Hallo liebe Leser, auch wenn es schon wieder eine Ewigkeit her scheint, berichte ich euch heute trotzdem noch von Weihnachten und Silvester „down under“. Wie schon im letzten Blog erwähnt, kommt für einen Europäer bei sommerlichem Wetter nicht so wirklich Weihnachtsstimmung auf, Weihnachten gleicht hier eher einem Sommerfest bei uns (was es hier ja auch ist). Und so feierten wir am 25.12. in T-Shirts draußen Weihnachten, mit Aperol Spritz und Pizza aus dem eigenen Pizzaofen:



Natürlich gab es auch Geschenke! Paddy und ich machten Bescherung nach dem täglichen Putzen (ja, auch an Weihnachten muss geputzt werden…), und danach nochmal mit Liv und Sam. Ich muss echt brav gewesen sein… 🙂






Abends kamen Paula und Steve noch auf ein paar Drinks auf unserer Terrasse vorbei. Am nächsten Tag war Liv’s Geburtstag, und Sam und Liv kamen zum Brunch. Natürlich gab es auch ein cooles Geburtstagsgeschenk:


Ansonsten war Weihnachten ziemlich arbeitsreich, denn endlich wurde es voll auf unserem Campingplatz! Am 24.12. war kein einziger Gast da, wir waren bis auf unsere permanents komplett leer – es waren wohl alle mit Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt… aber ab dem 25.12. ging das Weihnachts- und Silvester-Geschäft los, und wir waren durchgehend bis etwa Mitte Januar fast voll, so dass uns definitiv nicht langweilig wurde. Auch das Wetter spielte mit, es war die ganze Zeit sonnig und warm – perfekt für Camping.
Ein paar Tage nach Weihnachten waren wir bei Berrit und Matt zum Abendessen eingeladen. Berrit kommt auch aus Deutschland (lebt aber schon ewig hier), und so konnte ich mal wieder ein bisschen deutsch sprechen, natürlich nur zwischendurch, sonst hätten Paddy und Matt nicht mitreden können 😉
Berrit und Matt haben ein großes Grundstück am Rand von Waipawa, mit allen möglichen Tieren und einem großen Gemüse- und Obstgarten, und einem tollen Blick über Wiesen und Felder. Es ist kaum zu glauben, dass man tatsächlich IN Waipawa ist, es fühlt sich an wie mitten in der Pampa:




Am 31.12. gab es bei uns auf dem Campingplatz eine große Silvesterparty für alle Gäste und Freunde, mittlerweile schon das dritte Mal, sie ist also inzwischen eine Tradition. Das erste Mal, Silvester 2019, war ich dabei, letztes Jahr musste Paddy dank Corona und geschlossenen Grenzen ohne mich feiern. Neuseeländer sind etwas verrückt, sie starten ihre Feiern immer sehr früh, unsere Party ging am frühen Nachmittag schon los – nach dem Aufbau versuchte sich Steve erfolgreich als DJ, mit echten Schallplatten und Musik aus den 70er und 80er Jahren!



Der Vorteil an einem frühen Start ist, dass nie ganz viele Leute auf einmal da sind (wichtig zu Corona-Zeiten), sondern es mehr ein ständiges Kommen und Gehen ist. Zum Glück spielte das Wetter mit, so dass wir schön draußen feiern konnten. Nach und nach kamen mehr und mehr Leute (und ein paar gingen wieder), und Paddy heizte den Pizzaofen ein. Zusätzlich wurde außerdem gegrillt, so dass jeder mitbringen und zubereiten konnte, was er wollte. Abends spielten Paddy’s Band, eine befreundete Band aus Palmerston North, und John Jones, einer unserer „Dorfbewohner“ auf unserem Campingplatz, hatte einen Gastauftritt als Sänger- ein Abend voller richtig guter Musik, es wurde ausgiebig getanzt! Hier ein paar Eindrücke:







Anders als bei uns wird in Neuseeland nicht sonderlich geballert um Mitternacht, und auch sonst ist der Start ins neue Jahr kein großes Ding – ganz im Gegenteil, ein großer Teil der Bevölkerung verschläft ihn einfach, und auch ein großer Teil unserer Gäste war schon vor Mitternacht gegangen. Der verbliebene Rest zählte die letzten 10 Sekunden des alten Jahres herunter, dann wünschte man sich ein frohes neues Jahr und dann ging es mit der Musik weiter – keine Raketen oder Böller oder Sich-um-den Hals-fallen oder so (was zu Covid-Zeiten wohl auch besser ist…), alles sehr unaufgeregt. Und um 1 Uhr war die Party zu Ende, so dass wir (für mich ungewohnt früh an Neujahr) nach grobem Aufräumen um 1.30 Uhr im Bett waren. Am nächsten Morgen räumten wir den Rest auf, was zum Glück nicht mehr dramatisch war, und gönnten uns danach mit einigen Freunden, die hier geschlafen hatten oder auch wieder von Zuhause kamen, ein ausgiebiges Frühstück mit Eggs and Bacon:

Wie schon erwähnt, war es im Januar ziemlich busy bei uns, so dass wir den Tag über meist gut beschäftigt waren. Aber abends blieb schon immer noch Zeit für ein paar schöne Dinge, wie Drinks und Gespräche mit Freunden, Musik machen, mit Harvey spielen, … :





An einem der vielen schönen heißen Sommertage unternahm ich mal wieder eine Radtour und traf mich unterwegs mit Paula und Tommy, ihrem Sohn, um das letzte Stück zu ihrem Haus gemeinsam zu radeln und dann bei ihnen ein kühles Getränk zu genießen… keine Ahnung, ob Bloody Mary als isotonisches Getränk gilt, aber gut wars allemal ;-). Wenig später kam Paddy mit dem Auto nach, das ich dann abends mitsamt meinem Rad und Paddy heimfuhr, da er zu viele „Sportgetränke“ getrunken hatte.





Ein Höhepunkt im Januar war das Alpaka-Scheren, ein echtes Schauspiel, vor allem mit Felix, unserem weißen Alpaka! Aber bevor es losgehen konnte, mussten wir noch schnell am Tag zuvor ein kleines Gehege bauen, damit wir die Alpakas nicht über die ganze Weide jagen mussten.


Wir hatten die Alpakas schon morgens um 10.00 Uhr in das kleine Gehege gelockt (für ein paar saftige Äste tun sie alles, außerdem sind sie sehr neugierig), so dass es gleich losgehen konnte, als der Scherer um 11.30 Uhr mit seinem Tisch und Werkzeug kam. Es ging für mich überraschend schnell, und ich hatte irgendwie mehr Show erwartet, aber das Scheren, der beiden kleinen Alpakas ging relativ unspektakulär von statten. Nur Felix, das weiße Alpaka, wehrte sich und schrie und spuckte die ganze Zeit, während die beiden anderen, schon geschorenen Alpakas zuschauten und sich dachten „Was für ein Weichei! Der stellt sich echt an!“





An einem Sonntag Ende Januar machten wir einen Ausflug mit dem „Classic Car Club“, so dass Paddy’s Cadillac mal wieder bewegt wurde. Dieses Mal ging es zum Café Hygge in Clifton, wo ich mit Paddy zu seinem Geburtstag schon war, mit einem Zwischenstopp bei „Birdswood“, einem Café/Kunstgallerie/Süßwarenladen. Das Wetter war wie schon die ganze Zeit superschön und heiß, was für gute Laune (und gute Fotos) sorgte:










Was gibt es sonst noch zu berichten? Ende März werden wir das Partnership Residency Visa beantragen (das letzte, yayyy!!!!), das heißt, in den nächsten Wochen müssen wir wieder fleißig Bilder und gesammelte Beweise für unsere Beziehung zusammentragen, das wird wieder ein bisschen Papierkrieg… Aber Sally, unsere immigration advisor, ist optimistisch, dass das klappt, die Frage ist nur wie lange es dauert. Naja, hoffen wir das Beste… ich bin nicht böse, wenn ich niemandem mehr beweisen muss, dass ich in einer ernsthaften Beziehung bin!
In Sachen Corona gibt es auch ein paar Neuigkeiten: Omikron hat auch Neuseeland erreicht, und die Regierung schätzt, dass die Infektionszahlen sehr bald in die Höhe schießen werden. Zur Zeit sind es um die 200 Fälle pro Tag. Doch dank der hohen Impfquote von über 90% ist man vorsichtig optimistisch, dass die Omikronwelle nicht zu dramatisch wird. Trotzdem gelten auch hier ähnliche Regeln wie in Deutschland (ich hatte euch ja letzten Blogbeitrag von dem traffic light system berichtet), und ohne Impfung kann man viele Dinge nicht machen. Diese Woche gab es endlich Neuigkeiten, was die Grenzen und MIQ (managed isolation and quarantine) angeht. Bisher konnte man nur nach Neuseeland einreisen, wenn man einen der wenigen MIQ-Plätze ergattert hatte, weshalb tausende Neuseeländer (und andere) die letzten zwei Jahre nicht einreisen konnten. Da es hier inzwischen seit August auch Covidfälle in der community gibt und die positiv getesteten Leute sich daheim isolieren dürfen, macht das MIQ-System für geimpfte und negativ getestete Einreisende nicht mehr wirklich Sinn. Deshalb hat die Regierung folgende Änderungen beschlossen: Ab Ende Februar können geimpfte Neuseeländer und Australier von Australien nach Neuseeland kommen und sich 2 Wochen daheim isolieren. Ab Mitte März können geimpfte Neuseeländer aus der ganzen Welt und Leute mit speziellen Arbeitsvisa ohne MIQ mit Heimisolation kommen, und ab April Studenten und Work & Travel Visa Besitzer. Ab voraussichtlich Juli werden die Grenzen für alle geimpften Touristen aus visumfreien Ländern geöffnet, ab Oktober für alle anderen. Wie das dann mit Selbstisolation läuft, wie lange und ob das dann überhaupt noch notwendig ist, steht noch nicht fest. Das heißt Stand heute ist, dass ihr mich theoretisch ab Juli besuchen kommen könnt… ich glaub das erst, wenn es wirklich soweit ist… aber immerhin gibt es jetzt endlich sowas wie einen „Öffnungsplan“!
So, jetzt habe ich endlich mal wieder aufgeholt mit Schreiben, jetzt seid ihr wieder auf dem aktuellen Stand ;-). Ich werde versuchen, wieder regelmäßiger und in kürzeren Abständen zu schreiben, dann wird es nicht jedesmal so lang – und ich vergesse nicht die Hälfte…
Ich hoffe, euch geht es gut und ihr seid gesund! Lasst mal was von euch hören!
Ganz liebe Grüße aus Neuseeland!
Eure Susi
Hallo
Auch wenn’s schon wieder Februar ist – ein gutes Neues Euch beiden.
Viele Grüße (mobil gesendet) Petra & Jens Erbstößer Derzeit erreichbar unter +49 1777439552 Dillberg 15 D-97828 Marktheidenfeld
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Hallo Jens, vielen Dank! Euch auch noch ein etwas verspätetes gutes neues Jahr!
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Liebe Susi, Ich freue mich jedesmal wenn Ich Post von Dir bekomme. Dein tagtägliches Leben is ja toll interessant zumal ich jetzt nach einer Knie Operations für ein paar Monate nicht viel aus dem Haus komme. Bei uns geht die grosse Europareise erst im Juni los. Viel liebe Grüsse and Euch beide. Bleibt glücklich und gesund.
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