Ein neuer Mann in meinem Leben

Hallo liebe Leser, heute möchte ich euch Harvey vorstellen, der neue Mann in meinem Leben (keine Angst, den „alten“ hab ich auch behalten, und sie vertragen sich ganz gut :-)). Er ist 15 Monate alt, ein reinrassiger Schäferhund und wohnt seit 2 Wochen bei uns, weil ihn seine alte Familie wegen Trennung und Hundehaarallergie des Kindes nicht behalten konnte. Er ist noch nicht wirklich gut erzogen und befolgt vor allem Befehle wie „Komm oder komm nicht“, aber das wird schon noch… Immerhin macht er brav „Sitz“, wenn es Futter gibt oder er die Leine sieht. Hier ein paar Bilder von unserem süßen neuen Mitbewohner:

Meine beiden Männer 🙂
Paddy und Harvey beim Spielen in der Küche.
Harvey auf seinem Platz auf der Veranda.

Er ist super-verschmust und könnte sich 24 Stunden am Tag streicheln lassen. Er liebt Menschen (was auf einem Campingplatz gut ist), weil sie alle potentielle Streichler sind, und die meisten Hunde. Nur mit Livi’s (Paddy’s Tochter) Hund Dusty scheint er irgendwie ein Problem zu haben, den bellt er aus voller Lunge aus. Wir haben uns noch nicht getraut, ihn von der Leine zu lassen mit Dusty, aber wahrscheinlich wäre er dann ok. Mit Steve’s Schäferhunden hat das zumindest echt gut geklappt – nach anfänglichem Knurren und Hierarchie-Klarstellen sind alle drei durch Steve’s Riesengarten getollt:

Die beiden Jungs Barry und Harvey beim Herumtollen im Garten, die Dame Olive (rechts auf der Veranda) hält sich vornehm zurück.

Seit wir Harvey haben, stehen wir auch echt früh auf, denn um 6.00 Uhr ist er wach und will bespaßt werden. Dann kommt die Hundeschnauze aufs Bett, und wenn man nicht reagiert und ihn streichelt, wird gewinselt oder mit den Vorderpfoten aufs Bett gehüpft. Der Vorteil ist, dass man tolle Sonnenaufgänge sieht:

Morgenspaziergang am Fluss.
Posen fürs Foto 🙂

Wir gehen jeden Tag zweimal eine Stunde mit ihm spazieren, und zwischendurch gibt es immer mal wieder eine kurze Frisbee-Spieleinheit im Garten oder einen Run auf dem benachbarten Flussdamm. Inzwischen traut er sich auch ins Wasser (noch nicht schwimmen) – das kannte er wohl bis dahin gar nicht.

Harvey mit seinem Lieblingsspielzeug (irgendein Stock) im Wasser.

Da sollte man meinen, das wäre genug Bewegung, aber leider verhilft sich Harvey täglich zu 2-3 Extraspaziergängen ohne uns – wenn es ihm mit uns zu langweilig wird, haut er ab auf eine Runde durch den Campingplatz (oder auch darüber hinaus). Da wir ihn nicht die ganze Zeit anbinden wollen und es keinen durchgängigen Zaun um unseren Garten bzw unseren Campingplatz gibt, hat er da leichtes Spiel. Zum Glück kommt er von alleine wieder zurück, aber jedes Mal habe ich Angst, dass er auf die Straße läuft und überfahren wird. Er muss echt noch lernen, dass er nicht so einfach abhauen kann bzw. dass er IMMER kommt, wenn man ihn ruft, und nicht nur, wenn es ihm passt… Leider müssen wir mit der Hundeschule bis Ende Januar warten, vorher gibt es keinen freien Platz. Bis dahin versuchen wir selbst unser Glück mit der Erziehung 🙂

Harvey’s Premiere auf dem Truck – so ganz überzeugt ist er davon noch nicht…

Womit Harvey auch noch ein Problem hat, sind die Alpacas – die bellt er an wie verrückt, hauptsächlich, wenn wir sie füttern, da wird er total eifersüchtig und tickt völlig aus, während die Alpacas ihn nur erstaunt anschauen:

Harvey und die Alpacas – er sprintet am Zaun entlang wie ein Verrückter, die Alpacas schauen nur.
Wahrscheinlich denken sie „warum macht denn der so einen Lärm???“

Danach ist er dann völlig erledigt und schläft am liebsten zu unseren Füßen unter dem Küchentisch:

Harvey in seiner Lieblings-Schlafposition unterm Küchentisch.

Skunky, unsere Katze, findet unseren neuen Mitbewohner nicht so toll, und bleibt bisher fern. Sie kommt nur ins Gästezimmer, das Harvey-freie Zone ist, wo sie auf dem Bett schlafen kann und wir ihr Futter hinstellen. Oder auf die Couch vor der Haustüre, wenn Harvey drinnen ist – wie heute morgen, wo wir die Zeit für ein wenig Kuscheln nutzten:

Skunky holt sich ihre Streicheleinheiten ab.

Obwohl Harvey nun einen großen Teil unserer Zeit einnimmt, gibt es selbstverständlich noch andere Dinge. So lerne ich um Beispiel, wie man einen Ölwechsel macht:

Sieht das nicht professionell aus? 🙂

Letzte Woche Freitag hatten wir spontan ein paar Leute hier, das war echt nett. Lustig ist, dass solche Treffen meist sehr früh anfangen, so am Spätnachmittag, aber dafür auch zwischen 20.00 und 21.00 Uhr rum sind – bei uns wäre das jedes Mal eine lange Nacht. Außerdem bringt hier jeder immer seine eigenen Getränke mit, das ist in Neuseeland so üblich. 🙂

Feiern an einem nicht allzu warmen Nachmittag: Roy, Wendy, Paula, Steve, Juliette , Rosco, Harvey + Paddy und Andrew.
Und nochmal von der anderen Seite, so dass hier auch Aileen und Annette zu sehen sind.

Letzten Montag nutzten Paula und ich das schöne und relativ warme Wetter für meinen ersten Hike, rauf zur Sunrise Hut, dem bekanntesten Hike hier in den Ruahine Ranges. Er ist sehr einfach zu laufen, technisch nicht anspruchsvoll, aber knapp 900 Höhenmeter, das war schon ein bisschen was für die erste Bergtour nach 2 Jahren, das sorgte schon für ein bisschen Muskelkater am nächsten Tag. Hier ein paar Eindrücke:

Der gut angelegte Wanderweg, hier noch relativ weit unten am Berg.
Es geht höher hinauf, die Bäume werden kleiner 🙂
Paula und ich bei ungefähr Halbzeit – ich wie immer schon völlig durchgeschwitzt.
Das Ziel dieses Hikes, die Sunrise Hut. Hier kann man übernachten und dann frühmorgens den Sonnenaufgang anschauen. Für uns war es nur ein halbstündiger Aufenthalt für unseren selbst mitgebrachten Lunch (bewirtete Hütten wie bei uns gibt es hier nicht).
Die Aussicht von dort Richtung Tal.
Die Aussicht zur anderen Seite Richtung Berge.
Leider zogen dann Wolken auf, so dass wir den Weg zum Sattel auf einen anderen Tag verschieben mussten.

Ich wäre gerne noch weiter zum Sattel gelaufen und hätte eventuell noch einen Gipfel mitgenommen, aber Laufen in den Wolken ohne Aussicht macht nicht wirklich Spaß. So begaben wir uns gut gelaunt auf den Rückweg nach unten und waren nach knapp 3,5 Stunden wieder beim Auto. Unterwegs kamen uns doch einige andere Wanderer entgegen, und fast jeder fragte hochrot und völlig außer Atem: „Wie weit ist es denn noch?“ 🙂

Letztes Wochenende war Paddy auf einer Motorbike-Tour mit seinen Jungs, und ich managte den Campingplatz ganz alleine – ok, mit Harvey. Ich war schon ein bisschen nervös vorher, aber alles lief gut – was hätte auch schief gehen sollen?!? Aber ich kann euch sagen, dass das Putzen alleine noch viel weniger Spaß macht, und außerdem doppelt so lange dauert…

Die Covid-Situation ist unverändert, die Zahlen steigen, aber zum Glück auch die Zahl der geimpften Personen. Vorgestern gab es die ersten Fälle in Christchurch, also auf der Südinsel, bisher jedoch ohne folgenden Lockdown. Jeder hofft, dass es nicht zu einem erneuten Lockdown in seiner Gegend kommt. Im Moment sind nur Auckland (seit Anfang August!) und Waikato in Level 3, der Rest des Landes ist in Level 2, was so gut wie keine Einschränkungen bedeutet, lediglich Masken müssen in Shops getragen werden, und es dürfen sich nicht mehr als 100 Leute versammeln. Sobald die Impfquote bei 90% liegt, soll ein Ampel-System eingeführt werden mit Regeln, die sich an mehreren Indikatoren orientieren, ich denke ähnlich wie bei uns in Deutschland. Anfangs dachte ich, dass sie niemals 90% Impfquote erreichen werden, aber inzwischen schaut es sehr gut dafür aus! Mal sehen…

Das waren mal wieder die Neuigkeiten vom anderen Ende der Welt. Ich hoffe, euch geht es gut und ihr habt nicht schon den Herbst-Blues (bin ich froh, dass hier der Sommer kommt!!). Und ich hoffe, dass es für all meine Lehrerkollegen nicht schon superstressig ist – ich erinnere mich noch zu gut, dass November-Dezember die stressigste Zeit in der Schule war und ich jedesmal soooo froh war, wenn endlich Weihnachtsferien waren! Haltet durch! Und meldet euch mal, ich vermisse euch!

Ganz liebe Grüße von Paddy, Harvey und mir!

2 Kommentare zu „Ein neuer Mann in meinem Leben“

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