Alps2Ocean Trail und weiter bis Dunedin

Nach meinem aufregenden Segelflug am Mittwoch stand am Donnerstag eine lange Radetappe von Omarama nach Duntroon an (95 km, 460 hm).

Deshalb stand ich sehr früh auf und saß schon um 6.30 Uhr im Sattel, was den Vorteil hatte, dass ich die ganze Straße bei schönstem Sonnenschein für mich alleine hatte. Schon bald ging es wunderschön an Seen entlang auf dem Alps2Ocean-Radweg Richtung Küste:

Der Weg ist echt toll, wenn auch nicht so flach, wie ich dachte:

Benmore Dam

Da ging der Radweg durch 😊.

Mittags genehmigte ich mir in einem netten Café in Kurow einen Chicken Pie und einen Cappuccino und entspannte erstmal. Ich hatte jetzt nur noch 25 km vor mir bis Duntroon. Als ich wieder zu meinem Rad ging, war der hintere Reifen platt – so ein Mist! Ich pumpte ihn auf, um zu sehen, wo ein Loch ist bzw. ob er die Luft vielleicht doch hält, und als der Reifen nach 10 Minuten noch ok war, beschloss ich, weiterzufahren und mich an meinem Zielort darum zu kümmern. Was für eine blöde Idee! Es kam, wies kommen musste: nach zweimaligem Aufpumpen gab der Schlauch nach 15 km endgültig auf! Mir blieb also nichts anderes übrig, als mitten auf dem Radweg den Schlauch zu wechseln. Aber das war dann doch relativ schnell erledigt und ich konnte, jetzt wieder mit ordentlich Luft im Reifen, weiterfahren.

Kurz vor Duntroon kann man Maori-Felszeichnungen besichtigen, war jetzt nicht soooo spannend, aber jetzt hab ich das auch gesehen😊:

Dort begegnete ich Murray und Bev, die ebenfalls den Alps2Ocean Trail radelten (allerdings organisiert und ohne Gepäck), und wir unterhielten uns eine Weile, woraufhin ich gleich zu ihnen nach Wellington eingeladen wurde. Mal sehen, ob’s klappt.

Während wir uns unterhielten, kam ein Deutsch-französisches Pärchen, Gero und Sonja, angeradelt, das ich schon von Pinos SMS-Berichten „kannte“, und sie mich auch von seinen Erzählungen – echt witzig! Da sie auch zum Campingplatz wollten, fuhren wir den Rest zusammen und verbrachten einen sehr netten Abend zusammen – hauptsächlich mit Unterhaltungen über verschiedene Reisen, die wir schon gemacht hatten. Lustigerweise sind die beiden auch Lehrer. 😊

Am nächsten Morgen radelte ich wieder sehr früh los, denn ich wollte über den Dansey Pass auf knapp 1000m zum Otago Rail Trail auf der anderen Seite der Berge. Aber ich merkte kurz vor Beginn der Schotterstraße (ab da gehts dann richtig bergauf), dass meine Beine heute müde waren, so dass ich ein kurzes Stück zurückfuhr und dann über sehr ruhige Nebenstraßen in heiterem Auf und Ab über die Foothills Richtung Küste radelte. Nach knapp 70 km hatte ich für heute genug, außerdem war es kühl geworden (wie bei uns: sobald die Sonne weg ist, wird’s kalt!), und so steuerte ich einen Campingplatz in Herbert (das heißt wirklich so!) an und verbrachte eine kühle, nasse (zum Glück nicht IM Zelt) Nacht dort.

Nachdem ich richtig gut geschlafen hatte, ging es am Samstag weiter Richtung Dunedin – leider die meiste Zeit auf dem State Highway 1, was viel Verkehr und wenig entspanntes Fahren bedeutete. Mein erster Stopp kam schon nach ca 15 km bei dem Dorf Moeraki. Dort gibt es die berühmten Moeraki Boulder zu bewundern:

Was ich aber viel interessanter fand, war der Seehund (oder Seelöwe?🤔):

Nach ca 40 km machte ich Frühstückspause in Palmerston mit Mince-Cheese Pie und Obstsalat:

Frisch gestärkt – und die Energie sollte ich jetzt tatsächlich brauchen! – fuhr ich noch ein Stück den Highway entlang und bog dann auf die scenic coastal route ab. Dummerweise bedeutet „scenic“ immer bergig, so auch hier. Die ganze Zeit ging es ziemlich steil bergauf und bergab, aber dafür gabs auch tolle Ausblicke:

Nach etwas über 70 km und 650 Höhenmetern war ich k.o. und entschied mich dafür, in Warrington zu campen und erst am nächsten Tag nach Dunedin weiter zu fahren. Beste Entscheidung! Der Campingplatz war am Strand, und da heute bestes Badewetter war, sprang ich nach dem Zeltaufbau kurz ins Meer hinein (das Wasser ist arschkalt!!!) und machte dann einen ausgedehnten Strandspaziergang, bevor ich auf meinem Campingkocher Nudeln kochte und aß und dann im Zelt entspannte.

Sonntag früh wurde ich von durchdringendem Geschrei des nebenan zeltenden Dreijährigen geweckt, der meinte, nur weil er jetzt wach ist, müssten alle anderen auch wach sein 😤.

Der angekündigte Regen fing dann auch an, also packte ich mein Zeug und Zelt und schwang mich aufs Rad, um vielleicht noch vor dem heftigen Regen in Dunedin anzukommen. Die Strecke heute war sehr kurz, nur 26 km, dafür ging’s knapp 9 km den Berg (Mount Cargill) hinauf, von 0 auf 400m. Und natürlich fing es auf halber Strecke das Schütten an! Der Berg ging recht gut, da es nicht supersteil war (wie am Vortag), sondern stetig aber gemäßigt bergauf ging. Dummerweise war leider kein Ausblick wegen den Regenwolken – unten sollte man eine Bucht sehen:

Triefend nass und frierend kam ich im Hostel an und stellte mich erstmal eine halbe Stunde zum Aufwärmen unter die warme Dusche. Heut mach ich einen ruhigen Tag, draußen schüttets immer noch. Bin froh, dass ich heute nicht Zelten muss!

Inzwischen bin ich übrigens fast 1200 Kilometer geradelt – und irgendwie doch noch nicht so weit gekommen…

Viele Grüße aus Dunedin!

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