Leben im Rivers Edge Holiday Park

Hallo liebe Leser, endlich gibts mal wieder was Neues vom anderen Ende der Welt für euch. Die letzten zwei Monate sind wie im Flug vergangen, kein Wunder, wenn alles neu ist und es so viel zu lernen und erkunden gibt! Inzwischen hat der Frühling hier Einzug gehalten, es ist deutlich wärmer, aber auch ziemlich wechselhaft, so dass man an manchen Tagen alles von Sonne über Regen und Wind zurück zu Sonne hat – ein bisschen wie im April bei uns (außer dass es hier keinen Schnee gibt). Unser Haus ist nicht mehr ganz so kalt, und es gab sogar schon ein paar Tage, an denen wir gar nicht heizen mussten – inzwischen finde ich 18 Grad im Haus warm 🙂

Ich habe euch ja letzten Blog versprochen, dass ich ein paar Bilder vom Campingplatz hochladen werde, und da vor zwei Wochen unsere Bäume in voller Blüte standen, hat sich das zum Fotografieren mehr als angeboten. Ich hoffe, das animiert möglichst viele von euch, mich hier besuchen zu kommen, wenn das wieder möglich ist ;-).

Unser Schild am Eingang des Campingplatzes.
Der Blick von der Einfahrt auf den Weg durch den Campingplatz und in den hinteren Teil, eingerahmt von den blühenden Bäumen. Das kleine Gebäude links ist unser Office.
Die „Villa“, unser kleines Selbstversorger-Häuschen direkt nach dem Eingang rechts.
Das Schlafzimmer unterm Dach, auf der nicht sichtbaren Seite ist noch ein Einzelbett.
Das Erdgeschoss mit Esstisch, einer kleinen Küchenzeile und einem „Wohnzimmerbereich“ mit Fernseher, die Tür geht zum Bad mit Dusche.
Gegenüber, also vom Eingang her links, ist die „Lodge“, ein Selbstversorgerhaus mit 3 Schlafzimmern, Wohnzimmer, Küche und Bad. Das vermieten wir meist an Gruppen.
Die Lodge von der anderen Seite, mit kleiner Veranda.
Unsere 5 basic cabins, jeweils mit entweder zwei Einzelbetten oder einem Einzel- und einem Doppelbett, Kühlschrank und etwas Geschirr ausgestattet.
Blick von den Cabins zum Kitchen block, die linke Tür führt zur Laundry, die rechte in die Gemeinschaftsküche. Die Waschräume sind auf der anderen Seite des Blocks.
Unsere „Lounge“ mit Sofas, Fernseher und einer kleinen Bibliothek zum Austausch von Büchern (es gibt sogar deutsche Bücher).
Unsere Zeltwiese bzw. unsere „unpowered sites“. Dahinter ist das Tor, das zum Damm und dem Fluss führt.
Der Blick vom Kitchen block zurück zum Eingang des Holiday Parks.

Das ist unser kleines Reich, ist echt cool, oder? Klein, aber gemütlich! Natürlich fällt auf einem Campingplatz jede Menge Arbeit an, und Stück für Stück lerne ich mehr dazu. Hier ein paar Beispiele:

Paddy beim Verlegen neuer Rohre für die neuen „powered sites“ in der ehemaligen Alpaca-Wiese – keine Angst, die Alpacas haben immer noch genug Platz! 🙂
Kevin und Paddy beim Lego-Spielen für Erwachsene – welche Rohre bzw. Leitunsteile passen zusammen?
Paddy kommt mit dem „mule“ (ich nenne es Golfkart) vom Feuerholz-Holen.
Natürlich muss auch jede Menge Rasen gemäht werden, hier von Paddy auf unserem „Ferrari“.
Mir macht das Rasenmähen-Lernen auf dem älteren (und langsameren) Modell hier sichtlich Spaß! Ich seh soooo peinlich aus! Aber ich wollte euch das nicht vorenthalten 😉

Natürlich ist das Leben auf dem Campingplatz nicht nur spaßig, es gibt auch Dinge, die nicht so der Burner sind, Putzen zum Beispiel… aber sie müssen halt gemacht werden, und zu zweit ist es halb so schlimm. Außerdem sind unsere Gäste meist echt vorbildlich. Letztens saßen wir beim Frühstück, als Paddy einen Anruf bekam, dass das Klo verstopft sei – das sind dann doch eher die unappetitlichen Seiten… es stellte sich heraus, dass die Tanks voll waren. Wir sind zu weit von der Kanalisation und den Abwasserrohren entfernt, weshalb wir hier Tanks haben, die natürlich in regelmäßigen Abständen geleert werden müssen – nicht sehr appetitlich, das kann ich euch sagen! Wir haben allerdings nicht viel damit zu tun, dafür kommt Earl mit seinem Truck und saugt die Sch… ab. Wir müssen es nur bezahlen, was alles andere als billig ist.

Paddy bei den Öffnungen unserer Tanks, der Truck steht schon bereit.
Earl bei der Arbeit. Seid froh, dass ihr es nicht riechen könnt! 😉
Paddy und Skunky nach getaner Arbeit völlig geschafft auf der Couch!

Zum Glück überwiegen die schönen und angenehmen Seiten bei weitem! Was völlig neu für mich ist, ist, dass es hier keinen Stress gibt. Bis auf das Putzen von 10-11.00/12.00 Uhr gibt es keine festen Termine, man arbeitet so vor sich hin und macht halt das, was so anfällt. Und man hat immer Zeit für ein Pläuschchen mit den Permanents oder unseren Gästen, oder es schneit einer von Paddy’s Freunden herein und man macht einfach spontan eine Kaffeepause – das finde ich echt cool. An manchen Tagen kriegt man so zwar nicht viel gebacken, weil ständig jemand vorbei kommt, aber es war dann letztendlich ein schöner Tag. Es ist krass, wie anders mein Leben jetzt ist im Vergleich zu vorher!

Ein weiterer großer Vorteil an meinem neuen Leben ist, dass man viele interessante Leute kennenlernt. Vor ein paar Wochen zum Beispiel kam Sandra zu uns und wollte eigentlich nur eine Nacht bleiben, daraus wurden dann 4 oder 5, und wir hatten vergnügliche Abende bzw. Nachmittage mit Wein und Musik und ich ging mit ihr auf einen Roadtrip.

Paddy, sein Freund Roy und Sandra bei Musik, Chips, Käse und Wein.
Paddy, Sandra, Harry und Reza bei einer spontanen Musik-Session am Nachmittag.

Unser Roadtrip führte uns zuerst nach Onga Onga, wo wir eigentlich zu einem Markt wollten, der dann aber (wahrscheinlich wegen Corona) nicht stattfand. Stattdessen fanden wir ein kleines Open-Air-Museum und liefen ein wenig im Ort herum.

Ein alter Pflug vor einem kleinen Haus, das zu einer Farm gehörte, beides nun Teil des Open-Air-Museums.
Ist das nicht eine coole Badewanne?!?
Und so wurde sie geheizt, man konnte also quasi gleichzeitig kochen 😉
Was für eine originelle Idee, den alten Kühlschrank einfach zu einer Bibliothek umzufunktionieren!
Und so sah das von innen aus.
Danach fuhren wir etwas näher an die Berge heran und genossen den Ausblick von einem der vorgelagerten Hügel.

Unser letzter Stop war eine Daffodil Farm, ein riesiges Grundstück, das wie ein Park angelegt ist, in dem man spazieren gehen, aber auch gegen einen geringen Preis Daffodils abschneiden kann. Das so gesammelte Geld geht an die Cancer Foundation. Tolle Idee und geniales Grundstück!

Ein wunderschöner Gum Tree gleich am Eingang der Farm.
Blick über einen (kleinen) Teil der Farm.
Und hier eine Art von Daffodils inmitten von vielen anderen.
Sandra und ich vor dem See der Farm.

Neben der Arbeit gibt es aber auch noch andere schöne Dinge, die wir zusammen oder auch mal getrennt (meist bei sportlichen Aktivitäten) unternehmen. Solange Kevin und Sandy hier waren (die beiden, die den Campingplatz in Paddy’s Abwesenheit managten), war es relativ einfach für uns, mal ein paar Stunden weg zu kommen. Jetzt sind die beiden für ein paar Monate im Norden unterwegs, so dass es etwas komplizierter wird, zusammen etwas zu unternehmen, aber für ein paar Stunden und dank Handy ist auch das machbar. So waren wir zum Beispiel zum Dinner in Napier und haben dann Shona und Rob, Freunde von Paddy, besucht.

Dinner im „Shed 2“ am Hafen von Napier.
Paddy und Rob in Rob’s Garten…
… der diesen genialen Ausblick bietet.

Vor zwei Wochen haben wir uns den Farmer’s Market im benachbarten Otane angeschaut und waren danach im Ort frühstücken:

Otane’s sonntäglicher Farmer’s Market
In diesem hübschen Cafe genehmigten wir uns unser Sonntags-Frühstück.
Diese beiden haben wir auf unserem Weg zurück zum Auto gefunden 🙂

Freitags oder Samstags Abends gehen wir meist entweder aus, sind bei Freunden eingeladen oder haben Freunde bei uns zuhause:

Aileen’s Partner Andrew, Aileen (Paddy’s Schwester) und ein anderer Freund, dessen Name ich vergessen habe, im Otane Pub.
Rosco und Davie…
… und ihre dazugehörigen besseren Hälften Susan und Annette und eine weitere Freundin, deren Name ich leider auch vergessen habe – es sind einfach zu viele neue Leute!
Dinner-Invitation bei Wendy und Roy: hier Clarkie, Roy, Ken und Paddy.

An anderen Abenden (oder auch mal am Tag) gehen wir ein bisschen am Fluss spazieren. An diesem Abend war das sehr romantisch, mit Sonnenuntergang!

Sonnenuntergang am Waipawa River mit Blick Richtung Berge.
Ohhh, sind wir nicht süß?!?

An einem leider wettertechnisch nicht sehr schönen Tag schnappte ich mir unser kleines Auto, einen Mazda, und fuhr zum nächstgelegenen Strand, hauptsächlich um der Übung willen, den an das Linksfahren muss man sich echt erst (wieder) gewöhnen! Und auch daran, dass man mit der linken Hand schalten muss und Scheibenwischer und Blinker „vertauscht“ sind.

Unser kleiner grüner Mazda.
Pourerere Beach – atemberaubend schön, selbst an einem nicht ganz so schönen Tag.

Vor knapp drei Wochen war ich das erste Mal in den Bergen, oder eher an den Bergen, denn leider war es schon zu spät, um einen richtigen Hike zu machen. Stattdessen nahm ich einen kleinen Rundweg und genoss die Ruhe im Wald. Aber nun weiß ich wenigstens, wie ich hinkomme, und es war wieder ein bisschen Übung mit dem Autofahren. Die Ruahine Ranges sind etwas über eine halbe Stunde Autofahrt von uns entfernt, und die Anreise zum Parkplatz und Startpunkt des bekanntesten Hikes zur Sunrise Hut ist abenteuerlich, denn man muss über eine sehr schlechte private farm road durch diverse Schaf- und Kuhweiden durch mit jeweils Gattern, die geöffnet und wieder geschlossen werden müssen. War ich froh, dass ich den Pajero genommen hatte, und nicht den Mazda! Aber die Gegend dort ist echt schön!

Blick in die Berge vom Schotterweg aus.
Hier geht es auf dem Farmweg durch das erste Tor über die erste Weide – es folgen noch drei weitere, das ist ein heiteres Aus- und Wiedereinsteigen
… bis man zum Parkplatz gelangt, an dem man dieses Schild findet. Dort sind diverse Wandertouren vorgeschlagen, die ich natürlich alle ausprobieren will.
Kaum losgelaufen hat man einen wunderschönen Blick zurück Richtung Waipawa, und das, obwohl man noch gar nicht wirklich weit oben ist.
Dies sind die Wanderwege, die man von dort aus machen kann. Ich entschied mich wegen der fortgeschrittenen Zeit für den kurzen Swamp Track Loop...
… der so aussah – ein echt netter Waldweg mit Infotafel zu den Pflanzen und Vögeln am Fuß der Berge.
Und natürlich musste man auch hier über eine Schafweide laufen, wo ich diesen drei süßen Lämmern begegnete.

So sieht also mein Leben am anderen Ende der Welt gerade aus. Was gibt es sonst Neues? Die neuseeländische Regierung hat inzwischen wohl eingesehen, dass auch sie mit Covid werden leben müssen – inzwischen sind 3 Bezirke im Lockdown und die Infektionszahlen steigen, heute waren es 103 Neuinfektionen. Sie hoffen darauf, dass möglichst viele Leute möglichst schnell geimpft werden, so dass man auf Lockdowns verzichten kann. Leider hat man das Impfen anfangs etwas verschlafen, aber inzwischen sind sie bei 56% voll Geimpften, was für die kurze Zeit echt gut ist. Mal sehen, wann sie die armen Auckländer aus dem Lockdown lassen (sie sind seit unserer Ankunft im August „eingesperrt“) – oder wann auch wir im Lockdown sind…

Ansonsten sind wir viel am Organisieren für unser gemeinsames Leben hier (und für das nächste Visum): wir haben ein gemeinsames Bankkonto eröffnet, und ich habe eine Steuernummer bekommen – das war ein Abenteuer! Denn für die Steuernummer brauchte ich ein Bankkonto und für das Bankkonto eine Steuernummer oder einen Nachweis meiner Adresse hier. Da es in NZ kein Einwohnermeldeamt gibt und man sich nirgendwo anmelden muss, ist der einzige Adress-Beweis offizielle Post an seine Adresse, also von irgendeiner Behörde. Aber das hat man natürlich nicht nach 2 Wochen in NZ… doch mit etwas Kreativität haben wir das hingekriegt :-). Außerdem habe ich mich im Fitnessstudio im nächsten Ort angemeldet und will auch mal das Judotraining in Napier ausprobieren – auch um Leute kennen zu lernen. Das fand aber die letzten zwei Wochen wegen Schulferien nicht statt.

Ihr dürft gerne weiter fleißig Briefe und Karten an uns oder mich schreiben (auch die sind wichtig für unser nächstes Visum) – bisher kamen zwei Briefe an, einer nach 7 Wochen, einer nach 3 Wochen, dauert also etwas…

So, das wars für heute. Nächstes Mal erzähle ich euch von Harvey, also stay tuned – und meldet euch gerne, per Brief, Mail, WhatsApp, Facebook, Messenger, comment oder sonstwie 😉

Lasst es euch gutgehen und bleibt gesund!

Eure Susi

2 Kommentare zu „Leben im Rivers Edge Holiday Park“

  1. Hallo Susi

    schön, dass Dein Leben so einen tollen Schwung bekommen hast. Du möchtest Post? Welche (richtige) Anschrift soll ich benutzen?

    Viele Grüße

    Jens

    Jens Erbstößer – GF –

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    1. Hi Jens, schön, von dir zu hören! Alles klar bei euch? Meine Anschrift lautet: Rivers Edge Holiday Park, 26 Harker Street, Waipawa 4210, New Zealand. Vielen Dank schonmal, freu mich schon auf die Post! Liebe Grüße!

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