Hallo, liebe Leser, mit 6-wöchiger Verspätung berichte ich euch heute von meinem ersten Kurzurlaub hier, den ich in guter Tradition auf dem Rad verbrachte – und leider ohne Paddy, denn einer muss ja den Campingplatz managen. Aber Paddy war nicht böse drum, Radfahren ist nicht so seins, zumindest nicht so lange Touren. Aber es fühlte sich schon komisch an, das erste Mal Getrennt-Sein seit unserer „Wiedervereinigung“ letztes Jahr im März…
Das Wetter war perfekt, sonnig und heiß, ganz so, wie ich es mag. Und so radelte ich, mit zwei Satteltaschen voll Campingzeug und ein paar Klamotten am Rad, am Samstag morgen los Richtung Te Awanga, mein Etappenziel für den ersten Tag.

Ich hatte mir eine ziemlich hügelige Tour ausgesucht, die ziemlich anstrengend war, zumal ich im Moment nicht so fit bin wie ich gerne wäre, aber dafür gab es so gut wie keinen Verkehr und die Landschaft war echt toll! Hier ein paar Eindrücke:






Leider zeigte mein Rad unterwegs Verschleißerscheinungen (es ist immerhin schon 16 Jahre alt, es ist das Rad, mit dem ich in meinem Sabbatjahr durch Neuseeland getourt bin): ein kleines Teilchen, das das Bremsseil führt, brach ab, so dass meine Vorderbremse nicht mehr funktionierte. Aber das hielt mich nicht vom Weiterfahren ab, ich bremse eh nicht viel, frei nach dem Motto „wer bremst, verliert!“

Auf dem Weg zum Campingplatz legte ich einen kurzen Zwischenstopp am Dorfladen ein, um mir mein Abendessen zu besorgen, dann ging es auf die letzten 3 Kilometer, immer am Meer entlang. Am Zeltplatz angekommen, baute ich gleich mein Zelt auf (das letzte Mal hab ich es im Sabbatjahr benutzt, vor 3 Jahren!), ging duschen und machte mich dann über mein nur bedingt gesundes Abendessen her:


Nach dem Essen ging ich noch ein bisschen spazieren, um die müden Muskeln ein bisschen zu entspannen und mir die Gegend anzuschauen.


Ich war echt fertig!! Und so ging ich relativ früh schlafen, um fit für den nächsten Tag zu sein! Leider schlief ich nicht so toll, zum einen, weil ich Paddy neben mir vermisste und zum anderen, weil ich so kaputt war.
Deshalb war es kein Problem, früh genug für den Sonnenaufgang aufzuwachen und einen dringend benötigten Kaffee zu trinken, bevor ich mein Zelt abbaute, mein Rad belud und mich auf meinen Drahtesel schwang.

Tag 2 meiner Tour führte mich nach Napier und auf einige Radwege rund um Napier, heute komplett flach (aber trotzdem 75 Kilometer), was gut war nach dem anstrengenden Tag gestern, obwohl es meinen Beinen und meinem Hintern überraschend gut ging.

Zuerst ging es nach Clive, wo ich mich mit Paula traf, die mich an diesem Tag begleitete. Zuerst gönnten wir uns ein leckeres Frühstück zur Stärkung:

Dann ging es frisch gestärkt los Richtung Napier. Hier ein paar Eindrücke von einem tollen Radltag bei bestem Sommerwetter:







Nach einem superschönen Tag auf dem Rad (mit Eisessen und Einkehr für Cider und Pommes) und 75 gefahrenen Kilometern kamen wir wieder in Clive an. Paula setzte mich netterweise am Campingplatz Hastings ab (so sparte ich mir die letzten 10 Kilometer) und fuhr zurück nach Hause, während ich in Hastings mein Zelt aufbaute, duschen ging, mir noch schnell was zum Essen kaufte und dann den Abend gemütlich ausklingen ließ. Neben mir zeltete Steve, ein anderer Radfahrer, der auf einer längeren Tour unterwegs war, und natürlich kamen wir ins Gespräch und tauschten uns aus über unsere Radabenteuer. Müde, aber nicht ganz so fertig wie am Tag zuvor, kroch ich dann auch wieder recht früh in meinen Schlafsack, um die zweite Nacht ungewohnter Weise ohne Paddy einzuschlafen. Ich muss zugeben, das fühlte sich schon sehr komisch an…
Der letzte Tag meiner Radtour führte mich von Hastings über die „Middle Road“ zurück nach Waipawa, nur eine relativ kurze Etappe mit ca 50 Kilometern, aber auch wieder recht hügelig. Das Wetter war deutlich kühler und bedeckt, was angenehm zum Radeln, aber nicht so schön für die Fotos war. Hier ein paar Bilder:






Erschöpft aber glücklich kam ich am frühen Nachmittag wieder Zuhause an, wo ich frenetisch von Harvey (natürlich auch von Paddy ;-)) begrüßt wurde! Ich hatte die beiden echt vermisst – Paddy noch etwas mehr als Harvey :-). In dieser Nacht schlief ich wieder deutlich besser, nicht nur, weil ich wieder in einem Bett schlafen konnte, sondern vor allem, weil ich in Paddy’s Arm einschlafen konnte.
Zum Schluss noch ein Bild von Harvey, das ein Freund ein wenig überarbeitet hat:

Im nächsten Blog bringe ich euch auf den neuesten Stand, was so alles passiert ist in den letzten 6 Wochen. Bis dahin macht es gut und bleibt gesund!
Eure Susi