On the road again: von Wellington nach Napier 🚴🏻‍♀️💨

Freitag vor einer Woche verabschiedete ich mich von meinem Gastgeber Murray, der mich drei Tage von vorne bis hinten verwöhnt hatte, und machte mich auf den langen Weg von Neuseelands Hauptstadt nach Napier an der Ostküste. Für heute waren 90km bis nach Greytown geplant, und das schönste daran war, dass das meiste davon auf Radweg/Trail sein würde.

Die erste Hälfte der Strecke ging immer schön flach am Wasser, zuerst an der Küste, dann am Hutt River entlang, und das bei schönstem Sonnenschein. Die zweite Hälfte fuhr ich dann auf dem Rimutaka Cycle Trail über die Rimutaka Hills, da wurde es, wie der Name schon sagt, etwas bergiger. Außerdem wechselte der glatte Asphalt zu Schotter, und es wurde ein Trail, was es mit meinem ganzen Gepäck um einige Nummern anstrengender machte. Dummerweise war der Trail an einigen Stellen nicht wirklich gut beschildert, so dass ich einige Umwege fuhr (oder ich war zu doof, die Schilder zu sehen), was mir statt der 90km dann eine Gesamtstrecke von 105km einbrachte. Hier ein paar Eindrücke:

Am Ende des Trails wurde es ein Single Track mit einigen großen und spitzen Steinen, und leider hielt mein Hinterreifen das bergab mit dem vielen Gepäck nicht aus – ich hatte meinen dritten Platten!

Und das an einer unmöglichen Stelle, es war so eng bzw. so steil, dass ich meinen Reifen unmöglich dort wechseln konnte, und so schob ich Rad + Gepäck laut fluchend die nächsten 2 Kilometer bis zum Parkplatz. Dort konnte ich endlich den Schlauch wechseln und die letzten 20 Tageskilometer in Angriff nehmen, inzwischen war es auch schon relativ spät und ich ziemlich k.o. Um 19.30 Uhr, kurz bevor es dunkel wurde, lief ich völlig fertig am Campingplatz in Greymouth ein, da war dann nur noch Zeltaufbauen, Duschen und Essen angesagt, bevor ich in meinen Schlafsack kroch.

Wieder gut erholt von den Strapazen des Vortages machte ich mich am Samstag auf den Weg über Masterton (wo ich erstmal lecker frühstückte) nach Alfredton, einem Campingplatz mitten im Nirgendwo. Heute waren nur 70km zumeist auf Nebenstraßen geplant, und ich genoss die Fahrt sehr: wenig Autos, gute Straße (ich glaube, Trails fahre ich mit dem ganzen Gepäck nicht mehr…🤔), und interessante Landschaft. Nur das Wetter hätte schöner sein können, dadurch, dass es bewölkt war, blieb es ziemlich kühl.

Am Sonntag radelte ich, diesmal über einige Hügel, 90km bis nach Wimbledon bzw. bis zur Wimbledon Tavern, wo ich kostenlos campen durfte, dafür dass ich dort aß und trank. Der Morgen war arschkalt, mir froren die erste Stunde fast die Finger ab!

Aber im Laufe des Vormittags kämpfte sich die Sonne durch, und auch die 960 Höhenmeter, die es zu bewältigen galt, wärmten mich dann schnell auf!

Als Belohnung gönnte ich mir zum Abendessen in der Wimbledon Tavern dann den Seafood Basket, der von Fett nur so triefte (danach war mir ziemlich schlecht):

Am Montag radelte ich knapp 80km weiter nach Waipawa, meiner letzten Station vor Napier. Heute war es nicht mehr ganz so hügelig, dafür hatte ich etwas Gegenwind, aber alles in allem gut machbar. Unterwegs kam ich an dem Ort mit dem längsten Namen der Welt vorbei:

In Waipawa angekommen, gönnte ich mir erstmal ein Eis und kaufte ein, bevor ich zum Campingplatz fuhr, mein Zelt aufbaute (und mal wieder trocknen ließ), duschte und aß. Eigentlich wollte ich ja wie immer früh ins Bett, aber auf dem Weg zum Zähneputzen hörte ich Gitarrenmusik und Gesang, da musste ich natürlich hinschauen! Ich fand Deon und T, zwei Kiwi Rail-Arbeiter, die für zwei Nächte in den Hütten des Campingplatzes untergebracht waren, und Paddy, den Besitzer des Campingplatzes bei einer spontanen Jam Session – und natürlich machte ich mit! Das war echt cool! So cool, dass ich beschloss, noch eine Nacht in Waipawa zu bleiben, um am nächsten Abend nochmal zusammen Musik zu machen. 😊

Tagsüber schaute ich mir das kleine Örtchen Waipawa ein bisschen näher an:

Abends fing ich mit Deon und T dann schonmal an, Musik zu machen, später kamen noch Paddy, zwei Kanadier, Steve (mit Gitarre) und Richard, und ein Schweizer, Daniel, dazu und wir jammten bis tief in die Nacht.

Deon.

T.

Paddy und Steve.

Deon singt ein Maori-Lied (nur Ton).

Erinnerungsfoto mit Paddy am Morgen, bevor ich weiter fuhr.

Nach kurzer Nacht ging es mit einem Tag „Verspätung“ auf die letzte 70km-Etappe nach Napier, die überwiegend flach war und wie die Tage zuvor auf sehr ruhigen Nebenstraßen und zum Schluss Radweg verlief.

Da ich erst spät losgefahren war (dafür wars aber schon schön warm!😃), kam ich erst so um 17.00 Uhr in Napier an. Ich checkte im Hostel ein, duschte und traf mich dann mit dem Schweizer Daniel vom Campingplatz in Waipawa auf Essen und Bierchen – in meinem Fall Cider. War ein sehr netter Abend – auch ohne Musik.

Am Donnerstag schaute ich mir Napier näher an. Natürlich treibt es mich zuerst immer auf irgendeinen Aussichtspunkt hinauf, in diesem Fall den Bluff Hill:

Die Stadt ist bekannt für ihre vielen Art Deco Bauten, die ab 1930 gebaut wurden, nachdem ein großer Teil der Stadt von einem Erdbeben zerstört worden war. Ich wanderte zum Sightseeing einfach die Straßen entlang, ohne mich groß zu informieren über offizielle Sehenswürdigkeiten – die Stadt an sich ist hier die Sehenswürdigkeit:

Am Nachmittag packte ich mein (leeres) Fahrrad und fuhr noch ein Ründchen an der Uferpromenade und dem Küstenradweg entlang:

Dann setzte ich mich an den Strand, hörte ein bisschen Musik und schaute aufs Meer hinaus – ein Traum, v.a. bei dem tollen Wetter und den warmen Temperaturen!

Heute, am Freitag, steht hauptsächlich Faulenzen auf dem Programm, neben Wäschewaschen und Blog schreiben. Es ist heftiger Regen angesagt, sonst wäre ich heute schon weiter Richtung Taupo gefahren. Bisher ist es trocken, hoffentlich verspätet sich der Regen nicht um einen Tag… 🙄

Viele Grüße aus Napier!

3 Kommentare zu „On the road again: von Wellington nach Napier 🚴🏻‍♀️💨“

  1. Liebe Susi, endlich komme ich mal wieder dazu dir zu schreiben. Ich hatte aber natürlich nicht aufgehört, deinen tollen Blog zu lesen.
    Genieß die Nordinsel und radel immer schön vorsichtig!
    Wie lange bist du eigentlich noch in NZ?
    Es drückt dich deine Moni

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      1. Tahiti klingt ja auch unerträglich… du Arme! 😂
        Mir geht‘s gut, ich schwimme noch oben auf und ertrinke erst ab Freitag.
        Liebste Grüße!

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