Inzwischen bin ich also in Wanaka gelandet, und genieße ein Berg-See-Idyll bei allerbestem, warmem (!) Wetter 😊. Aber der Reihe nach: bevor ich am Donnerstag Queenstown verließ, war ich noch mit Laura aus, die ich vor knapp 7 Wochen in Christchurch kennen gelernt hatte (Gott, ist das schon wieder sooo lange her?!?). War ein echt netter Abend!
Am Donnerstag früh stieg ich auf mein nur mit einer Tasche bepacktes Rad (Danke nochmal für den Gepäcktransport, Laura!!!) und machte mich auf den bergigen Weg nach Wanaka. Es hatte am Vortag gestürmt und geregnet, und es war richtig kalt geworden – ich startete bei 3 Grad, und das im Sommer!! Aber immerhin schien die Sonne, so dass es bald wärmer wurde. Die ersten 25 km über Arthur’s Point und Arrowtown gingen in munterem Auf und Ab dahin.
Kirche in Arrowtown.
Blick auf die Berge, die ich jetzt gleich hochfahren würde.
Und dann ging es auf die Cardrona Valley Road – rauf auf über 1000m in 11 km. Die ersten drei Kilometer schlängelte sich die Straße in Serpentinen relativ steil hinauf, und man hatte danach vom ersten Aussichtspunkt schonmal einen netten Ausblick:
Die nächsten fünf Kilometer ging es gemäßigt bergauf, bevor es auf den letzten drei Kilometern nochmal richtig knackig steil wurde, aber dann war es geschafft!
Oben traf ich auf ein holländisches Ehepaar, das auch mit Rädern unterwegs war, und wir verabredeten uns im berühmten Cardrona Hotel ein paar Kilometer weiter auf einen Kaffee. Da es von nun an bergab ging, sauste ich schonmal vorneweg, das war sooo genial! Ein paar Minuten nach mir kamen die beiden dann auch an:
Nach wohlverdienter Pause und netter Unterhaltung mit Erfahrungsaustausch machte ich mich dann auf die letzten 25 Kilometer nach Wanaka, die es stetig bergab ging, sehr angenehm! Hier noch ein paar Eindrücke von unterwegs:
Ein ewig langer Zaun voller BHs!
Angekommen – Lake Wanaka! Das Wasser hatte übrigens keine Badetemperaturen… 😖
Am Freitag schaute ich mir Wanaka mal genauer an, ein recht netter Touri-Ort, schön gelegen am See mit Blick auf die Berge.
Skyline Walking Track
Am Samstag stand Hiking, und zwar den Skyline Track, auf meinem Programm. Das erste Stück geht es zum meistbestiegenen Berg Wanakas, dem Roy’s Peak, und eigentlich wollte ich es machen wie viele andere auch, nämlich nachts loslaufen und oben den Sonnenaufgang genießen. Da aber Bewölkung und sogar etwas Regen angesagt war, sparte ich mir das Nachts-Aufstehen und schlief bis 5.00 Uhr. Nach kurzem Frühstück radelte ich eine halbe Stunde zum Start des Tracks, wo mich eine Überraschung erwartete: heute fand ein Bergrennen über 107 km statt! Start am Parkplatz.
Zeit für ein Foto war anscheinend trotz Rennen 😜.
Ich ging also mit den Läufern los, was etwas demotivierend war, weil ich ständig von irgendwem überholt wurde… trotzdem konnte ich das bisschen Sonnenaufgang, was zu sehen war, genießen:
Der Weg zum Roy’s Peak ist eher langweilig, es geht die ganze Zeit eine 4WD Road nach oben. Aber der Ausblick von oben über die Berge und den Lake Wanaka ist genial:
Danach wurde es wunderschön und interessant, denn es ging über einen schmalen Grat in immer steilem Auf und Ab zum nächsten Gipfel, dem Mount Alpha.
Stellenweise war es ziemlich schmal, es ging ganz schön steil und tief runter und inzwischen blies auch der Wind ordentlich da oben, aber die Spannung machte es nur noch interessanter! Das letzte Stück hinauf zum Mount Alpha ging fast vertikal nach oben.
Es war super! Nach dem Gipfel wurde ich zuerst von einem Fotografen, der die Läufer ablichtete, und dann von ein paar Männern, die die Läufer mit Essen und Trinken versorgten, empfangen. Prompt bekam ich auch einen Tee und Pie, was bei dem kalten Wind echt gut tat! Dann ging es bergab und über den Steep Creek am Fluss entlang (und zweimal durch ihn durch) ins Cardrona Valley, wo der Track an der Valley Road endet.
Angeblich hätte man für den Weg 10-11 Stunden brauchen sollen, ich hatte ihn in 6,5 Stunden gemacht (war wohl von den Läufern inspiriert 😜) – 1600 Höhenmeter auf knapp 20 Kilometer. Zurück zum Hostel bin ich getrampt, und später hat mich Laura zu meinem Fahrrad gefahren, dass ich dann die 8km mit schweren Beinen zurückgeradelt habe. Danach war nur Essen und Ausruhen angesagt!
Isthmus Peak Track
Am nächsten Tag, also Sonntag, wollte Laura mit zwei Freundinnen auf den Isthmus Peak steigen. Da ich am Samstag die lange Tour gemacht hatte, hielt ich mir bis morgens offen, ob ich mitkommen würde oder nicht. Überraschenderweise ging es meinen Beinen relativ gut, so dass ich beschloss, mitzugehen. So holte mich Laura um 10.30 Uhr ab und wir fuhren die 30km bis zum Start des Tracks, wo wir uns mit Lauras beiden Freundinnen Vanessa und Jacky trafen. Bei schönstem Wetter und 28 Grad (yayyyy!!!) ging es los:
Im Gegensatz zum Roy’s Peak war der Weg zum Glück sehr abwechslungsreich, es ging über Stock und Stein, Wiese, Felsen und durch Wald.
Da mir die Mädels zu langsam waren, ging ich alsbald alleine vorneweg – bin anscheinend inzwischen echt fit durch das ganze Radeln und Trekking in Südamerika. Und so war ich bald am Gipfel angekommen, von wo man einen Blick auf Lake Wanaka, Lake Hawea und die Berge hat:
Gipfelkreuz auf Neuseeländisch 😊.
Lake Wanaka.
Lake Hawea.
Nach langer Essenspause bin ich dann wieder hinunter gelaufen, unterwegs kamen mir die Mädels entgegen, die noch auf dem Weg zum Gipfel waren. Ich würde dann unten am Auto auf sie warten.
Weg nach unten.
Nach weiteren zwei Stunden war ich wieder am Auto, ich hatte ungefähr 5,5 Stunden für 16km und 1000hm gebraucht, und meinen Beinen ging’s echt gut! Zur Belohnung für unsere Mühen gönnten wir uns nach der Wanderung dann eine Riesenpizza!
Heute, am Montag, ist Ruhetag, ich werde nur ein bisschen einkaufen, Wäsche waschen, packen und ein bisschen in der Sonne liegen, damit sich meine Beine bis morgen ein wenig erholen können. Morgen geht es weiter Richtung Westküste, und das bei unglaublichen 29 Grad!!! Juhuuuu!!!
Viele Grüße aus Wanaka!
Liebe Susi,
ich bin ganz entzückt von den wunderschönen Fotos, vor allem von denen des Skyline Tracks-WOW!
Viele liebe Grüße aus dem beständig kalten München (hier ist aber immerhin Winter)!
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Danke – die iPhone-Kamera macht echt Superbilder! Ich muss dann nur noch den Berg hochlaufen und abdrücken 😊. Inzwischen ist es hier übrigens warm, ich hab gestern sogar im See gebadet! Ganz liebe Grüße ins kalte München!
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Susi, mit welcher Kamera machst du diese atemberaubenden Bilder?? Ist das ein Iphone? Du bist anscheinend recht fit, aha, sag bloß, ich wüsste nicht, wie man deine Gewaltmärsche (und -fahrten), die du seit Monaten durchziehst, anders durchstehen sollte! Du bist ja nur noch ein halbes Portiönchen. Ich bin gespannt auf vorher-nachher-Bilder 🙂
München: kalt – grau – bäh – sei froh, dass du nicht da bist, die richtig hässliche Jahreszeit hat begonnen. Vereinzelte graue Schneehaufen und kaum Tageslicht. Weil, ah ja, Schule. Das ist … ach, das dauert mir jetzt zu lange, dir das zu erklären… Lass dir gut gehen weiterhin!! Tolle Fotos, der Sonnenaufgang muss wahnsinn gewesen sein.
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Hi Laura, ja, die iPhone-Kamera macht Super-Bilder, bin ganz happy! Hm, mir war irgendwie net so bewusst, wie fit ich bin, weil ich nach dem Radeln jeden Tag doch ziemlich k.o. bin… aber ist wohl so 😜. Keine Angst, bin noch keine halbe Portion, ich ess genug 😊. Bin tatsächlich froh, dass ich dieses Jahr dem Winter entkomme, Kälte und grau ist ja eh net so mein Ding… Wünsch dir gute Nerven für die Schule (und das graue Wetter)! Ich send mal ne Sprachnachricht, wenn ich wieder in der Zivilisation bin – hier ist Internet nur bedingt vorhanden… Ganz liebe Grüße aus Fox Glacier!
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