Inzwischen bin ich nach 1,5 Wochen Faulenzen in Palomino zurück in Santa Marta, wo ich meine letzte Nacht in Kolumbien verbringe. Morgen geht es auf meine lange, etwas umständliche Heimreise, von Santa Marta über Bogotá nach Rio, und von dort nach 15 Stunden Aufenthalt über Amsterdam zurück nach München – kaum fliegt man zwei Tage, ist man auch schon wieder zu Hause 😜.
Ich kann noch gar nicht fassen, dass meine Zeit in Südamerika tatsächlich schon rum ist – die vier Monate sind viel zu schnell vergangen! Ich bin unterwegs öfters gefragt worden, was mir denn am besten gefallen hätte, aber die Frage kann ich echt nicht beantworten, es gab so viele Highlights! Und jedes Land ist so ganz anders, man kann das schlecht vergleichen. Ich versuch mich trotzdem mal an einem Resümee:
Städtetechnisch hat mich La Paz am meisten beeindruckt, aber auch Rio und Cartagena fand ich toll. Von den kleineren Städten haben mir Salta und Chachapoyas sehr gut gefallen. Die Highlights unter den Aktivitäten sind noch viel schwerer, denn eigentlich fand ich alles toll. Die schönsten Treks waren der Salkantay Trek (Spitzenreiter, schon allein wegen der coolen Gruppe und KJ, unserem Guide), der Hike zu den Gocta-Fällen und der abenteuerliche Lost City Trek. Mit dem Mountainbike die Death Road runter zu heizen, war auch unglaublich cool. Und obwohl die 3-Tages-Jeeptour zum Salar de Uyuni und den Lagunas absolut touristisch ist, gehört sie zu meinen persönlichen Highlights, die Landschaft ist einfach unfassbar schön! Eine ganz eigene Welt war der Dschungel im Amazonas, so anders und interessant, mit vielen Tieren in ihrer natürlichen Umgebung, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt.
Bei Landschaft und Natur gibt es für mich keine Highlights, mir hat gerade die Abwechslung gut gefallen, von Strand und Meer über Gebirge, Wüsten, Salzwüsten, Lagunen, Regenwald bis hin zu Dschungel war alles dabei – eine Wahnsinns-Vielfalt! Was ich allerdings gemerkt hab, ist, dass ich Berge liebe und vermisse, wenn ich mal länger keine hab. Flache Landschaft ist auf Dauer nicht so meins.
Kulinarische Highlights waren für mich: Açaí (Brasilien), Rindfleisch, Eis, Wein (Argentinien), jede Menge verschiedene Kartoffeln, Quinoa (Bolivien), Ceviche, Alpaka, Juane, Plantains, frische Früchte, Pisco Sour (Peru), Fisch + Meeresfrüchte, frische Früchte (Kolumbien).
Aber das absolute Highlight meiner Reise waren die vielen Bekanntschaften mit Menschen aus aller Welt. Leider lernt man beim Reisen nur sehr wenige Leute wirklich gut kennen, da man sich immer nur relativ kurz sieht. Trotzdem hatte ich das Glück, vielen besonderen Menschen zu begegnen, und ich hoffe sehr, dass einige Kontakte bestehen bleiben und man sich vielleicht sogar mal wieder sieht.
Natürlich gibt es auch Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben. Das größte Übel meiner Reise: Packen – ich HASSE packen!!! Das ist als Backpacker jetzt nicht so wirklich praktisch, denn eigentlich muss man fast jeden Tag packen… Irgendwie müssen meine Klamotten unterwegs gewachsen oder dicker geworden sein (ich war nicht shoppen!), jedenfalls wurde es von Mal zu Mal schwieriger, alles in den Rucksack zu kriegen. Und ständig ist man auf der Suche nach irgendwas, was natürlich grundsätzlich gaaaanz unten im Rucksack liegt. 🙄
Ein weiterer Nachteil, den das Reisen – egal wo – so an sich hat, ist, dass man ständig Abschied nehmen muss: von tollen Menschen, von schönen Städten oder atemberaubenden Landschaften. Das tut jedes Mal ein bisschen weh – bis man sich vor Augen führt, wie genial es ist, dass man diese überhaupt kennen lernen durfte 😊.
Zu Südamerika selbst fällt mir nichts Negatives ein, außer vielleicht, dass es nirgendwo gutes Brot gibt (da sind wir Deutschen einfach zu verwöhnt) – aber das trifft ja auf fast alle Länder, außer vielleicht der Schweiz und Österreich, zu 😂.
Ich bin mir ganz sicher, dass ich wieder kommen werde, es gibt hier noch soooo viel zu sehen! Ich möchte unbedingt noch mehr von Bolivien sehen, in Peru den großen Huayhuash Trek machen, den „Rest“ von Kolumbien erkunden, durch Patagonien wandern, … Dafür brauche ich wohl noch das ein oder andere Sabbatjahr 😜. Aber dann lerne ich vorher ordentlich Spanisch! Sprachlich war ich doch eher ziemlich limitiert… 🙄.
Nächste Woche geht es, nach dreitägigem Kurzaufenthalt in München, ins nächste Abenteuer: Neuseeland mit dem Radl erkunden! Freu mich schon riesig darauf!! Ich hoffe, ihr verfolgt auch weiterhin meinen Blog. Ich wünsche euch noch einen schönen ersten Advent (fühlt sich irgendwie komisch an bei Sonne und 32 Grad 😎)!
Viele Grüße ein letztes Mal aus Südamerika, genauer gesagt aus Santa Marta/ Kolumbien!