Warten und hoffen…

Liebe Leser, endlich gibt es mal gute Neuigkeiten von mir – die ersten im gesamten Jahr 2020! Wir haben die EOI („Expression of Interest“) genehmigt bekommen und die sogenannte ITA („Invitation to Apply“) erhalten, und das gleich beim ersten Versuch, yayyyy!!!! Die erste Hürde ist damit geschafft – leider nur eine von einigen weiteren… Und so sieht das wichtige Schriftstück aus:

Das Titelbild mit dem großen M ist vom Münchner Flughafen, das hab ich deshalb gewählt, weil ich hoffe, dass ich das nächste Mal, wenn ich es sehe, auf dem Weg nach Neuseeland bin… jetzt wars leider nur im Rahmen einer Radtour (siehe weiter unten).

Wie gehts es jetzt bei uns weiter? Wir haben nochmal eine weitere Woche damit verbracht, „Beweise“ für unsere Beziehung und andere Dokumente zu sammeln, zu überarbeiten und in pdf-Dokumente zu verpacken. Unter anderem mussten wir aus unseren ganzen WhatsApp chats (ca 10.000 Seiten!!) 4-6 Seiten pro Monat auswählen und rauskopieren, was natürlich ein paar Tage gedauert hat, schließlich haben wir beide ja doch noch einen Vollzeitjob nebenher. Ich glaube, ich habe mehr Zeit in die Visa Application gesteckt als in meine Diplomarbeit… und das ist nur für ein 6-monatiges Visitor Visa!!! Egal, jedenfalls haben wir unser CPVV („Critical Purpose Visitor Visa“) am Freitag beantragt, jetzt heißt es warten und hoffen… unsere immigration adviser Sally schätzt, dass die Bearbeitung um die 4 Wochen dauern wird, wir sollten also bis Mitte Dezember bescheid bekommen. Also drückt uns ganz fest die Daumen (und Zehen und alles was ihr habt)! Sollten wir das Visum genehmigt bekommen, kommt die nächste Hürde: Man muss jetzt einen „Managed isolation voucher“ haben, um einreisen zu können, d.h. man muss einen Platz in einem Quarantäne-Hotel buchen und natürlich den passenden Flug dafür finden… also quasi zwei Hürden in einem. Problem hier ist, wie ihr euch wahrscheinlich denken könnt, dass diese Plätze begrenzt sind und über die großen Ferien in Neuseeland von Dezember bis Februar auch viele Neuseeländer, die woanders wohnen, für einen Besuch heimkommen wollen, und auch die müssen sich natürlich 2 Wochen isolieren… Im Moment sind alle Plätze bis Ende Januar belegt. Ich hoffe, dass vielleicht noch ein paar mehr Plätze zur Verfügung gestellt werden, aber es kann gut sein, dass vor Februar oder März nichts geht… Ich will aber jetzt nicht jammern, zumindest ist endlich mal ein kleines Lichtlein am Horizont 🙂

Nach den letzten 11 Monaten (oder eigentlich schon seit März 2019) kann ich das nur bestätigen!!!
Ein Bild aus glücklichen Tagen – hoffentlich gibt es bald wieder gaaaaanz viele gemeinsame Bilder 🙂

In der Arbeit läuft es ganz gut, so langsam hab ich mich wieder an das Arbeiten auf einer Intensivstation gewöhnt und kenne die Abläufe hier in Freising. Ich habe jetzt noch die nächsten 7 Tage Einarbeitung, ab Ende November arbeite ich dann allein. Ich bin sicher, dass ich dann ganz schnell wieder Routine im Job habe, es macht auf alle Fälle Spaß, auch wegen der netten Kollegen. Mein erstes Gehalt habe ich auch schon bekommen, beim nächsten sind dann auch die Zuschläge für Nachtdienste und Wochenenden/Feiertage dabei. Insgesamt ist es gar nicht so schlecht, und dank des sehr günstigen Personalwohnheim-Zimmers verdiene ich gar nicht so viel weniger als als Lehrer, und hier arbeite ich im Schnitt nur 38,5 Stunden pro Woche im Vergleich zu 60 Stunden vorher. Die Covid-Situation ist im Moment noch überschaubar, wir hatten die letzten Wochen immer 1-2 Covid-Patienten auf Station, aber das wird sich sicher in den nächsten Wochen ändern. Ich muss zugeben, dass ich am Anfang schon ein mulmiges Gefühl hatte, in ein Covid-Zimmer rein zu gehen, aber man gewöhnt sich daran und versucht einfach, sich so gut wie möglich zu schützen mit allem, was da ist – zum Glück sind FFP2-Masken jetzt kein Problem mehr. Außerdem können wir uns regelmäßig testen lassen, was ich alle zwei Wochen mache.

Aber es gibt ja nicht nur Arbeit im Leben (obwohl es sich für mich gerade fast so anfühlt, weil ich ja eigentlich nur darauf warte, dass ich weg kann), sondern zum Glück auch ein paar Highlights neben dem täglichen Skypen mit Paddy – zum Beispiel Besuch von Freunden aus meinem „alten Leben“ in München. Zuerst besuchte mich Tibor, ein Ex-Kollege und Freund von der Schule, vorletzte Woche in Freising. Nach einer kleinen Stadtrundtour besorgten wir uns beim Italiener etwas zu Essen und ließen den Abend mit Wein und guten Gesprächen in meiner Wohnung (naja, Zimmer) ausklingen, war sehr nett!

Tibor standesgemäß mit kleidsamer Stadt-München-Maske auf dem Freisinger Domberg, wo es dank Nebel an diesem Tag leider keine Aussicht gab.
Der Freisinger Dom von innen.
Gewölbe unter dem Dom, das fast 1000 Jahre alt ist (wenn ich mich richtig erinnere)!
Tibor und ich bei unserer Corona-Schluck-Impfung 😉

Eine Woche später kam Sandra mich dann besuchen, auch dieser Tag war leider wieder neblig, so dass ich auch ihr Freising nicht von seiner schönsten Seite zeigen konnte, was nicht nur mit dem Wetter, sondern auch mit den vielen Baustellen zu tun hatte. Trotzdem haben wir beide die gemeinsamen Stunden genossen! Hoffentlich kriegen wir das bald wieder hin!

Creepy Nebelstimmung an der Moosach in Freising.
Zwei trotzdem gut gelaunte Maskenträgerinnen.

Ansonsten war ich wieder spazieren, wenn die Sonne es mal durch den Nebel geschafft hat, um mir die herbstliche Gegend anzuschauen. Auf dem Bild schaue ich etwas müde aus, das war nach meinem letzten Nachtdienst und nur ein paar wenigen Stunden Schlaf 😉

Herbststimmung…

Da ich dieses Wochenende frei hatte und das Wetter am Samstag superschön war (und ich ja auch nichts mehr für das Visum machen musste), machte ich eine kleine Radtour durchs Erdinger Moos und dann durch den Flughafen. Ich wusste bis dahin nicht, dass tatsächlich ein Radweg durch den Münchner Flughafen geht! Und so fand ich mich am Besucherhügel wieder, sehnsüchtig auf die (nur zwei) startenden Flieger starrend, und hoffend, dass ich bald in einem Flieger Richtung Neuseeland sitzen werde… Erwartungsgemäß war nicht viel Flugverkehr oder Verkehr auf den Straßen, ich hab den Flughafen noch nie so leer gesehen.

Meine Radtour durchs Erdinger Moos, ca 40 km und sehr flach.
Der Stoibermühlsee, im Sommer ein beliebter Badesee nahe Freising.
Kleine Kirche in Niederding.
Flughafen München.
In so einer Maschine sitze ich hoffentlich bald…

Heute morgen habe ich auch mal wieder ein Los gezogen:

Das kann ich leider beim besten Willen nicht erfüllen, dann kann ich ja nicht mit Paddy skypen!! Das geht nicht!!! Aber wenn jemand von euch diese Challenge ausprobieren möchte – viel Spaß! 🙂

Und hier noch was Lustiges zum Abschluss: Sandy, meine Nachmieterin in meiner alten Wohnung, schickte mir dieses Foto per WhatsApp und fragte mich, ob das Holzteil mit den zwei Füssen im Keller zufällig noch mir gehöre, denn falls nicht, würde sie es jetzt dann zum Sperrmüll mitnehmen:

Daraufhin bekam ich Schweißausbrüche, schaute unter mein Bett und musste tatsächlich feststellen, dass ich dieses Teil, das den Lattenrost in der Mitte stützen soll, vergessen hab!! Seitdem fühle ich mich in meinem Bett nicht mehr ganz so sicher…. aber bisher hat es gehalten 😉

So, das wars mal wieder von mir. Ihr dürft natürlich gerne einen Kommentar hinterlassen, würde mich sehr freuen! Ich hoffe, es geht euch allen gut und ihr seid gesund und noch nicht zu deprimiert wegen der Kontaktbeschränkungen und dem zur Zeit weitgehend Spaß-freien Leben… Sobald es Visum-technisch etwas Neues gibt, melde ich mich natürlich sofort 🙂

Viele Grüße aus dem heute sonnigen Freising!

Eure Susi

2 Kommentare zu „Warten und hoffen…“

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