Isla del Sol – eine Insel im Streit

Heute ging es, nach dem Abschied von Anne, die ich aber wahrscheinlich in Cusco wiedersehen werde, um 8.30 Uhr mit dem Boot zur Isla del Sol. Ursprünglich hatte ich geplant, 1-2 Nächte dort zu verbringen. Da man im Moment aber nur den ganz kleinen südlichen Teil (ca 20% der Insel) besuchen kann, lohnt sich das nicht. Der Norden ist zur Zeit gesperrt, weil sich Norden und Süden gerade bekriegen wegen der ungerecht verteilten Einkünfte aus dem Tourismus. Der wesentlich größere Norden hat die meisten Touristenattraktionen (Inkaruinen) und somit auch mehr Einnahmen, was dem Süden nicht passt. Deshalb bekriegen sie sich seit 1,5 Jahren, bisher ohne Ergebnis / Lösung.

Das Boot legte um 10.15 Uhr im Hafen von Yumani an, von wo aus man die steilen Inkatreppen erklimmen muss, um richtig in das Dorf zu kommen – da macht man innerhalb weniger Meter gleich mal 300 Höhenmeter – lung busting!!

Ich entschied mich, oben (keuchend) angekommen, für den Weg nach Norden aus dem Dorf hinaus, da ich den Touristenmassen ein wenig entkommen wollte, und wanderte durch wunderschöne Landschaft mit atemberaubenden Aussichten auf schmalen Wegen – die Insel ist autofrei.

Irgendwann wurde ich von einem älteren Herrn freundlich aber bestimmt gebeten, umzukehren, da ich inzwischen im gesperrten Norden sei. Uuuups! Ich wollte aber nicht den gleichen Weg zurück und fragte, ob es nicht einen anderen Weg gäbe, woraufhin mir der Alte einen anderen Weg zeigte und mich bis zur „Grenze“ begleitete, um sicherzustellen, dass ich auch wirklich zurück in den Süden gehe. Schon irgendwie krass, oder? Aber hier gab es auch noch ein paar nette Aussichten, bevor ich um 15.00 Uhr das Boot zurück nach Copacabana nahm:

Morgen nehme ich den Nachtbus nach Cusco, d.h. ich werde den Tag bis dahin wohl eher entspannt mit Proviantbesorgen, bissl im Dorf spazieren und lesen verbringen.

Viele Grüße aus Copacabana (ähm, auch schon aus Cusco, weil das Internet zu schlecht war, um Bilder hochzuladen)!