das superschöne Wetter noch für ein paar Fotos:

Meine Flatmates für das Wochenende – schön wars!
Frühstück im Bodyfuel.

Dann trennten sich unsere Wege, einige gingen Christmas shoppen, andere zum Mountain biken und Paddy und ich machten uns auf den Heimweg. Da das Wetter so schön war, beschlossen wir, über die Desert Road und Gentle Annie heim zu fahren, und obwohl es ab Mitte Desert Road zuzog, genossen wir den Umweg in herrlicher Landschaft:

Auf der Desert Road, den noch schneebedeckten Vulkan Mount Ruapehu im Blick.
Kurzer Fotostop auf der „Gentle Annie“ zwischen Taihape und Napier.

Am Spätnachmittag waren wir wieder zurück auf unserem Campingplatz, und Harvey war überglücklich, uns wieder zu haben! Es war ein tolles Wochenende mit einem coolen Rennen und sehr guten Freunden!

Ende Oktober/Anfang November besuchten uns meine Ex-Kollegin Lisa, ihr Mann Julian und Sohn Jonah für ein paar Tage. Sie nutzten unseren Campingplatz als Basis für Tagesausflüge, und am Abend verbrachten wir einige Zeit zusammen, mit lecker Essen und Wein. War echt schön, auch mal wieder Deutsch zu sprechen 🙂

Lisa, Jonah und ich mit unseren Alpacas.
Pizza-Abend!
Abschiedsbild mit Harvey.

So, das wars für diese Woche, nächste Woche geht es weniger ums Radfahren ;-). Bis dahin macht es gut und lasst euch nicht so sehr vom vorweihnachtlichen Trubel stressen! Trinkt einen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt für mich mit!

Eure Susi

Was in den letzten 3-4 Monaten geschah…

Hallo liebe Leser, Frühling ist hier (und fast schon wieder vorbei)! Sorry für die laaaaaaange Pause, irgendwie habe ich nie die Zeit gefunden, mich mal wieder zu melden. Deshalb gibt es heute einen relativ umfangreichen Blogbeitrag, vor dem ich mich jetzt schon seit ein paar Wochen drücke… sorry! In Zukunft wird es einen wöchentlichen Beitrag geben, ich werde mir jeden Sonntag Zeit nehmen, euch von hier und mir zu berichten. Das sollte besser funktionieren für mich, ansonsten ist die Gefahr zu groß, dass ich den Blog gar nicht mehr schreibe. Freut euch also in Zukunft auf jeden Sonntag 🙂

Aber nun zu dem, was hier in den letzten Monaten so los war: Im Juli/August fand die Fußballweltmeisterschaft der Frauen in Australien und Neuseeland statt, und wenn man sowas schonmal direkt vor der Haustüre hat, geht man natürlich auch hin! Wir sicherten uns Tickets für das Vorrundenspiel zwischen Japan und Spanien und eines der Viertelfinale, beides in Wellington. Für das Vorrundenspiel blieben wir nur über Nacht, aber das Viertelfinale verbanden wir mit einem Wochenende in der Hauptstadt. Hier ein paar Bilder vom Spiel Japan – Spanien, leider war das Stadion nicht voll, trotzdem war es ein tolles Erlebnis, und ein zumindest für mich überraschendes Ergebnis mit 4:0 für Japan:

Zwei Wochen später machten wir uns wieder auf den Weg nach Wellington, um das Viertelfinale zwischen Spanien und den Niederlanden zu sehen. Und dieses Mal war das Stadion voll, und fest in der Hand der holländischen Fans. Was für eine Atmosphäre! Und was für ein tolles Spiel (nicht so sehr für die Holländerinnen)!

Vor dem Spiel.
Wie immer waren wir früh da, und wie man an unseren dicken Winterjacken sehen kann, war es nicht sehr warm, dafür aber sonnig.
Im Stadion war es auch vor den Essensständen deutlich voller als zum Vorrundenspiel.
Volles Stadion zum Anpfiff – was für eine Stimmung! Und das, obwohl Neuseeland definitiv kein Fußballland ist.

Nach dem Spiel schauten wir auf dem Fanfest vorbei, was allerdings nichts besonderes war – hauptsächlich ein Fußballfeld für Kids und eine Halle mit Essensständen und Live Musik für die Erwachsenen:

Dann checkten wir in unserem niedlichen, kleinen AirBnB im Stadtteil Aro Valley ein, das über einer Garage gebaut war und nur einen kurzen Fußmarsch vom Zentrum entfernt lag – perfekt!

Unser Auto vor dem schmucken kleinen AirBnB, unserer Unterkunft für dieses Wochenende.

Abends zogen wir los, um eine Sportsbar zu finden, in der wir uns das Viertelfinale zwischen Japan und Schweden anschauen konnten. Wir wurden fündig – im Irish Pub „Jack Hacketts“ gab es neben ganzen Wänden voller TV-Bildschirmen, auf denen das Spiel zu sehen war, auch leckere Burger, so dass gleichzeitig für unser Dinner gesorgt war. Wir fanden einen Platz an einem Tisch mit Japan-Fans, die uns bereitwillig aufnahmen, allerdings endete ihr Abend nicht mit dem gewünschten Ergebnis, da Japan verlor.

Viertelfinale Japan – Schweden im Irish Pub.

Am nächsten Tag ging es nach einem ausgiebigen Frühstück in einem der vielen Cafés Wellingtons zunächst auf Shopping-Tour – sehr erfolgreich, wie man sehen kann. Es war definitiv Schuhtag – DocMartins für uns beide und Radschuhe für mich:

Nach einer kurzen Pause in unserer Unterkunft machten wir uns zu einem Spaziergang durch Aro Valley auf, einem interessanten Stadtteil, der auch einen kleinen Park inklusive Mountainbike-Trails hat, so dass unser Spaziergang ein bisschen zu einer Wanderung wurde:

Danach kümmerten wir uns um unser leibliches Wohl. Wir fanden eine Schweizer Bäckerei, und zu meiner großen Freude hatten sie Laugenstangen – Gott, wie ich Brezen hier vermisse!! Ich war also ziemlich glücklich 🙂

Für Paddy’s Glück brauchte es eine kleine Craft beer Brauerei, die auch schnell gefunden war – „Garage Project“. Dort konnte man verschiedene Biersorten probieren, was Paddy natürlich gerne machte:

Im Taproom der Brauerei – nein, das sind keine Urinproben!
Paddy mit seinen vier Bierproben 🙂

Den Abend verbrachten wir wieder in der Sportsbar, schließlich wollten wir das Australien – Frankreich-Spiel nicht verpassen. Dieses Mal hatten wir das Glück, superbequeme Lazy-Boy-Liegesessel zu ergattern, von denen man per Handy sogar Essen und Trinken bestellen konnte, das dann prompt gebracht wurde. Und das Ergebnis hat auch gepasst – Australien gewann in einem wahren Fußballthriller im Elfmeterschießen, nach 10 Elfmetern pro Mannschaft!!!

Essen und Trinken ist schon da, jetzt muss nur noch das Spiel starten!

Am nächsten Tag ging es wieder zurück nach Waipawa, wo weitere Restaurierungsarbeiten auf unserem Campingplatz auf uns warteten. Hier hat sich zum Glück in den letzten Monaten einiges getan, auch wenn wir neun Monate nach dem Cyclone immer noch nicht fertig sind. Inzwischen sind all unsere Gebäude wiederhergestellt, mit Ausnahme unseres toilet/kitchen blocks, daran arbeiten wir gerade. Unsere große Selbstversorger-Lodge ist nun fertig, wir müssen nur noch Kleinigkeiten machen, wie Bilder aufhängen, Küchenschränke einräumen usw. Diese Fotos sind ein paar Monate her, als wir die Lodge hauptsächlich als Stauraum für alle neuen Möbel nutzten und gerade an Küche und Bad arbeiteten, neue Fotos von dem fertig gestellten Haus zeige ich euch dann im nächsten Blogbeitrag:

Mein Lieblingsgebäude, unsere kleine, zweistöckige Selbstversorger-Villa ist komplett fertig und wir haben inzwischen auch schon Gäste dort gehabt. Nachdem sie so schön geworden ist, ist es echt schwer, sie zu vermieten – wir machen uns ständig Sorgen, dass die Leute irgendetwas kaputt oder einfach nur jede Menge Dreck machen.

Unsere Villa, versteckt hinter dem blühenden Kirschbaum.

Das Schlafzimmer im ersten Stock:

Die Lounge mit Küchenzeile im Erdgeschoss:

Und zu guter Letzt das Badezimmer:

Auch unsere Cabins sind (bis auf Bilder an den Wänden) fertig, im Moment werden sie gerade von außen gestrichen. Auch hier haben wir grün und weiß kombiniert, wie in all unseren Gebäuden. In diesen Fotos fehlen noch ein paar Möbel – wir haben Kühlschränke und Nachttische in allen Cabins, ich zeige euch das im nächsten Blog, für heute also nur die Minimalausstattung:

Cabin 3 – schaut der Boden nicht toll aus?
Cabin 1, unsere größte cabin mit zwei Betten und einem Tisch mit Stühlen.

Auch einer unserer 7 Wohnwagen-„Leichen“ ist inzwischen wiederhergestellt, unser blauer Caravan, in dem ich bei meinem ersten Besuch hier auch schon geschlafen habe. Paddy musste fast den kompletten Rahmen neu bauen, da das Holz verrottet war. Die Flutschäden waren da nur zweitrangig… Inzwischen ist er schon wieder vermietet:

Letzte Woche wurde unser Driveway neu asphaltiert, allerdings ist das ein sehr grober Belag verglichen mit dem, was wir von Deutschland gewöhnt sind – aber trotzdem so cool!

Da auch unsere Auffahrt asphaltiert werden soll, mussten wir vorher unsere Wasserrohre ausgraben und tiefer legen (wobei leider ein paar kaputt gingen, die dann repariert werden mussten), so dass unser Hof kurzzeitig so aussah:

Paddy auf der großen Walze.

Im Moment arbeiten wir gerade am Toilet block. Wir haben die Holzwände durch Steinwände ersetzt, die Wände in der Dusche und der Boden wurden poliert und versiegelt und die Wände sind inzwischen gestrichen. Letzte Woche hat Paddy die Toiletten eingebaut, gerade werden die Toilettentüren eingebaut, nächste Woche sind die Waschbecken dran. Fotos gibt es dann von dem Endprodukt 😉 Hier ein Eindruck von Paddy the Plumber:

Da wir wussten, dass es eine Weile dauern würde, bis wir mit den Bädern fertig sein würden, mussten wir eine Zwischenlösung finden. Wir verbrachten Tage damit, online und per Telefon nach Leih-Portacoms zu fahnden, hatten da aber entweder kein Glück oder es war unbezahlbar, so dass wir am Ende beschlossen, zwei Units zu kaufen. So haben wir auch nach der Renovierung zwei zusätzliche Duschen + Toiletten, für die Zeit im Jahr, wenn wir die Erntehelfer bei uns haben.

Letzte Woche hat Davie, unser Elektriker-Freund, in der Küche ein neues Switchboard eingebaut, so sah das aus – keine Ahnung, wie er sich da auskennen kann…

Davie am Switchboard, Paddy schaut ihm zu.
Kabelsalat.

In den nächsten zwei-drei Wochen wollen wir unseren Toilet Block fertig haben, so dass alles für Weihnachten und unsere Hauptsaison bereit ist. Drückt uns die Daumen, dass wir das schaffen 🙂

Aber es gibt hier natürlich nicht nur Arbeit. Was ich neben Arbeiten im Moment am meisten mache ist Rennrad fahren. Nächsten Samstag, am 25. November, findet die Taupo Cycle Challenge statt, ein großes Radrennen mit verschiedenen Events und dem Hauptrennen, 160km rund um den See. Dafür trainiere ich seit ca einem halben Jahr mit Sandy, einer erfahrenen Radlerin, die mich coacht und fast täglich mit mir auf Central Hawke’s Bay’s Straßen unterwegs ist. Um fit zu werden für dieses Event starteten wir mit dem Training im Juni, was hier Winter ist. Es wird zwar nicht so kalt wie in Deutschland, aber es ist trotzdem keine reine Freude, bei 3-6 Grad stundenlang durch die Gegend zu radeln… meine Füße verwandeln sich dann in Eisklötze, egal was ich mache. Immerhin hatten wir ab und zu richtig schönen Sonnenschein, da ließ es sich leichter aushalten:

Sunday morning group ride…
… mit anschließendem Kaffeetrinken in der Sonne: v.l. Neil, Steve, Robbie, Sandy, Craige, Roy, ich und Jo.

Ein Problem im Winter ist, dass die verschwitzten Klamotten nicht trocknen, da unser Haus nicht viel wärmer (oder sogar kälter) als draußen ist. Deshalb packte ich mein nasses Trainingszeug einfach immer direkt vors Feuer (wahrscheinlich hat das ein oder andere Kleidungsstück jetzt einen Brandfleck), was olfaktorisch nicht immer ein Genuss war…

Zum Glück ist es inzwischen wärmer, der Sommer ist in Sicht, und man kann ein paar Schichten weniger tragen. Dem Regen entkommt man trotzdem nicht immer, und was ich von Regen auf dem Rad halte, könnt ihr diesem Bild entnehmen:

Ende September ist auch unsere wöchentliche Rennserie wieder gestartet, jeden Dienstag wird von 18.00-19.30 Uhr auf wechselnden Kursen in verschiedenen Leistungsklassen gegeneinander angetreten. Die ersten beiden Rennen startete ich in D grade und konnte beide Rennen mit über einminütigem Vorsprung gewinnen.

Ich im leader-Trikot 🙂
Sandy und ich nach dem erfolgreichen zweiten Rennen, in dem wir als einzige Mädels alle Männer hinter uns gelassen hatten.

Nach diesen zwei klaren Siegen stieg ich in C grade auf und habe dort bisher zwei Rennen gemacht. Das erste lief super, ich konnte mit der Gruppe mithalten und kam nur 2 Sekunden nach dem Sieger als Achte ins Ziel, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 33.2km/h, für mich persönliche Bestzeit. Im zweiten Rennen konnte ich nicht mithalten und verlor den Anschluss, aber hatte mit Steve und Doug noch wenigstens ein gutes Training, auch wenn wir mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun hatten und erst einige Minuten nach den anderen ins Ziel kamen. Da liegt noch jede Menge Arbeit vor mir (und Sandy), damit ich in jedem Rennen mithalten kann!

Aber das Hauptaugenmerk liegt im Moment eh auf Taupo, und um mich an längere Strecken zu gewöhnen, fuhren wir jeden Samstag mit ein paar anderen Verrückten 100+km. Natürlich versüßten wir uns die Anstrengung mit Kaffee und Gebäck als Belohnung:

Kaffee in Norsewood auf meiner ersten 130km-Fahrt mit meiner Taupo training support crew Sandy, Lee, Neil und Jo.

Zur Vorbereitung auf Taupo fuhren Sandy und ich ein 100km Rennen im Oktober, den Karapiro Flyer. Es war mein erstes langes Rennen und diente hauptsächlich zum Training und um Erfahrung mit großen Rennen und Fahren in großen Gruppen zu machen. Freitag Abend machten wir uns auf den Weg nach Karapiro bei Cambridge, wo wir bei meinem Freund Gibbo, der zufälligerweise 100m von der Start- und Ziellinie entfernt wohnt, unterkamen.

Sandy bei letzten Vorbereitungen am Bike am Abend vor dem Rennen.
Mein Bike, ready for the race.
Klamotten, Essen und alles, was man fürs Rennen am nächsten Tag braucht.

Am nächsten Morgen startete das Rennen nach ausführlichem Aufwärmen dann um 10.00 Uhr. Die ersten 50km waren flach, die zweite Hälfte des Rennens dann ziemlich hügelig. Leider lief es nicht so, wie ich es mir erhofft hatte… das Anfangstempo war für mich wohl zu schnell, so dass ich nach 30km schon völlig am Ende war. Den „Rest“ des Rennens quälte ich mich dann Richtung Ziel, und 70km können ganz schön lang sein… naja, wenigstens kämpfte ich mich durch und schaffte es über die Ziellinie, wenn auch nicht in der erhofften Zeit, aber wahrscheinlich habe ich dadurch mehr gelernt als wenn alles glatt gelaufen wäre. Mir tat nur Sandy leid, die geduldig an meiner Seite (oder vor mir) blieb, mich durchgehend motivierte und mir beim Leiden zusehen musste – genießen konnte sie dieses Rennen sicher nicht!

Der Rennkurs – landschaftlich war es ein sehr schönes Rennen.
Mein Ergebnis – nicht so toll… aber wenigstens sollte ich in der Lage sein, das nächstes Jahr zu unterbieten 😉

Nach dem Rennen stärkten wir uns erstmal mit Pommes und Pepper squids und schauten uns die Siegerehrung an. Das ganze Event war hervorragend organisiert!

Danach ließen wir es uns in Gibbo’s Spa Pool gutgehen – ganze drei Stunden genossen wir das warme Wasser und das ein oder andere Kaltgetränk, schließlich mussten wir die ganze Flüssigkeit ersetzen, die wir im Rennen verloren hatten!

Zwei Wochen später machten Sandy, Craige und ich uns auf den Weg nach Taupo, um eine Trainingsfahrt auf der Rennstrecke zu machen und uns die ersten 115km anzuschauen. Das letzte Stück von Turangi nach Taupo kannte ich schon von letztem Jahr, wo ich das55km Rennen gefahren war. Craige war so nett, uns mit dem Auto zu begleiten für den Fall der Fälle. Wir hatten Riesenglück mit dem Wetter, es war zwar ziemlich frisch (wir starteten bei 3 Grad) aber dafür strahlender Sonnenschein und man hatte einen tollen Blick auf die Vulkane des Tongariro National Parks:

Blick auf die Vulkane von Taupo aus, wo der Start und das Ziel des Rennens sein werden.
Blick auf die Vulkane von der anderen Seeseite aus – ich musste einfach anhalten und ein Foto machen, Training hin oder her.
Craige und Sandy bei verdientem Lunch in Turangi nach unserem Training ride.

Gestern machten wir unsere letzte lange Fahrt vor dem Rennen, diese Woche werde ich nur noch kürzere Einheiten machen und mich für Samstag erholen. Drückt mir ganz fest die Daumen für das Rennen am Samstag!

Nun aber genug vom Radfahren! Sorry an alle Nichtsportler, die ich damit so lange gelangweilt habe 🙂

Der andere Teil unseres Social life dreht sich hauptsächlich um Musik – entweder Paddy’s Band spielt irgendwo oder wir schauen uns andere Live Musiker an. Im September fuhren wir mit Paula und Steve nach Hastings, wo ihre Tochter mit ihrer Band im „Common Room“ auftrat. Die location war ziemlich cool und die Band, „Danica Bryant and Band“, war noch besser! Die drei 21-jährigen Mädels Danica (guitar + vocals), Taylor (drums) and Nat (base) rockten die Bude!

Ende Oktober gönnten wir uns einen freien Nachmittag mit Live Musik in der Abbey Winery bei schönstem Sommerwetter, netter Gesellschaft (Paula und Steve) und leckeren Getränken. Die Musik war sehr gut, als main act trat die „Phil Edward Band“ auf, doch das Mädel, das davor spielte, fand ich tatsächlich noch besser (leider weiß ich ihren Namen nicht).

Auch Paddy’s Band hatte einen großen Auftritt in der „Cabana“ in Napier, zusammen mit einer jungen Band, „Atlantic Wave“, die vor ihnen spielte. Es war das erste Mal, das sie außerhalb von Central Hawke’s Bay spielten. Der Gig war richtig gut, schade nur, dass nicht so viele Leute da waren! Das war mir aber egal, ich tanzte die halbe Nacht, und das nach 130km Radfahren am Morgen!

Die Band „Atlantic Wave“ – echt gut, wenn auch nicht unbedingt mein Musikgeschmack.
Paddy’s Band „The MonotoneNZ“.

Nicht nur in seiner Band ist Paddy ein gefragter Gitarrist, auch sein Freund Roy leiht ihn sich gerne mal für Auftritte im Waipukurau Club aus:

Zum Abschluss noch ein paar Natur- bzw. Jahreszeitenbilder:

Tolle Farben am winterlichen Fluss (Juli).
Harvey stört es nicht im geringsten, wenn es kalt ist – ein Bad im Fluss geht immer!
Winterlicher Sonnenaufgang (August).
Schneebedeckte Ruahine Ranges in der Ferne (September).
Juhuuu, der Frühling ist da! Blumen blühen vor unserem Office (Oktober).
Unser Garten grünt, auch wenn die Bäume hier noch kahl sind (September).
Leicht neblige Morgenstimmung in unserem Camp, die Kirschbäume fangen an zu blühen (Oktober).
Unsere blühenden Kirschbäume in ihrer vollen Pracht (Oktober)!

So, das wars für heute von mir. Ich hoffe euch geht es gut und ihr versinkt nicht im Vorweihnachtsstress. Drückt mir die Daumen am Samstag für mein Rennen! Ich berichte euch dann ausführlich davon am Sonntag. Nicht vergessen, ab jetzt gibt es jeden Sonntag einen frischen Blogbeitrag (dafür kürzer als der Mammutbeitrag heute). Ach ja, der Countdown für unseren Heimatbesuch läuft – noch 7,5 Monate! Und wie immer freue ich mich darauf, von euch zu hören 🙂

Liebe Grüße

Eure Susi

Juhuuuu, Flug für Heimaturlaub ist gebucht!!!!

Hallo liebe Leser und vor allem liebe Freunde in Deutschland,

heute nur ganz kurz die gute Neuigkeit: Paddy und ich kommen nächstes Jahr nach Deutschland auf Heimaturlaub!!! Flüge sind gebucht, am 2.Juli 2024 landen wir in Frankfurt und am 28. August geht es wieder zurück nach Neuseeland – 2 Monate Europa, yayyy!! Viel geplant haben wir noch nicht (es ist ja auch noch ein Jahr Zeit), aber wahrscheinlich sind wir die ersten 4 Wochen in Deutschland und danach reisen wir noch ein wenig in Europa umher. Ich hoffe, dass ich so viele von euch wie möglich sehen kann, freu mich jetzt schon riesig!!!

Das wars für heute, ich wollte euch nur gleich die gute Neuigkeit wissen lassen. Im nächsten Blog berichte ich euch dann von unseren Fortschritten bei der Renovierung unseres Campingplatzes, und was es sonst so Neues gibt.

Ganz liebe Grüße!!

Eure Susi