Heute war der erste Tag in Argentinien, an dem das Wetter nicht traumhaft war: bewölkt, kalt bei nur 8 Grad mit eisigem Wind, es hat sich also viel kälter angefühlt, so dass wir den größten Teil des Tages gefroren haben.
Unser Programm heute bestand aus Weinbergbesichtigung, Weinprobe und abends Essen mit den Weingutbesitzern. Um 10.00 Uhr wurden wir von Oswaldo, einem der Besitzer der Bodega Domingo Molina, mit seinem geländegängigen Auto abgeholt. Das war wichtig, denn es ging auf sehr kleinen, schlechten Straßen, über Stock und Stein, durch ausgetrocknete Flußbetten und manchmal auch querfeldein durch die wunderschöne Natur Richtung Weinberg.
Der Wein wächst hier auf 2200m auf Sandboden, und ist idyllisch eingebettet in noch höhere Berge:
Oswaldo erklärte ganz viel zum Anbau, zu den verschiedenen Pflanzen und dazu, wie man mit ihnen umgehen muss. Für die Weinkenner unter euch: Das Weingut Domingo Molina baut folgende Weine an: Malbec, Cabernet Sauvignon, Petite Merlot, Tannat, Torrontes.
Das Weingut hat 8 Angestellte mit ihren Familien, und es gibt für die Kinder eine eigene Grundschule mit im Moment 15 Schülern, die von Dienstag bis Donnerstag (also nur 3 Tage pro Woche) beschult werden. Für sie wäre die nächste Schule sonst 30km weit weg, und es gibt in solchen Gegenden keinen Bus, weil die Straßen viel zu schlecht sind. Nach der Grundschule ist für die ärmere Bevölkerung dann häufig Schluss mit Schule, weil die nächste Schule zu weit weg ist. So sieht die Minischule aus:
Auf dem Rückweg zeigte uns Oswaldo noch ein paar alte Felsmalereien der Indios, die auch auf seinen Flaschenetiketten zu sehen sind:
Zurück im Hotel gabs Mittagessen und erstmal wieder ein bisschen aufwärmen, bevor wir in das Städtchen Cafayate zurückfuhren, um Proviant für die morgige Fahrt einzukaufen und das Wein-Eis zu probieren – war superlecker, nur die Temperaturen passten nicht so dazu… Ein paar Eindrücke von Cafayate:
Der nächste Programmpunkt war die Besichtigung der Bodega Domingo Molina inklusive Weinprobe. Es ist ein kleiner Familienbetrieb, der vom Vater gegründet wurde und inzwischen von seinen drei Söhnen Oswaldo, Rafael und Gabriel geführt wird, also alles ganz klein und übersichtlich.
Zuerst probierten wir verschiedene Weine aus den Tanks, die noch nicht ganz fertig waren.
Danach bekamen wir auch einige „Endprodukte“, die sehr lecker waren!
Während Rafael, Walter und ein anderer Mitarbeiter der Bodega nach dem Probieren den Wein immer gleich wieder ausspuckten, brachten Elli und ich es nicht übers Herz, den guten Wein so zu verschwenden – dementsprechend „gut gelaunt“ verließen wir dann auch das Weingut. 🤪
Nebenan war ein Kaktusgarten, der liebevoll von einer Frau gepflanzt und gepflegt war, die uns gleich ganz herzlich empfing und uns unter wortreichen Erklärungen ihre Schätze zeigte, das war sehr beeindruckend!
Abends trafen wir uns wieder mit Oswaldo und seiner Familie, also Frau und drei Kindern zum Essen im Restaurant „El Rancho“, wo wir uns bei interessanten Tischgesprächen (soweit ich sie verstanden habe 😜) die Empanadas und Locro, ein typisch argentinischer Eintopf mit Bohnen, Kartoffeln und Fleisch, schmecken ließen.
Das war wieder ein toller Tag, den man so als Tourist nie hätte! Trotzdem war ich froh, als wir wieder im Hotel waren, da es wirklich anstrengend war, den ganzen Tag zu versuchen, möglichst alles zu verstehen, was so gesprochen und erklärt wird – mein Spanisch ist da echt noch mehr als ausbaufähig!!!
Morgen geht es über Salta nach Jujuy (ich finde den Namen schon sehr lustig, klingt so ein bisschen nach „Hui“) bin mal auf die Stadt gespannt. 😊
Viele Grüße ein letztes Mal aus Cafayate!
Na, dass du vor allem das letzte Kaktusbild schiessen musstest, ist typisch Susi 😉
LikeLike
Hehe, hab mich mit Posten zurückgehalten, hätte noch mehr Bilder dieser Art 😜
LikeLike