Geburtstag und Kurzurlaub in Napier

Hallo liebe Leser, inzwischen ist es Mai und ich bin jetzt schon 10 Monate in Neuseeland – krass, wie die Zeit verfliegt! Der Winter kommt mit großen Schritten und die Nächte sind inzwischen oft schon ganz schön frisch mit 4 Grad, morgens haben wir jetzt häufig Nebel:

Morgenspaziergang: so langsam verzieht sich der Nebel über dem Fluss und zwischen den Hügeln.

Die letzten zwei Wochen hatten wir tolles Wetter, jeden Tag Sonnenschein und Temperaturen zwischen 15-21 Grad, aber die Tage werden merklich kürzer, inzwischen wird es schon vor 17.30 Uhr dunkel. Im Winter gehen hier die Temperaturen tagsüber runter auf 12-16 Grad (selten bleibt es unter 10 Grad), in der Nacht meist zwischen 3-6 Grad, selten kann es auch mal Frost geben. Das klingt jetzt verglichen mit Winter in Deutschland nicht so dramatisch, aber hier sind die Häuser wesentlich schlechter isoliert, und Zentralheizung gibt es auch nicht, so dass die Häuser viel kälter sind als in Deutschland. Unser sehr schönes, aber auch sehr altes Haus ist superkalt, geheizt wird mit drei Kaminen, so dass wir jede Menge Feuerholz brauchen – und das muss natürlich erstmal gemacht werden. Praktischerweise mussten letztes Jahr ein paar Bäume auf dem Campingplatz gefällt werden, die seitdem auf der Alpaka-Weide herumliegen und aufs Kleinmachen warten. Und so zogen Paddy, Paddy’s Schwester Aileen und ich bewaffnet mit Kettensägen und Holz-Spaltmaschine zur Alpaka-Weide und machten uns an die Arbeit. Ich hatte vorher noch nie mit einer Kettensäge gearbeitet, so dass Paddy mir erstmal eine Einweisung geben musste. Was für ein Spaß! 🙂

Die ersten Versuche mit der Kettensäge 🙂
Aileen und Paddy mit dem wood splitterdie teilweise sehr großen Baumstammstücke lassen sich so gut in Kamin-gerechte Stücke spalten.
Ich in action am wood splitter 🙂

Am nächsten Tag weiß man dann schon, was man getan hat, ich hatte ganz schön Muskelkater! Aber dafür ist unser Holzschuppen jetzt wieder randvoll mit Feuerholz!

Im Holiday Park wird es jetzt deutlich ruhiger, wir haben nicht mehr viele Buchungen und es kommen nur zwei, drei Wohnwagen pro Tag, meist auch nur für eine Nacht. Zum Glück haben wir unsere permanents, und 36 Erntehelfer aus Samoa und Tuvalu, die noch bis Juli bleiben. Das sind echt coole Jungs und Mädels, sie arbeiten sechs Tage die Woche sehr hart, haben nur den Samstag frei, an dem dann Wäsche gewaschen und geputzt wird, und trotzdem sind sie immer gut drauf und freundlich. Samstags hört man überall im Camp polynesische Musik und ihr Gelächter, und jeden Tag wird auf der Wiese vor dem Campingplatz Volleyball gespielt, solange es noch hell ist:

Die Samoans beim Volleyball-Spielen.

Damit für so viele Leute genug heißes Wasser zum Duschen da ist, haben wir von Elektroheizung auf Gas umgestellt, und jede Woche werden die Gasflaschen neu gefüllt. Damit beim Befüllen kein Unfall passiert, mussten wir zwischen den Gasflaschen und dem Heizer eine Wand bauen:

Paddy beim Befestigen des Rahmens für die Wand. Daran befestigten wir dann feuerfeste Platten.

Eine andere Sache, die wir immer mal nebenher machen, ist Entrümpeln von Paddy’s Zeug in seinen zahlreichen Containern und Hütten. Dieses Mal taten wir das in einem Schuppen im Dorf, den er zusätzlich angemietet hatte, weil sein ganzes Zeug in seine 5 (oder so) Schuppen nicht mehr passte! Ich war vorher noch nie da drin gewesen und hatte keine Ahnung was mich erwartete. Und das sah so aus:

Blick in Paddy’s Schuppen vor dem Entrümpeln.

Der Schuppen enthielt alte (unbrauchbare) Teppiche, Reifen, Motorradteile, Holz, jede Menge Plastikteile für Quadbikes, ein kleines Boot, ein Pissoir, eine Toilette, etliche tote Ratten, zahllose Fenster, Kleinkram, und vieles mehr – was man halt so in einem Schuppen hat. Eine Ladung noch brauchbarer Reifen ging zurück zum Campingplatz in einen anderen Schuppen, eine Truckladung ging auf den Sperrmüll und eine Ladung Altmetall zum scrap man, wo wir tatsächlich $160 dafür bekamen! Jetzt sieht der Schuppen fast leer aus, yayyy!

Eine Ladung voller Reifen.

Neben dem Arbeiten gibt es aber auch noch andere Dinge im Leben, zum Beispiel mit Freunden feiern oder einfach nur etwas Leckeres essen, was wir gerne und häufig tun, wie hier mit selbst gemachten Pies bei uns in der Küche:

Val, Paula, Marcus und Steve beim Verköstigen der Pies.
Paddy beim Pie-Backen.

Am 6. April waren wir zu Roy’s Feier seines 65. Geburtstags eingeladen, ein wichtiger Geburtstag, weil das das Renteneintrittsalter in Neuseeland ist – wobei die meisten Leute weiter arbeiten, das ist anders als bei uns, hier wollen die meisten länger arbeiten. Und auch Roy hat nicht die Absicht, jetzt in Rente zu gehen.

Das „Geburtstagskind“ beim Auspusten der Kerzen (keine 65 Stück) 😉
Die Geburtstagstorte.
Natürlich durfte die Live-Musik nicht fehlen: Paddy mit Roy beim Musizieren.

Ostern war für uns ein Wochenende wie jedes andere, nur etwas busier, aber trotzdem blieb Zeit für einen Oster-Brunch mit Paddy’s Familie bei Aileen, mit leckeren Muffins und Scones:

Aimee (Josh’s Frau), Paddy, Josh (Aileen’s Sohn), Sam und Livi (Paddy’s Tochter mit Partner) beim Osterbrunch.

Und was macht man sonst noch so an Ostern? Man bewundert seine Motorräder :-). Paddy hatte seine komplette Motorrad-Flotte vor dem Haus geparkt – echt eine beeindruckende Sammlung!

Paddy’s ganzer Stolz!

Ende April ist mein Geburtstag, und dies war der erste Geburtstag in Neuseeland. Es war schon sehr merkwürdig, das erste Mal ohne meine (deutschen) Freunde zu feiern, aber feiern wollte ich natürlich schon! Deshalb luden wir Paddy’s Freunde (inzwischen auch meine) zu einer Party bei uns ein. Am Abend vorher backten wir fleißig Kuchen – einen Rhabarber-Streuselkuchen (danke für das Rezept, Bettina!) und einen Apfelkuchen, yummy!!! Hier der sehr sehr leckere Rhabarber-Streuselkuchen:

Am Morgen wurde ich reich von Paddy beschenkt – ich muss wohl sehr brav gewesen sein 😉

Meine Geschenke: zwei Tage Napier mit leckerem Dinner und Übernachtung, einen coolen Fahrradtrainer (für kalte, nasse Wintertage), Fahrradhandschuhe und ein Handyhalter fürs Rad.

Der Tag war ein ganz normaler Arbeitstag, aber am Spätnachmittag heizten wir den Pizzaofen ein und bereiteten alles für die Party vor. Es war eine echt coole Party, auch wenn mir ein wenig meine deutschen Freunde fehlten! Hier ein paar Eindrücke:

Der Pizzaofen – fast fertig für die Pizzas.
Stolzer Vater mit Tochter 🙂
Die ganze Geburtstags-Runde beim Happy Birthday-Singen mit Geburtstagskuchen im Vordergrund.
Jede Menge leckerer Kuchen – inklusive Berrit’s Käsekuchen und Wendy’s Chocolate slices!
Später am Abend endete die Party gemütlich im Wohnzimmer, und Harvey war wie immer „center of attention“, hier verwöhnt von Livi.

Den Tag nach der Party brauchten wir zum Erholen – Aileen’s Margaritas hatten es echt in sich – und so entführte Paddy mich als Teil meines Geburtstagsgeschenks erst am Sonntag nach Napier. Wir hatten wiedermal echt Glück mit dem Wetter, es war strahlender Sonnenschein und angenehm warm. Wir berichten den Tag mit Stadtbummel, ein bisschen Shoppen (ich brauchte dringend Jeans), einem Spaziergang zum Bluff Hill, um den Sonnenuntergang anzuschauen und danach einem fantastischen Dinner im Restaurant „Bistronomy“ – 6-Gänge-Menu mit den dazu passenden Weinen. Es war echt super – und schön, mal vom Campingplatz weg zu kommen. Vielen vielen Dank, Paddy!

Brunnen in Napier.
Paddy mit Oldtimer an der Marine Parade – Napier gilt als Art Deco Stadt.
Spaziergang zum Bluff Hill…
… um den Sonnenuntergang anzuschauen – sehr romantisch 🙂
Der Start in den Abend mit Aperol Spritz.

Zurück in unserem echt netten AirB&B wartete nicht nur ein sehr bequemes Bett auf uns, sondern auch Katze „Oscar“, die die halbe Nacht mit uns verbrachte.

Am nächsten Morgen waren wir zum Frühstücken mit Paddy’s Freunden Baz und Jane verabredet, und da das Wetter so schön war, konnten wir sogar draußen sitzen. ich hatte ein superleckeres Schoko-Croissant, etwas, das es hier nicht oft gibt!

Was für ein schöner Geburtstag und was für ein schönes Wochenende! Kaum wieder Zuhause angekommen, wartete schon der Campingplatz-Alltag auf uns, und Harvey, den wir wahrscheinlich mehr vermisst haben als er uns, war er doch bei Aileen in den besten Händen! Trotzdem war die Wiedersehensfreude auch bei ihm groß 🙂

Harvey abends völlig geschafft auf der Couch.

Das folgende Wochenende spielte Paddy’s Band in Waipukurau auf dem „Green Patch“, um für die Krebsforschung Geld zu sammeln und gleichzeitig die Leute auf ihrem Shoppingtrip zu unterhalten.

Hier eine kleine Kostprobe der „Monotones“.

Letzten Sonntag nutzten Paddy und ich das schöne und relativ warme Wetter nochmal für einen Motorradtrip aus – wer weiß, wie oft das noch geht, bevor der Winter kommt und es zu kalt wird. Wir fuhren raus zur Kairakau Beach, einer von fünf Stränden bei uns in der Nähe, den ich noch nicht kannte. Es war super! Das ist der schönste der Strände, finde ich. Keine Ahnung, warum Paddy mir den nicht schon früher gezeigt hat :-). Hier ein paar Eindrücke:

Kairakau Beach mit jeder Menge Treibholz.
Die Aussicht auf die andere Seite.
Die beiden Biker 🙂
Paddy im verschwindenden Sonnenlicht.
Blick aufs Meer.
Blick den Fluss hinauf, der hier ins Meer mündet.

So, das wars mal wieder für heute. Beim nächsten Mal gibt es einen Blog mit meinen ersten Besucher aus Deutschland, mehr wird noch nicht verraten. Das ist so aufregend, endlich können mich meine Freunde besuchen, und ich kann ihnen meine neue Heimat direkt zeigen, nicht nur in meinem Blog! Freu mich schon riesig!! Bis zum nächsten Blog! Passt auf euch auf und bleibt gesund!

Eure Susi

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